Deutscher Pkw-Markt: Transporter wachsen stärker als Pkw, Hybride genutzt als taktische Zulassungen

Frankfurt am Main, 11.12.2024.

Der deutsche Pkw-Markt hat im November 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat verloren. Es stand aber auch ein Arbeitstag weniger zur Verfügung.

Grafik zur Dataforce-Studie. Bild: Dataforce

Um die Performance diesen Monat besser einordnen zu können, ist ein Blick auf den SAAR (seasonally adjusted annual rate) lohnenswert, welcher das Jahresergebnis hochrechnet, wenn jeder Monat so gelaufen wäre wie der aktuelle. Im November liegt dieser Wert bei 2,94 Millionen Pkw und somit deutlich besser als im Oktober (2,73 Mio). Der Gesamtmarkt steht also gar nicht schlecht dar im November, allerdings verrät ein Blick auf die Kanäle, dass das nur die halbe Wahrheit ist. Vor allem die für Hersteller lohnenswerten Kanäle gaben nach. Der Privatmarkt verlor am stärksten mit -9,3 Prozent, gefolgt vom Relevanten Flottenmarkt mit - 3,9 Prozent. Das Wachstum im Gesamtmarkt ist vor allem durch starke Anstiege in den Sondereinflüssen zu verbuchen (+13,0 Prozent). Besonders auffällig ist hier der Fahrzeughandel, der durch Eigenzulassungen um 16,0 Prozent wächst. Gleiches gilt für den Fahrzeugbau mit +7,4 Prozent. Taktische Zulassungen lassen sich zusätzlich gerne über Sonderangebote an Vermieter realisieren. Folglich ist ein Anstieg bei den Autovermietern um 12,8 Prozent nicht überraschend und passt ins aktuelle Bild.

Taktische Zulassungen von allem bei den (Mild-)Hybriden Die zuvor angesprochenen Eigenzulassungen kamen im November sehr stark aus dem Bereich der Hybride. Voll- und Mildhybride wuchsen im Gesamtmarkt extrem stark (+80%). Das ungewöhnlich hohe Wachstum wurde durch massive Eigenzulassungen begünstigt. Fahrzeugbau (+290%), Autovermieter (+175%) und Autohandel (+69%) sorgten individuell stark dafür. Die andere Form von Hybriden, nämlich Plug-in-Hybride wuchsen ebenfalls außergewöhnlich stark im Gesamtmarkt, gegenüber den anderen Kraftstoffarten (+14%). Hierbei kam das Wachstum aber vornehmlich aus den „lohnenden“ Kanälen: Privat (+26%) und Flotte (+26%). Eigenzulassungen kamen kaum vor. Vor allem aber der Anstieg der Voll- und Mildhybride deutet in die Richtung, dass Hersteller mit einem kleinen Aufgebot an reinen Elektroautos sich ordentlich ins Zeug legen und in Richtung besserer CO2 Werte versuchen reine Verbrenner durch Hybride zu ersetzen. Elektroautos verloren im November erstmals wieder zweistellig mit -22 Prozent. Das ist allerdings nicht überraschend, da viele Hersteller sie erst nächstes Jahr in ihren Bilanzen sehen möchten und daher Auslieferungen entsprechend aufschieben. Besonders im Privatmarkt gaben die Stromer um 57 Prozent nach. Das liegt allerdings daran, dass im Vorjahr starke Vorzieheffekte durch das Ende der E-Auto Förderung den Markt beflügelten – somit wirken die Rückgänge im Privatmarkt dramatischer als sie tatsächlich sind.

Im Vergleich zum Pkw-Markt konnte der Transportermarkt im November zulegen. Plus 7 Prozent sind solide, dazu kommen die Zuwächse auch noch aus dem Privatmarkt (+19%) und dem Flottenmarkt (5%). Bezüglich Volumina sind beide Kanäle in ihren Zuwächsen gleichauf – über 1.000 Fahrzeuge konnten jeweils zugelegt werden. Bei den Kraftstoffarten konnten alle zulegen, selbst Elektro (+3%). Was aber besonders auffällt sind +45% bei den Benzinern. Quelle: Dataforce

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