Continental demonstriert transparente Motorhaube, automatische Schadenerkennung und mehr

Satellitenkameras machen die Motorhaube transparent und ermöglichen dem Fahrer eine Sicht auf den darunterliegenden Boden. Bild: Continental

Las Vegas, 20.01.2020.

Mobilität zählt zu den wichtigsten Bedürfnissen des Menschen und ein gesundes Ökosystem der Mobilität ist der Antrieb für Gesellschaft, Wirtschaft und die gesamte Welt. Auf der Pressekonferenz am 6. Januar bei der CES in Las Vegas zeigte Continental, welche Rolle das Technologieunternehmen für die Entwicklungen sicherer, komfortabler und effizienter Lösungen im Ökosystem der Mobilität einnehmen will. Entlang der Säulen Vernetzung, Daten und High-Performance Computing sowie Automatisiertes Fahren und Nutzererlebnis demonstrierte Continental auf der CES 2020 in Las Vegas seine neuen Innovationen und Technologien in einem privaten Ausstellungsbereich.

CoSSy ist ein feinfühliges Sensorsystem für verschiedene Anwendungsfälle zur Unterscheidung von zum Beispiel Luftschall, Klopfgeräuschen, Dellen und Kratzern. Bild: Continental

Dr. Dirk Abendroth, Chief Technology Officer (CTO) betont: „Digitale Technologien treiben die intelligente und autonome Mobilität an. Auf der CES demonstrieren wir daher, wie wir entlang unserer zentralen Kompetenzen auf den Feldern Software, High Performance Computing, Sicherheit, Nutzererlebnis oder Vernetzung die Zukunft gestalten und einen Wow-Faktor in die Mobilität bringen.“

Prämierter Blick durch die Motorhaube – Continental sorgt für Transparenz

Die „transparente Motorhaube“ zeigt dem Fahrer den Bereich unter der Motorhaube und gibt ihm die Möglichkeit das Gelände und Hindernisse zu sehen, die sonst nicht einsehbar wären. Die Funktion basiert auf dem Surround View-System von Continental, das aus vier Satellitenkameras und einem Steuergerät besteht.

Ein intelligenter Bildverarbeitungsalgorithmus rekonstruiert das Bild unterhalb des Fahrzeuges und fügt dieses Bild exakt in die Rundumsicht ein, die dem Fahrer angezeigt wird. Continental wurde für diese innovative Technologie mit dem CES 2020 Innovation Award in der Produktkategorie Vehicle Intelligence and Transportation ausgezeichnet.

Ultra-Breitband-Technologie für schlüssellosen Fahrzeugzugang

Continental arbeitet gemeinsam mit verschiedenen Partnern an der Integration der Ultra-Breitband-Technologie (Ultra-Wideband, UWB) in zukünftige Fahrzeuge. Ziel ist es, die schlüssellose Bedienung von Fahrzeugen sicherer und komfortabler zu gestalten. Mit der Integration von UWB in Smartphones ermöglicht die Technologie neue Funktionen wie den sicheren passiven („handsfree“) Fahrzeugzugang oder die Option, das Fahrzeug vom Smartphone aus ferngesteuert einzuparken. UWB ergänzt beim schlüssellosen Fahrzeugzugang per Smartphone oder per klassischem Funkschlüssel künftig die bisherigen Kurzstreckenfunkstandards. Continental hat gemeinsam mit weiteren Schlüsselmitgliedern wie BMW und Apple eine führende Rolle bei der Grundlagen-Entwicklung des UWB-Funkstandards für Fahrzeugzugang im Car Connectivity Consortium (CCC) gespielt. Zukünftig soll die Technologie auch in die nächsten Fahrzeuggenerationen weiterer Automobilhersteller integriert werden. Das CCC arbeitet an der Standardisierung von UWB und digitalen Schlüsseln im Allgemeinen, um deren Verwendung für alle Smartphone-Betriebssysteme und -Modelle zu ermöglichen.

UWB macht den schlüssellosen Fahrzeugzugang sicherer, indem es den unberechtigten Zugang durch Relais-Attacken (Man-in-the-Middle) verhindert. Bei dieser Diebstahlstrategie wird das niederfrequente Funkschlüsselsignal funktechnisch verlängert, um dem Fahrzeug die räumliche Nähe des Fahrers vorzutäuschen. Mittels UWB-Kommunikation wird der Standort des Fahrers jedoch nahezu auf den Zentimeter genau geortet und diese Information für die Steuerung des Zugangs genutzt.

