BMDV investiert in den Einsatz von KI in der Luftfracht: Projekt DTAC erhält weitere 6,8 Millionen Euro
Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Wir brauchen Künstliche Intelligenz in der Luftfahrt, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Nur so können wir knapp werdendes Personal gezielt einsetzen, begrenzte Infrastruktur optimal nutzen und damit langfristig Kosten senken. Wir haben gerade in der Logistik einen starken Arbeitskräftemangel. Digitale Technologien sind ein Schlüssel, um diesem zu begegnen und auch in Zukunft Waren zuverlässig, schnell und effizient per Luft transportieren zu können. Das Projekt „Digitales Testfeld“ ist eine Investition in die Zukunftsfähigkeit unseres Landes.“
Dr. Harald Sieke, Abteilungsleiter Luftverkehrslogistik am Fraunhofer IML und Gesamtprojektleiter von DTAC: „Mit der Aufstockung des Digitalen Testfelds Air Cargo treiben wir den technologischen und den Wissensvorsprung in der Luftfracht voran. So präsentieren wir den Wirtschaftsstandort Deutschland weltweit als attraktiven und zukunftsweisenden Hub der Digitalisierung von Luftfrachtprozessen.“
Im Projekt arbeiten die deutschen Luftfrachtstandorte gemeinsam mit weiteren Akteuren des Marktes an übertragbaren digitalen Lösungen, die open source der internationalen Community zur Verfügung gestellt werden. Im Fokus des Vorhabens steht die Weiterentwicklung und Vertiefung der bisherigen Entwicklungen und Konzepte. Hierzu zählt insbesondere die Nutzung des internationalen ONE.record-Datenstandards und die Anwendung von KI-Methoden, um eine synergetische Verknüpfung von Prozessen zu gewährleisten. Beispielsweise können anhand KI-gestützter Prognose der Frachtraumauslastung durch Passagiergepäck freie Laderaumkapazitäten ermittelt und für den Gütertransport genutzt werden. Zudem untersucht das Vorhaben die Anwendung und Anpassung automatisierter und autonomer Laderoboter für den Einsatz im Luftfrachtbereich an Flughäfen. Diese und weitere Entwicklungen sind von entscheidender Bedeutung, um die Industrie auf die Anforderungen der Zukunft vorzubereiten und die Effizienz und damit letztlich auch die Nachhaltigkeit der Luftfrachtprozesse zu verbessern.
Die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern ist zentraler Bestandteil des Projekts, um globale Best Practices zu integrieren und den technologischen Vorsprung sowie den Industriestandort Deutschland zu stärken. Die erwarteten Ergebnisse sollen nicht nur die Luftfrachtindustrie revolutionieren, sondern auch als Blaupause für andere Branchen dienen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen.
Die Umsetzung des Projektes erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem bestehenden Konsortialpartnern aus der Luftfrachtbranche, darunter die Flughäfen Frankfurt, Köln, Leipzig und München, sowie Unternehmen wie CHI Deutschland Cargo Handling GmbH, DB Schenker, Lufthansa Cargo AG, Sovereign Speed GmbH. Zudem sind Airbus und die International Air Transport Association (IATA) neben der LUG aircargo als assoziierte Partner für das Projekt vorgesehen und werden das Team nach Bedarf verstärken. Quelle: BMDV