25. Technischer Kongress in Berlin: VDA-Präsidentin Müller fordert "mutiges Reformprogramm"

Berlin, 20.02.2024.

Die 25. Jubiläumsausgabe des Technischen Kongresses ist unter dem Motto „Innovativ. Digital. Nachhaltig.“ in Berlin eröffnet worden. Am 20. und 21. Februar kommen über 450 Gäste sowie Entscheiderinnen und Entscheider aus Industrie und Politik zusammen, um die aktuellen Herausforderungen und neuesten Entwicklungen in der Automobilindustrie zu diskutieren.

Hildegard Müller Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie e.V. Bild: VDA

„Die Unternehmen unserer Branche sind Innovations-, Wachstums- und Wohlstandsmotor Deutschlands. Wir gehen voran bei der Elektromobilität. Wir gehen voran beim autonomen Fahren. Wir gehen voran bei der Umstellung auf eine klimaneutrale Produktion. Dazu mobilisiert unsere Industrie enorme Summen – bis 2028 sind es rund 280 Milliarden Euro, die die Unternehmen in Forschung und Entwicklung investieren, und weitere 130 Milliarden in den Umbau von Werken. Unsere Hersteller und Zulieferer liegen bei Patentanmeldungen für Zukunftstechnologien international kontinuierlich auf den vordersten Plätzen“, erklärte VDA-Präsidentin Hildegard Müller in ihrer Begrüßungsrede.

„Die Innovationskraft unserer Unternehmen ist unser Erfolgsrezept – für die Transformation und unseren Wohlstand. Wir ergreifen die Chance, unsere Tradition weiterzuentwickeln – und gleichzeitig Pioniere zu sein, mit dem Anspruch langfristig zu gestalten. Als Autoindustrie werden wir dabei mit unseren Stärken agieren – und wollen die Stärken unseres Landes, unseres Kontinents nutzen. Das zeigen nicht nur die Zahlen in eindrucksvoller Weise, das zeigt auch der Technische Kongress – und das nun schon seit 25 Jahren. Ein Vierteljahrhundert voller Fortschritt, Ideenreichtum, Pioniergeist. Der Technische Kongress zeigt jedes Jahr aufs Neue die Forschungs- und Entwicklungskraft der deutschen Schlüsselindustrie“, so Müller weiter.

Wettbewerbsfähigkeit als zentrale Voraussetzung für erfolgreiche Transformation

„Fakt ist also: Wir haben in der gesamten Wertschöpfungskette beeindruckende und weltweit einzigartige Produkte, Ideen und Lösungen. Unsere Hersteller, unsere Zulieferer sind führend und begeistern international. Deswegen werde ich nicht müde, für mehr Wettbewerbsfähigkeit, für mehr Aufbruch zu werben, damit wir diese unsere Stärken nutzen und unsere Position ausbauen können – und in der Folge die Arbeitsplätze der Zukunft auch weiterhin bei uns entstehen! Im Klartext: Wir müssen die Ursachen der Probleme des Standorts bei der internationalen Wettbewerbsfähigkeit grundlegend angehen und nicht mehr nur an den Symptomen herumdoktern oder sie nur zeitweise abmildern. Wir brauchen eine intensive Diskussion, wie wir unsere Klimaziele tatsächlich erreichen können – und was dafür notwendig ist, damit wir gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich bleiben. Bei der Analyse kommt die Politik inzwischen zunehmend zu dem gleichen Ergebnis – doch es fehlt weiterhin ein umfangreiches, mutiges und langfristiges Reformprogramm, um unser Land für eine erfolgreiche Zukunft nachhaltig aufzustellen“, forderte Müller.

Nach der Begrüßung durch Hildegard Müller eröffnete Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger offiziell die 25. Ausgabe des Technischen Kongresses: „Wir leben in einem Land mit unheimlich viel Potenzial. Technische Höchstleistungsfähigkeit ist sein Markenzeichen. Das zeigt die Automobilindustrie als die innovativste Branche. Sie kann trotz aller Herausforderungen auf ihre Erfolge stolz sein, zum Beispiel beim autonomen Fahren. Deutsche Hersteller sind weltweit die ersten, die teilautonome Level-3-Fahrzeuge ausliefern. Deutschland kann Hochtechnologie, die Automobilindustrie erst recht. Drei Punkte im Bereich Bildung und Forschung sind dabei wesentlich für einen innovativen Standort: Forschungsförderung, Transfer und Fachkräftesicherung“, sagte Stark-Watzinger.

Zwei Tage lang Innovationen, Diskussionen und Netzwerken

Das Veranstaltungsprogramm des Technischen Kongresses ist breit gefächert und behandelt eine Vielzahl hochrelevanter Themen, darunter Elektromobilität, autonomes Fahren, vernetzte Fahrzeuge, Nachhaltigkeit und Digitalisierung.

Namhafte Rednerinnen und Redner aus Industrie, Politik und Forschung werden in verschiedenen Panels und Diskussionsrunden ihre Perspektiven und Expertise einbringen.

Neben Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger werden unter anderem die Ministerpräsidentin des Saarlands, Anke Rehlinger, die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Dr. Bettina Hoffmann, und der Präsident des Kraftfahrt-Bundesamtes, Richard Damm, sprechen. Auf Seiten der Industrie werden unter anderem Dr. Holger Klein (CEO ZF Friedrichshafen), Arnd Franz (Vorsitzender der Konzern-Geschäftsführung Mahle Group), Frank Blome (CEO PowerCo SE), Henrik Falk (Vorstandsvorsitzender bei den Berliner Verkehrsbetrieben, BVG) und Maria Röttger (Präsidentin Michelin Europe North, Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA) sprechen.

Der Technische Kongress des VDA bietet allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Gelegenheit, sich über die neuesten Trends und Entwicklungen in der Automobilbranche zu informieren, sich auszutauschen und neue Kooperationsmöglichkeiten zu erkunden. Rund 70 Prozent der Besucherinnen und Besucher sind Führungskräfte und Entscheider. Quelle: VDA

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