Natural 3D Centerstack Display: 3D-Erlebnis ohne Spezialbrille mit Touch-Funktion

Continental demonstriert die nächste Generation des Natural 3D Displays und bringt die Technologie erstmals als zentrales Element der Mensch-Maschine-Interaktion in die Mitte des Cockpits. Zum ersten Mal erlaubt das Natural 3D Centerstack Display Fahrern und Passagieren zudem die Bedienung per Touch-Funktion. Die 2019 vorgestellte 3D-Lightfield-Technologie ermöglicht allen Passagieren im Fahrzeug ein 3D-Erlebnis ohne Spezialbrille oder Head-Tracker-Kamera. Dreidimensionale Hervorhebungen, Akzentuierungen und komplexe Lichteffekte übermitteln Informationen komfortabel und sicher.

Nun integriert Continental die Technologie mit Partner Leia auch im Mittelkonsolen-Display und erstmals in 4K-Auflösung. Zudem ist das weiterentwickelte Display durch Berührung bedienbar und gibt haptisches Feedback, was Komfort und Bediensicherheit weiter erhöht.

Cooperation Portal automatisiert und standardisiert Software-Integration

Die Bedeutung von Software für Fahrzeuge steigt rasant. Diese Entwicklung stellt Automobilhersteller häufig vor Herausforderungen, die den explosionsartig wachsenden Anteil an Software in zukünftige Fahrzeuggenerationen integrieren müssen. Um diesen Aufwand deutlich zu reduzieren und die Qualität der zu integrierenden Software zu erhöhen, hat Continental eine Online-Plattform entwickelt, die die Software-Entwicklung und -Integration ins Fahrzeug automatisiert und standardisiert. Das Continental Cooperation Portal automatisiert das Ping-Pong-Spiel aus Software-Lieferung, Test und Validierung sowie dem Zurückspielen bei Fehlern für alle Software-Zulieferer, sodass nur fehlerfreie Anwendungen in das eigentliche Entwicklungssystem übernommen werden. Bis dahin reduziert die Plattform den Bedarf an Korrekturschleifen und gibt die Kapazität frei für die Umsetzung weiterer Steuergerätefunktionen. Gleichzeitig schafft Continental als Systemintegrator die Voraussetzung zur Entwicklung digital vernetzter Fahrzeuge, deren Elektronikarchitektur auf High-Performance Computer (HPC) fokussiert und die Bedeutung klassischer Steuergeräte, Sensoren und Aktuatoren sinken lässt.

Cyber-Security: Automotive Security Operations Center

Mit Vernetzung geht eine große Verantwortung für die gesamte Automobilbranche einher. Deshalb haben sich die Spezialisten des Continental-Tochterunternehmens Argus Cyber Security mit den Experten von T-Systems zusammengetan, um ihr erstes Automotive Security Operations Center (SOC) vorzustellen. In diesem Automotive SOC können Fahrzeughersteller und Flottenbetreiber die IT-Sicherheit ihrer Fahrzeuge auf der Straße kontinuierlich überwachen, Angriffe erkennen und schnellstmöglich reagieren.

Modularer und skalierbarer Kontaktsensor erkennt Kratzer und Schäden

Das neue Contact Sensor System (CoSSy) erkennt Berührungen, die sich bei Schrittgeschwindigkeit zwischen einem Fahrzeug und einer Person oder einem Objekt ereignen. CoSSy trägt dazu bei, Anwendungen wie das automatisierte Parken sicherer zu machen. Anhand der Aufnahme von Schallsignalen durch CoSSy lässt sich ein Anprall mit niedriger Geschwindigkeit erkennen, sodass das Fahrzeug sofort angehalten werden kann. Einmal installiert, können die CoSSy-Sensorsignale viele weitere Anwendungen unterstützen, so etwa die Erkennung von Vandalismus (Verkratzen), langsame Parkrempler, die Erkennung des Straßenzustands, eine Fahrererkennung anhand der Stimme oder die Erkennung sich nähernder Einsatzfahrzeuge. Quelle: Continental

zurück TOP