Amazon-CEO Jeff Bezos in die "Logistics Hall of Fame" gewählt

Ismaning, 15.08.2017.

Die Logistics Hall of Fame bekommt ein weiteres prominentes Mitglied. Amazon-Gründer und Internetpionier Jeff Bezos hat den Sprung unter die berühmtesten Logistiker der Welt geschafft. 

Der U.S.-Amerikaner wurde als „Revolutionär von ECommerce und Logistik“ in die Logistics Hall of Fame gewählt. Offiziell aufgenommen wird Bezos am 9. November anlässlich des jährlichen Logistics Hall of Fame-Gala-Empfangs im Erich-Klausener-Saal des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur in Berlin.

„Jeff Bezos hat die Geschichte der Logistik neu geschrieben. Sein Name steht für erfolgreichen Internethandel und eine Generation Unternehmer, deren Geschäftsmodelle auf Algorithmen und innovative Logistik aufbauen. Ohne ihn hätte sich in der Logistik wenig bewegt“, begründet Anita Würmser, geschäftsführende Jury-Vorsitzende der Logistics Hall of Fame, die Entscheidung der internationalen Expertenjury.

Jeff Bezos kann für sich in Anspruch nehmen, die Versandhandelslogistik revolutioniert zu haben. Er erkannte als erster, dass Software und Logistik der Schlüssel sind, um den einkaufsgetriebenen Handel in einen nachfragegetriebenen Onlinehandel zu verändern, heißt es in der Begründung der Jury. Mit der Kombination aus Software, Liefereffizienz, Automatisierung und langfristigem Denken habe der Informatiker die Transport- und Intralogistik grundlegend verändert und Amazon zum Benchmark für die Branche gemacht. Beinahe jede technische Neuentwicklung ist heute vom Onlinehandel beeinflusst, etliche sind sogar komplett auf ihn ausgerichtet. Zudem habe er eindrucksvoll bewiesen, dass innovative Logistik einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg leistet.

Bezos startete 1994 mit einem Internetbuchhandel ins Unternehmertum und machte in nur wenigen Jahren aus dem „größten Buchladen der Welt“ nicht nur das „größte Kaufhaus der Welt“, sondern einen Technologiekonzern. 2016 setzte das Unternehmen Waren im Wert von über 135 Milliarden Dollar um. Bezos´ unternehmerischer Erfolg basiert aber nicht auf den von ihm angebotenen Waren und Dienstleistungen, sein Erfolgsrezept ist die Art und Weise, wie Produkte zum Kunden gelangen. Er warf das alte Push-Prinzip über Bord und führte ein Pull-Prinzip ein. Während sich der Handel bis dato nur eine Auswahl von Produkten auf Lager legte und im Nachhinein auswertete, welche Produkte gut oder schlecht abverkauft wurden, zeigte das Internet in Echtzeit, wer gerade welche Produkte suchte. Bezos setzte als erster Algorithmen dafür ein, die Wünsche der Konsumenten zu kennen und überzog die Welt mit Logistikzentren, um beinahe jedes beliebige Produkt kostengünstig, schnell und zuverlässig zum Kunden zu transportieren.

Innovation ist wichtig für Bezos. Amazon testet nach den Try-and-Error-Prinzip fast täglich technologische Innovationen, um den Prozess von der Kundenbestellung bis zur Auslieferung des Pakets weiter zu optimieren. Bereits seit 2013 experimentiert der Internetriese mit Drohnen in der Paketzustellung und im September geht in Winsen das erste Logistikzentrum an den Start, in dem rund 2500 Transportroboter die Mitarbeiter unterstützen. Erfolgreiche Beispiele für Bezos´ Technologieorientierung sind auch der patentierte One-Click-Kauf mit hinterlegter Kreditkarte oder die noch bequemere Bestellung via Dashbutton. Aktuell spannt er mit der „Amazon Global Supply Chain“ ein weltweites Logistiknetzwerk, um als Mittler zwischen Händler und Kunden sämtliche Schritte der globalen Supply Chain - von der Produktion der Ware bis zur Zustellung an die Haustür - selbst zu steuern. Privat begeistert er sich für die Raumfahrt und arbeitet daran, Reisen ins All zu ermöglichen.

Jeffrey Preston „Jeff“ Bezos wurde am 12. Januar 1964 in Albuquerque im US-Bundesstaat New Mexico geboren. Der Princeton-Absolvent in Elektrotechnik und Informatik startete seine Karriere 1986 bei der taiwanesischen Mobilfunkgesellschaft Fitel und arbeitete anschließend bei Bankers Trust und bei D. E. Shaw & Co. Der Informatiker entwickelte bereits Ende der 1980er Jahre ein Computersystem, um Investmentfonds zu managen. Bei Shaw entwickelte er spezialisierte Systeme für den Umgang mit komplizierten Hedgefonds. Heute arbeiten mehr als 350.000 Menschen für ihn.

Die Logistics Hall of Fame steht unter der Schirmherrschaft von Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und wird außerdem unterstützt von zahlreichen internationalen Branchenverbänden, Medien und Unternehmen, darunter der Duisburger Hafen (duisport), Gebrüder Weiss, der Logistikversicherer Kravag, der Intralogistiker Still, die SVG Bundes-Zentralgenossenschaft Straßenverkehr und die Frachtenbörse TimoCom. (Quelle: Anita Würmser)

zurück TOP