Wachstum der deutschen Industrie laut BME nahezu gleichbleibend stark
„Der EMI hat zwar im August leicht nachgegeben, dennoch ist auch der aktuelle Wert ein Beleg für die Robustheit der deutschen Konjunktur“, betonte Dr. Christoph Feldmann, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), am Freitag in Frankfurt.
„Trotz Brexit-Votum bleibt der EMI weiterhin stabil. Mögliche negative Effekte daraus werden durch eine zunehmend bessere Entwicklung in den USA, aber auch in vielen Schwellenländern kompensiert. Wir haben jüngst unsere Wachstumsprognose für Deutschland sogar nach oben revidiert“, sagte Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen, am Freitag dem BME. In diesem Jahr sollten nach Einschätzung der Bankdirektorin 1,8 Prozent drin sein und auch 2017 sei mit einer Rate von mehr als 1,5 Prozent zu rechnen.
Nach Ansicht von Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, „trifft die Sommerflaute doch noch in diesem Jahr ein: Rund um die Welt haben die wirtschaftlichen Indikatoren im August etwas nachgelassen, was auch die deutsche Wirtschaft zu spüren bekommen hat. Allerdings ist das noch kein Grund zur Beunruhigung.“ Das sei „alles im normalen Schwankungsbereich einer weiterhin moderat wachsenden Wirtschaft“, sagte Kater am Freitag dem BME.
„Die deutsche Wirtschaft schwenkt auf einen flacheren Wachstumspfad ein. Erfreulich ist die Entwicklung der Auslandsbestellungen, gerade angesichts der internationalen Krisen und der Brexit-Diskussion“, kommentierte DIHK-Konjunkturexperte Dr. Dirk Schlotböller die aktuellen EMI-Daten. Die Stabilisierung der Einkaufspreise weise ebenfalls auf eine anziehende internationale Nachfrage hin. „Die Inlandsnachfrage entwickelte sich zwar etwas schwächer als zuletzt, der Binnenkonsum profitiert aber weiterhin von den guten Beschäftigungszahlen“, sagte Schlotböller am Freitag dem BME.
Quelle: BME Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V.