„Electronic Wearable“: Telematik vernetzt Kleidung und liefert Echtzeit-Daten

Obertshausen, 09.12.2019.

Unter "Textile-Circuit" entwickelt die Karl Mayer Textilmaschinenfabrik GmbH seit 2018 eine effiziente Technologie zur Fertigung funktioneller Wirkwaren mit elektrischer Leitfähigkeit und will damit im Bereich „Electronic Wearable“ Trends setzen. Der besondere Clou von Textile-Circuit: Die leitfähigen Garne werden direkt während des Wirkprozesses auf der Maschine eingearbeitet, mit vollkommener Freiheit bei der Platzierung und Formgebung. Funktionselemente wie Sensoren, Leiter und Spulen lassen sich exakt dort anordnen, wo sie benötigt werden. Es sind keinerlei zusätzliche Fertigungsschritte erforderlich, und die textilen Eigenschaften bleiben erhalten.

Zur ITMA 2019 wurden die Messwerte einer Radfahrerin durch ein "Smart Shirt" eindrucksvoll auf einem Display dargestellt. Bild: Karl Mayer Textilmaschinenfabrik GmbH

T-Shirt mit Messfunktionen

In ersten Arbeiten entstanden komfortable Armmanschetten zur Fernsteuerung von Robotern und textile Ladestationen zum induktiven Laden von Smartphones. Ergebnis eines Folgeprojektes war ein Smart Shirt mit Messfunktionen. Das funktionelle Bekleidungsteil demonstrierte zur ITMA 2019 wirkungsvoll die Möglichkeiten von Textile-Circuit vor einem breiten Publikum. Es misst die Herzrate, die Feuchtigkeit im Textil und die Temperatur auf der Haut. Die hierfür erforderlichen Sensoren wurden in einem Schritt in das Textil integriert und leiten ihr aufgenommenes Signal über einen isolierten Leiter zur Verarbeitung in eine abnehmbare Elektronik-Einheit weiter. Die Ergebnisse können per Bluetooth auf mobilen Endgeräten abgerufen werden. Zur ITMA 2019 wurden die Messwerte einer Radfahrerin eindrucksvoll auf einem Display dargestellt. Neben Funktion bietet das entwickelte Smart Shirt auch Tragekomfort. Durch Flexibilität der leitfähigen Flächen und Bielastizität der Ware wird eine hohe Bewegungsfreiheit geboten. Für einen soften Touch sorgt das eingesetzte texturierte Polyamidfilament.

„Im Laufe der Projektarbeiten und bei den Messeauftritten habe ich mich mit Anwendern aus den verschiedensten Bereichen ausgetauscht. Ich war überrascht, wie vielfältig die Ideen für die Nutzung unserer textilen Sensorlösung waren“, erklärt Sophia Krinner. Die Produktentwicklerin Textiltechnik bei Karl Mayer sieht vor allem in den Bereichen Sportswear, Arbeitsschutz und Gesundheitswesen große Potenziale. Zudem habe es bereits viele Anfragen zum Kauf der leitfähigen Wirkwaren gegeben, so Sophia Krinner. Ermutigt durch das Feedback setzt sie ihre Entwicklungsarbeiten fort. In weiteren Schritten soll die Ausrüstung der Ware verbessert und die Sensortechnik optimiert werden. Quelle: Karl Mayer Textilmaschinenfabrik GmbH

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