Handelsunternehmen bestellen ihre Waren oftmals bei über 2.000 verschiedenen Lieferanten. Zwar ist ein Liefertermin angegeben, aber wann genau der Fahrer am Lager ist, weiß das Entladeteam nicht. Die Folge: Eine Vielzahl von LKW treffen gleichzeitig zu den Stoßzeiten ein, es kommt zu langen Wartezeiten und einem Verkehrsinfarkt an den Lagerstandorten.

Vor diesem Hintergrund gründete die Transporeon Group vor einem Jahr die Mercareon GmbH. Über die gleichnamige, internetbasierte Plattform können sich Handelsunternehmen und anliefernde Speditionen vernetzen. Dabei loggen sich die Spediteure auf der Mercareon-Plattform ein und buchen Zeitfenster für die entsprechenden Lagerstandorte. Die Vorteile für beide Seiten: besserer Informationsfluss, gleichmäßigere Auslastung des Wareneingangs, bis zu 40 Prozent geringere Standzeiten – und letztendlich zufriedenere Fahrer und Mitarbeiter. „Die Wartezeit der pünktlich anliefernden Fahrzeuge an den Lagern von Edeka Rhein-Ruhr hat sich seit Einführung der Mercareon-Plattform im Schnitt um 30 Prozent reduziert“, so Thomas Kerkenhoff, Logistikleiter der Edeka Handelsgesellschaft Rhein-Ruhr. „Für unser Handelsunternehmen wird dadurch der Wareneingang transparenter. Für die Spediteure bedeutet dies hochgerechnet eine jährliche  Einsparung von 750.000 Euro an Personalkosten“, resümiert Kerkenhoff.

Mercareon im Lebensmitteleinzelhandel stark verbreitet

Seit dem Start der Mercareon-Plattform konnte das Unternehmen zahlreiche große Lebensmitteleinzelhändler als Kunden gewinnen. Beispielsweise arbeiten derzeit Rewe/Penny, Edeka und Tegut mit Mercareon.

„Der Lebensmitteleinzelhandel hat schnell erkannt, welche Vorteile Mercareon bringt. Wichtigste Anforderungen unserer Handelskunden sind eine bessere Planbarkeit der Lagerresourcen und die Verbesserung der Anliefersituation“, erklärt Leander Kling, der seit Anfang April 2011 Geschäftsführer von Mercareon ist und den Vertrieb der Plattform leitet.

Neben dem Zeitfenster-Management bietet Mercareon zudem mit dem Yard-Management die Möglichkeit, den LKW am Lagerstandort effizient zu steuern. Beispielsweise meldet sich ein Fahrer, der Waren für zwei verschiedene Entladezonen anliefert, mit seiner Zeitfensternummer beim Pförtner. Er muss noch kurz bis zum Beginn seines Zeitfensters warten und wird dann per SMS auf sein Handy an die richtige Entladestelle gelotst. Diese Entladestellen lassen sich je nach Unternehmen präzise differenzieren.

Ziel ist Expansion im Handel und in weitere europäische Märkte

Neben dem Lebensmitteleinzelhandel nutzen bereits Handelsunternehmen weiterer Bereiche Mercareon. So setzen beispielsweise ElectronicPartner oder das norddeutsche Drogeriemarktunternehmen Budnikowski auf die webbasierte Plattform. Ziel ist es, diese Entwicklung weiter zu fördern. „Mercareon ist nicht nur für den Lebensmitteleinzelhandel rentabel“, erklärt Kling. Auch die Expansion in ausländische Märkte schreitet voran. Die Mercareon Plattform wird mittlerweile von Kunden aus Österreich, Italien und Tschechien verwendet, darunter Spar Österreich oder Conad Italien. Weitere Länder werden derzeit erschlossen. „Im Prinzip nützt die Plattform jedem Handelsunternehmen, das täglich größere Warenkontingente koordiniert entladen muss“, so Kling weiter.

Interessant ist Mercareon auch für alle Unternehmen, in denen der Umweltschutz einen hohen Stellenwert genießt. Durch den Einsatz der Plattform lassen sich Fahrten und Wartezeiten reduzieren. Dadurch entstehen weniger Emissionen, weniger Lärm und der Energieverbrauch ist geringer. Dies kommt nicht nur den direkten Anliegern und anderen Verkehrsteilnehmern zugute, sondern auch der Umwelt und dem Klima. Insbesondere angesichts des steigenden Umweltbewusstseins der Verbraucher kann dies ein Baustein im Rahmen eines unternehmensweiten Umweltengagements sein.

Besuchen Sie Mercareon und Transporeon auf der transport logistic in München vom 10. bis 13.5.2011 in Halle B2, Stand 401/502!

(Quelle: Mercareon)