Bundesamt für Güterverkehr empfiehlt Zeitfenster-Management-Systeme

Hamburg, 07.04.2011.

Am 6. April veröffentlichte das Bundesamt für Güterverkehr einen Sonderbericht zur Situation an der Laderampe. Darin empfiehlt die Behörde unter anderem den Einsatz von Zeitfenster-Management-Systemen zur Be- und Entladungssteuerung.

Der 38-seitige Bericht basiert auf rund 150 Gesprächen mit Unternehmens- und Verbandsvertretern. Berücksichtigt wurden ausgewählte Industrie- und Handelsunternehmen, Seehäfen, Kombiterminals und Flughäfen. In dem Dokument analysiert das Bundesamt für Güterverkehr die aktuelle Situation an den Be- und Entladerampen und kommt zu dem Schluss „dass es gilt, die Kommunikation zwischen allen am gesamten Prozess der Lieferkette beteiligten Unternehmen zu verbessern“. So sahen beispielsweise die Unternehmen vier Hautpursachen für die Probleme an der Laderampe: die Verspätung der LKW, die Konzentration des Verkehrsaufkommens auf bestimmte Tages- und Wochenzeiten, die verzögerte Information durch den Fahrer sowie ungeeignetes Transportmaterial.

 

Zeitfenster-Management „erfolgversprechendste Maßnahme“

Um den direkten und indirekten Folgen dieser Entwicklung zu begegnen, zeigt das Bundesamt für Güterverkehr in seinem Papier unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten auf. Dazu heißt es in dem Bericht: „Nach den im Rahmen der Untersuchung gewonnenen Erkenntnissen ist die Vergabe von Zeitfenstern eine der am erfolgversprechendsten Maßnahmen zur Verbesserung der Laderampensituation […].“ So hätte sich bei vielen Unternehmen die Situation an den Laderampen nach Einführung eines solchen meist IT-gestützten Systems spürbar entspannt.

Dies deckt sich auch mit den Beobachtungen der in diesem Bereich tätigen Spezialisten. „Durch die Einführung unseres Zeitfenster-Managements wird die Abfertigungszeit der LKW um 20 bis 40 Prozent gesenkt. Wir haben aber auch Projekte durchgeführt, bei der sich die Wartezeit mehr als halbiert hat. So zum Beispiel bei einem Kunden aus dem Stahlbereich, bei dem die LKW heute durchschnittlich 85 Minuten statt wie früher 180 Minuten warten“, erklärt Peter Förster, Geschäftsführer beim E-Logistics-Anbieter Transporeon. Das europaweit tätige Unternehmen bietet Industrie und Handel eine webbasierte Logistikplattform, über die Verlader und Spediteure einfach und schnell miteinander kommunizieren können. Auch ein Modul für die Zeitfensterbuchung gehört zur Plattform.

 

Einbindung von Telematiksystemen bringt weitere Vorteile

Als weiterer Lösungsansatz wird in dem Bericht des Bundesamtes für Güterverkehr die verstärkte Nutzung von Informationssystemen wie Flottenmanagement- oder Telematiksystemen genannt. „Dies ist auch aus unserer Sicht sinnvoll. Maßnahmen, die den Informationsfluss automatisieren, wirken sich an der Rampe meist positiv aus“, bestätigt auch Förster. Transporeon hat es sich deshalb zum Ziel gemacht, Unternehmen und Speditionen so gut wie möglich zu vernetzen. Dazu gehört auch eine Integration der speditionseigenen Systeme, wie zum Beispiel Telematik, in die Plattform. „Verlader und Speditionen, die hier die technischen Möglichkeiten ausnutzen, können selbst maßgeblich profitieren und schonen zudem die Umwelt und andere Verkehrsteilnehmer“, so Förster. Dies deckt sich auch mit den Zielen des Aktionsplans Güterverkehr, der dem Bericht zugrunde liegt: Durch Optimierungen an der Laderampe soll neben effizienten Abläufe und guten Arbeitsbedingungen auch ein Beitrag zum Umweltschutz und zur Verkehrssicherheit geleistet werden.

Die komplette Studie kann im Internet unter www.bag.bund.de heruntergeladen werden.

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