Pkw-Flottenprognose: Dataforce erwartet ein Zwischenhoch

Frankfurt, 15.07.2020.

Im Vergleich zur Situation vor zwei Monaten hat sich der Ausblick für den deutschen Flottenmarkt aufgehellt. Frühe Lockerungen, stärkere Nachholeffekte und Sonderrabatte werden den weiteren Rückgang an Firmenwagenzulassungen bremsen. Die Folgen der wirtschaftlichen Abkühlung könnten dagegen größer sein als zunächst erwartet.

Grafik zur Dataforce-Studie. Bild: Dataforce

Nachholeffekte können die wirtschaftlichen Folgen überdecken

Vor allem zwischen Juni und September kommt es zu Nachholeffekten. Viele Fahrzeuge, die zum Jahreswechsel 2019/2020 bestellt wurden, rollen nun etwas verspätet zum Kunden.

Das bedeutet aber auch, dass die volle Wirkung des Lockdowns erst nach Auslaufen dieses Sondereffekts sichtbar wird. Gleiches gilt für stornierte Bestellungen, die sich in der Regel erst mit einer Verzögerung von drei bis sechs Monaten in den Neuzulassungen niederschlagen.

Vor allem die wirtschaftliche Unsicherheit führt weiterhin zu Zurückhaltung. Zwischenzeitlich haben bis zu 40 Prozent der Unternehmen ihre Fahrzeugbestellungen ausgesetzt. Viele Fuhrparkleiter berichten darüber hinaus von einem höheren Kostendruck, der mittelfristig in einigen Fällen sogar zu einer Verkleinerung der Flotte führen wird.

Gerade das Flottengeschäft kann durch Preisnachlässe belebt werden

Andererseits haben Hersteller und Handel nun auch ohne staatliche Subventionen für reine Verbrenner auf den Nachfragschock reagiert. Von ausgeweiteten Rabattprogrammen können auch Flottenkunden profitieren. Insbesondere Leasing bietet hier Potential. Wenn die monatliche Rate beim Fahrzeugtausch gleich bleibt oder im günstigsten Fall sogar sinkt, bietet das einen starken Anreiz, Fahrzeuge trotz der Krise wie ursprünglich geplant zu erneuern.

Flexibilität ist gefordert

Schwer absehbar ist momentan noch, welche Auswirkungen die Pandemie auf das langfristige Mobilitätsverhalten haben wird. Auch in den nächsten Quartalen werden wohl weniger Personen zur Arbeit pendeln. Anderseits ist auch der Stellenwert des eigenen Autos gestiegen. Gerade in den Wintermonaten wird das für vollere Straßen sorgen. Im Endeffekt verstärken solche Gegensätze den Trend zu flexibleren Nutzungskonzepten. Ob das am Ende Poolfahrzeuge, mehr Langzeitmiete oder mehr Carsharing bzw. Mietwagen sind, muss jeder Fuhrparkbetreiber individuell abwägen. Seitens der Fuhrparkverantwortlichen würden zukünftig 42 Prozent Auto Abos nutzen, aktuell sind es gerade mal fünf Prozent. Quelle: Dataforce

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