Studie: 72% der Industrieunternehmen in Europa planen ihre Ausgaben für IoT in den kommenden drei Jahren zu erhöhen

London, 19.04.2017.

Laut einer Studie des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens PAC planen 72 Prozent der Industrieunternehmen in Europa, ihre Ausgaben für das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) in den kommenden drei Jahren zu erhöhen, mit dem Ziel, die Betriebsabläufe effizienter zu gestalten sowie neue, vernetzte Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle zu schaffen.

Europas Hersteller setzen auf das Internet der Dinge, um den Betrieb effizienter zu machen und neue, vernetzte Produkte und Dienstleistungen zu konzipieren. Dadurch möchten sie in den zersplitterten europäischen Märkten wettbewerbsfähig bleiben, konjunkturellem Gegenwind trotzen und den Anstieg ihrer Betriebskosten stoppen. 

Das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen PAC hat in der detaillierten Studie „Die digitale Transformation der Industrie durch das Internet der Dinge“ untersucht, wie große und mittlere Industriefirmen in Europa IoT-Projekte in allen Unternehmensbereichen vorantreiben, welche Abteilungen und welche Herausforderungen diese Projekte anstoßen und was die wichtigsten strategischen Vorgehensweisen sind.

Die Studie basiert auf Gesprächen mit über 250 Business- und IT-Führungskräften in großen Unternehmen der diskreten und weiterverarbeitenden Fertigungsindustrie in Westeuropa. Die Tatsache, dass 72 Prozent der Befragten bereit sind, ihre Investitionen in IoT zu erhöhen, illustriert ganz deutlich den Willen der Industrie zur digitalen Transformation.

60 Prozent der Hersteller geben an, ihre IoT-Projekte bereits gestartet zu haben und sich momentan in einer frühen, mittleren oder fortgeschrittenen Phase der Umsetzung zu befinden. Rund 70 Prozent sehen in der Reduzierung der Betriebskosten den Hauptschwerpunkt ihrer IoT-Strategie, während für über 50 Prozent die Entwicklung von Produkten, Dienstleistungen und neuen Geschäftsmodellen im Vordergrund steht. Hier wird deutlich, dass die Industrieunternehmen nach neuen Wegen suchen, ihre jahrzehntealten Legacy-Systeme und Prozesse zu verbessern und sich gleichzeitig in der Wertschöpfungskette nach oben zu bewegen.

Deutschland hinkt in der Entwicklung etwas hinterher

Aus geografischer Sicht sind die Trends bei Einführung und Investitionsschwerpunkten von Land zu Land verschieden. So sind die nordischen Länder zum Beispiel am weitesten fortgeschritten bei der Implementierung, während Deutschland hier etwas zurückliegt. Klaus Holzhauser, Head of Digital CX & IoT bei PAC in München, kommentiert die Einführung von IoT in deutschen Unternehmen so: „Deutsche Firmen könnten deshalb bei der Umsetzung von IoT in der Befragung schlechter abschneiden, weil die Entwicklung von intelligenten, vernetzten Produkten weniger verbreitet ist als Industrie 4.0-Anwendungen im Internet der Dinge, die hauptsächlich von Datenschutzvorschriften und -bedenken im deutschen Markt betroffen sind“.

Über die Hälfte der Firmen lässt IoT-Daten bei der Entscheidungsfindung außen vor

Datensicherheit und -schutz wird bei weitem als größtes Hindernis für IoT-Implementierungen gesehen, was wahrscheinlich auf die zunehmende Zahl von Cyberattacken und die sehr strengen Vorschriften in einigen europäischen Ländern zurückzuführen ist. Ein beunruhigendes Ergebnis ist, dass 54 Prozent der Firmen zugeben, immer noch keine IoT-Daten bei ihren unternehmerischen Entscheidungen zu berücksichtigen.

Dr. Milos Milojevic, Industry Analyst bei PAC, meint hierzu: „IoT-Lösungen bieten Industrieunternehmen die einmalige Gelegenheit, ihre im Betrieb eingesetzten Technologien und die IT zu integrieren und so eine breite digitale Transformation in Gang zu setzen. Diese kann nicht nur zu mehr betrieblicher Effizienz, sondern auch zu mehr Umsatzwachstum führen, da Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle eingeführt werden können. 60 Prozent der Firmen haben dies erkannt und bereits IoT-Initiativen eingeleitet.“

Über die Studie:

Die Durchführung der Multi-Client-Studie „Digital Industrial Transformation with the Internet of Things“ („Digitale industrielle Transformation mit dem Internet der Dinge”) wurde von den Premium-Sponsoren Accenture, Hitachi und Reply, den Gold-Sponsoren Cognizant und Stratus, sowie den Silber-Sponsoren GE Digital, Logicalis, Salesforce und T-Systems gefördert. Die Umfragen wurden im Februar 2017 in den Benelux-Ländern, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich, in der Schweiz und in Skandinavien durchgeführt. Im Zuge der Felduntersuchung wurden insgesamt 250 leitende Angestellte in IT-Abteilungen, Fachbereichen, Digital Business Units sowie IoT-Teams aus diversen Branchen telefonisch (CATI) befragt. Quelle: Pierre Audoin Consultants PAC GmbH

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