VDMA fordert differenzierte Datenethik im industriellen Sektor

Frankfurt, 13.05.2019.

Zur Sitzung der Datenethik-Kommission und der Frage nach einer ethischen Gestaltung der Gesellschaft sagt Prof. Claus Oetter, Geschäftsführer VDMA Software und Digitalisierung:

„Datenethik für die Industrie muss ihren eigenen Regeln folgen“, sagt Professor Claus Oetter, Geschäftsführer VDMA Software und Digitalisierung. Bild: VDMA

„Datenbasierte Geschäftsmodelle sind ein Schwerpunkt industrieller Wertschöpfung der Zukunft. Auch in einer datenbasierten Ökonomie sind ethische Fragen von grundlegender Bedeutung. Allerdings sind datenethische Fragen nicht in allen industriellen Anwendungsfällen gleichermaßen relevant. Hier muss eine stärkere Differenzierung möglich sein, auch vor dem Hintergrund des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz. Es macht einen erheblichen Unterschied, ob Daten genutzt werden, einen Fertigungsprozess in einer Maschine zu optimieren oder um zum Beispiel eine medizinische Diagnose zu erstellen. Zudem existieren bereits zahlreiche Vorschriften und Richtlinien hinsichtlich Sicherheit, Gesundheitsschutz oder Produkthaftung, die von Maschinenherstellern heute schon einzuhalten sind und auch beim Einsatz neuer Technologien gelten.

Datenbasierte Geschäftsmodelle benötigen klare und praxistaugliche Regelungen und Richtlinien. Die Industrie braucht daher eigene Regelungen, die dem B2B-Bereich mit seinen spezifischen Anforderungen gerecht werden. Regulierungsansätze, die im Konsumenten-Bereich Anwendung finden, sind für B2B-Geschäftsmodelle nicht praxistauglich. Aus Sicht des VDMA muss diese Perspektive im weiteren Verlauf der gesellschaftlichen Debatte ausreichend berücksichtigt werden.“ Quelle: VDMA, Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.

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