Studie: Landwirtschaft fühlt sich nicht ausreichend auf digitale Transformation vorbereitet

Hannover, 27.11.2023.

Landwirte rund um den Globus fühlen sich nicht ausreichend auf die anstehende Transformation hin zu einer effizienteren und nachhaltigeren Landwirtschaft vorbereitet. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse der Continental-Studie „Landwirtschaft im Wandel“.

Mobiles Robotersystem für Gewächshäuser, das mit verschiedenen Trägerplattformen verwendet werden. Bild: Continental

Das Marktforschungsinstitut Innofact AG hat im Auftrag von Continental über 500 Landwirte in Brasilien, Deutschland, Frankreich, Japan, und den USA nach ihren aktuellen Herausforderungen und den Erwartungen an die weitere Entwicklung ihrer Branche befragt. So geben lediglich rund 45 Prozent der befragten Landwirte an, dass ihr Hof mit Blick auf die aktuelle technologische Ausstattung ausreichend auf die bevorstehende Transformation vorbereitet ist. In Deutschland liegt der Wert leicht darüber bei 49 Prozent. Mehr als jeder dritte Landwirt weltweit (rund 37 Prozent / Deutschland: rund 28 Prozent) fordert einen stärkeren Einsatz digitaler Lösungen im eigenen Betrieb. Die Studie zeigt gleichzeitig, dass die Landwirte ihre Verantwortung für die Umwelt sehr ernst nehmen. So ist es zum Beispiel 9 von 10 Landwirten (rund 87 Prozent / Deutschland: 91 Prozent) wichtig, dass die eingesetzten Maschinen und Geräte auf der Farm einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.

„Die Landwirtschaft steht vor der Aufgabe, die wachsende Weltbevölkerung zu versorgen. Gleichzeitig durchlebt sie eine weitreichende Transformation hin zu mehr Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Es ist auch die Aufgabe von Technologieunternehmen wie Continental, die Landwirte in dieser Transformation zu unterstützen und ihre alltäglichen Herausforderungen zu minimieren, damit sie sich voll auf den Wandel ihrer Branche und die Bereitstellung ihrer Erzeugnisse fokussieren können“, erklärt Continental-Vorstandsmitglied Philip Nelles.

Herausforderungen im Alltag bremsen Transformation

Nach einer Prognose der Vereinten Nationen steigt die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2030 auf etwa 8,5 Milliarden Menschen – rund eine halbe Milliarde mehr als im Jahr 2023. Doch schon heute sind Lebensmittel an vielen Orten knapp. Eine Mammut-Aufgabe für die Landwirtschaft. Währenddessen haben die Landwirte rund um den Globus im Alltag mit einer ganzen Reihe von Herausforderungen zu kämpfen: Rund 72 Prozent der Landwirte geben in der Continental-Studie an, dass das Thema „Preisdruck“ täglich bei ihnen präsent ist. Während sie für ihre Erzeugnisse auf den Weltmärkten immer niedrigere Preise erzielen, steigen die Ausgaben für Energie, Dünger und Personal weiter an. Auch mangelnde Bodenqualität (rund 69 Prozent), Qualität und Verfügbarkeit von Maschinen (rund 68 Prozent), Wetterextreme (rund 63 Prozent), politische Anforderungen und Gesetzgebungen (rund 59 Prozent) sowie Fachkräftemangel (rund 53 Prozent) sorgen bei über der Hälfte der Landwirte täglich für erschwerte Bedingungen. Und so offenbart die Continental-Studie: Landwirte sind in ihrem Alltag mit einer Reihe Herausforderungen konfrontiert, sodass ihnen wenig Zeit für die dringend nötige Gestaltung der Transformation bleibt.

Technologieunternehmen sind als Wegbereiter gefragt

Angesichts der genannten Aufgaben ist die Transformation hin zu einer effizienteren Landwirtschaft, in der intelligente Anwendungen und Umweltschutz koexistieren, unumgänglich. Als Wegbereiter und -begleiter spielen dabei Technologieunternehmen eine wesentliche Rolle. Das zeigt auch die Continental-Studie: Bei der Frage danach, was sich Landwirte von ihren Technologiepartnern wünschen, werden in erster Linie erschwingliche Preise für neue Maschinen und Geräte (64 Prozent) genannt. Besonders hoch ist dieser Anteil bei den deutschen Landwirten mit 71 Prozent. Aber auch benutzerfreundlichere Technologien (rund 43 Prozent / Deutschland: 59 Prozent), die Möglichkeit, vorhandene Geräte und Maschinen auf- oder nachzurüsten, statt teure Neuanschaffungen zu tätigen (rund 37 Prozent / Deutschland: 48 Prozent) sowie Aus- und Weiterbildungskurse zur richtigen Nutzung der eingesetzten Technologien (rund 37 Prozent / Deutschland: 43 Prozent) werden gefordert.

Bei der Bewältigung der globalen und lokalen Herausforderungen in der Landwirtschaft profitiert Continental von ihrer branchenübergreifenden Expertise, die der Konzern in anderen Bereichen wie Intralogistik, Baugewerbe und Bergbau sowie in der Pkw- und Nutzfahrzeugsparte aufgebaut hat. Dazu zählt Wissen aus den Bereichen Materialwissenschaften, Big Data, Automatisierung und Sensorik.

„Wir betrachten das gesamte Ökosystem. Dabei setzen wir auf eine umweltfreundliche Landwirtschaft und entwickeln erschwingliche Ideen für intelligente Produkte und Lösungen. Einen Teil unseres Portfolios werden wir auf der kommenden Agritechnica präsentieren. Wir leisten somit einen großen Beitrag zur Entlastung der Landwirte weltweit“, so Nelles. 

Methodik: Continental hat zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Innofact AG 503 Landwirte aus den fünf Ländern Deutschland (n=100), Frankreich (n=101), USA (n=102), Brasilien (n=100) und Japan (n=100) nach ihren aktuellen Herausforderungen und den Erwartungen an die weitere Entwicklung ihrer Branche befragt. Die Stichprobe wurde im Zeitraum September bis Oktober 2023 erhoben. Die befragten Personen sind Anwenderinnen und Anwender landwirtschaftlicher Geräte/Maschinen und auf Höfen mit über 30 Hektar Fläche tätig. Quelle: Continental

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