Pkw-Markt: Flottensektor verzeichnet erneut Rekordergebnis

Frankfurt am Main, 09.02.2024.

Der deutsche Pkw-Markt hat im Januar mit einem Wachstum von 19 % das Niveau der Jahre 2015 und 2016 erreicht. Neben einem abermaligen Rekord im Flottenmarkt halfen dabei auch deutliche Steigerungen bei den taktischen Zulassungen. Privatpersonen hingegen halten sich weiterhin zurück. Der Anteil der batterieelektrischen Modelle ist nun deutlich gefallen und der Transportermarkt stagniert trotz robuster Nachfrage der Gewerbekunden.

Grafik zur Dataforce-Studie. Bild: Dataforce

Noch immer hilft der hohe Auftragsbestand

Satte 19 Prozent betrug das Wachstum der Pkw-Neuzulassungen im Januar 2024. Zwar hat der relativ schwache Vorjahresmonat zu diesem hohen Wachstum beigetragen, doch auch die absoluten Werte können sich sehen lassen. Mit 213.553 Neuwagen kann sich der Januar 2024 deutlich von den letzten drei Jahren absetzen und liegt in etwa auf dem Niveau der Jahre 2015 und 2016. Damals wurden im Gesamtjahr 3,20 und 3,15 Millionen Neuzulassungen erreicht. Werte, die früher normal waren, jetzt aber schon fast utopisch erscheinen.

Eigenzulassungen kompensieren schwache Privatnachfrage

Aktuell profitiert der Markt noch immer von dem hohen Auftragsbestand, der sich im Laufe des Jahres 2022 aufgetürmt hat. Doch wenn die Neubestellungen nicht schnell wieder zunehmen, ist auch dieser Puffer bald zu Ende. So hat der Privatmarkt zwar im Vergleich zu 2023 um 10 Prozent zugelegt, ist aber gleichzeitig 3 Prozent schwächer als im alles andere als herausragenden Jahr 2022. Angesichts der Kaufkraftverluste wird es immer schwerer, das hohe Preisniveau der letzten Jahre durchzuhalten.

Schon jetzt zeigt sich daher eine überdeutliche Zunahme der taktischen Zulassungen auf Fahrzeugbau (+38 %) und Fahrzeughandel (+40 %). Zusammen machen die beiden Kanäle wieder 26 Prozent der Neuzulassungen aus. Damit nähert sich der Markt den Bedingungen bis 2019 an, als 28 Prozent der Neuwagen als Tageszulassungen oder Mitarbeitenden-Fahrzeuge der Hersteller in den Markt kamen.

Schon wieder ein Rekord im Flottenmarkt

Im Vergleich dazu ist der Relevante Flottenmarkt überragend in das neue Jahr gestartet. Dafür spricht nicht nur das Wachstum von 21 Prozent, sondern auch die absoluten Zahlen. Noch nie zuvor haben die Fuhrparkverantwortlichen mehr als 70.000 Pkw in einem Januar zugelassen. Doch auch hier ist es leider nur eine Frage der Zeit, bis der Auftragsbestand abgearbeitet ist.

Rückschlag für Elektroautos, leichte Erholung bei Plug-In Hybriden in Flotte

Nach dem endgültigen Aus des Umweltbonus kam es erwartungsgemäß zu einem Rückschlag bei der Elektrifizierung. Im Privatmarkt sank der BEV-Anteil an den Neuzulassungen von 35 Prozent im Dezember auf nur noch 11 Prozent im Dezember. Allerdings bieten mittlerweile alle Hersteller Rabatte mindestens in Höhe der früheren Förderung an, einige Modelle sind sogar günstiger geworden als sie es im Dezember abzüglich der Förderung waren. Aus Sicht der Käuferinnen und Käufer hat sich die Situation daher sogar leicht verbessert.

Bei den Flottenzulassungen bleibt der BEV-Anteil ebenfalls auf niedrigem Niveau. Dafür erholen sich langsam die Plug-In Hybride. Im Januar 2024 waren knapp 10 Prozent der neuen Dienstwagen mit dieser Antriebstechnologie ausgestattet. Steigende Reichweiten erlauben es immer mehr Pendlerinnen und Pendlern, den Weg zur Arbeit rein elektrisch zurückzulegen.

Der Transportermarkt tritt auf der Stelle

Bei den leichten Nutzfahrzeugen und Pkw-Utilities reichte es im Januar nur zu einem minimalen Wachstum von 2 Prozent. Immerhin kletterten die Neuzulassungen im Flottenmarkt um 8 Prozent und auch der Privatmarkt erreichte nach dem 6-prozentigen Rückgang im letzten Jahr nun wieder ein kleines Plus.

Prozentual sehr große Rückgänge verzeichneten die Zulassungen von Herstellern und Vermietern. Absolut sind die Rückgänge aber deutlich kleiner als der Zuwachs im Flottenmarkt.

Auch bei den Transportern ist die Elektrifizierung ins Stocken geraten. Anders als bei den Pkw gibt es keine breit angelegten Rabattprogramme für die Stromer. Ohne staatliche Förderung wird es noch lange dauern, bis zweistellige Anteile erreicht werden. Quelle: Dataforce

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