Modernisierung des ungarischen Eisenbahnnetzes mit GSM-R-Technologie

Wien/Budapest, 19.12.2017.

Kapsch CarrierCom und der ungarische Infrastrukturexperte MVM OVIT Zrt. haben das ungarische Eisenbahnnetz mit der GSM-R-Technologie (Global System for Mobile Communications-Railway) ausgestattet.

Das System besteht aus einem georedundanten, modernen Release-4-Core-Netzwerk und einem Zugangsnetzwerk mit einem Subsystem mit bahnspezifischen Basisstationen der neuesten Generation. Von den insgesamt 900 Streckenkilometern wurden nun 300 Kilometer an die ungarischen Staatsbahnen und der Győr-Sopron-Ebenfurti Vasút Zrt. (GYSEV Zrt.) übergeben. Das von der ungarischen Staatsholding NISZ Zrt. (Nemzeti Infokommunikációs Szolgáltató) beauftragte Projekt im Gesamtwert von rund 46 Millionen EUR startete im Jahr 2013. „Die erfolgreiche Implementierung der GSM-R-Technologie und die heutige Übergabe von ungefähr 300 km des Netzes bedeuten nicht nur den Abschluss der Phase 5. Wir haben damit auch einen sehr wichtigen Meilenstein dieses komplexen Projekts gemeistert“, erklärt Kari Kapsch. Das Netzwerk ist auch für die Unterstützung des Betriebs mit ETCS Level 2 zertifiziert.

Ungarn: ein wichtiger Bahnkorridor für Europa

Die Implementierung der GSM-R-Technologie in Ungarn ist von großer Bedeutung, da drei der wichtigsten paneuropäischen Bahnkorridore durch das Land verlaufen. Die Interoperabilität der Sicherheitssysteme ist daher von höchster Priorität für einen reibungslosen Betrieb des internationalen Bahnverkehrs.

László Felkai: „Wir freuen uns über den Abschluss dieses wichtigen Projektabschnitts. Damit leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Optimierung des ungarischen Eisenbahnnetzes sowie des transeuropäischen Bahnverkehrs.“

Umsetzung der neuesten EU-Standards

Das Projekt wurde gemäß den von der Europäischen Kommission als Teil des Europäischen Eisenbahnverkehrsleitsystems (European Rail Traffic Management System, ERTMS) definierten Standards abgeschlossen. Ein Hauptziel des ERTMS ist der Übergang von nationalen Einzellösungen zu einem europaweit einheitlichen Zugfunksystem, um Kosten zu senken und die Sicherheit zu erhöhen. Das System besteht aus zwei wesentlichen Elementen: einem einheitlichen Signalisierungssystem (European Train Control System Level 2, ETCS L2) und der Funktechnologie GSM-R. Ebenfalls bereits umgesetzt wurde die 2016 veröffentlichte Ergänzung zum ERTMS, die neue technische Spezifikationen für die Interoperabilität (Technical Specifications for Interoperability, TSI) für das Teilsystem „Zugsteuerung, Zugsicherung und Signalgebung“ (Control-Command and Signalling, CCS) vorsieht. „Kapsch hat auf Änderungen in den EU-Richtlinien durch mehrere tief greifende Anpassungen reagiert, obwohl das Projekt bereits in vollem Gang war. So konnten wir die jeweils aktuellsten Lösungen liefern. Damit ist Ungarn einer der ersten Märkte, in dem die 2016 veröffentlichte Version des ERTMS umgesetzt wurde“, sagt Dr. Kari Kapsch. (Quelle: Kapsch CarrierCom)

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