Vernetzte Funktionen machen Nutzfahrzeuge noch effizienter und sicherer

Bosch macht den elektronischen Horizont Eco.Logic Motion auf der Basis von Live-Informationen künftig noch effizienter. Bild: Bosch

Hannover, 23.09.2014.

Die Zukunft des Lkw ist vernetzt. Schon 2016 wird jedes neue Nutzfahrzeug für den Fernverkehr in Europa und den USA internetfähig sein. Vernetzte Funktionen werden die Effizienz steigern und damit die Transportkosten senken. Die technische Voraussetzung hierfür will auch Bosch mit den Connectivity Control Units (CCU) liefern. Die Geräte verbinden die Elektronik an Bord des Fahrzeugs via Datenkommunikation mit externen Servern. Darüber hinaus bietet Bosch auch andere internetbasierte Telematik-Dienstleistungen an, zum Beispiel für die Planung von Wartungsterminen oder die Überwachung wertvoller Fracht. 

Die Vernetzung des Nutzfahrzeugs steigert die Effizienz und hilft Transportkosten zu senken. Bild: Bosch

Optimierte Wartung senkt Ausfallzeiten
Über die Vernetzung unterstützt Bosch Fuhrparkbetreiber bei der Serviceplanung ihrer Flotte. Hierfür übertragen die Fahrzeuge via Internet fortlaufend die Betriebsdaten wie Laufleistung oder Kraftstoffverbrauch. Gleichzeitig werden etwaige Fehlerzustände erfasst, die verschiedene Steuergeräte der Fahrzeugelektronik melden. Die Informationen werden verschlüsselt an ein Rechenzentrum übermittelt, ausgewertet und dem Flottenbetreiber zur Verfügung gestellt. Wartung und Reparatur lassen sich so frühzeitig planen, was unnötige Standzeiten reduziert. 

Sparsamer unterwegs
Vernetzt mit dem Internet kann Bosch auch die Systemlösung Eco.Logic Motion aktualisieren und optimieren. Heute ermöglicht diese Lösung auf Basis erweiterter Navigationsdaten, die Informationen zur Topographie und Kurvenradien umfassen, eine vorausschauende Fahrstrategie. Das senkt den Kraftstoffverbrauch bereits im Schnitt um fünf Prozent. Indem künftig cloudbasierte, dynamische Daten zu Tempolimits und Baustellen zusätzlich in die Geschwindigkeits- und Gangwahl einbezogen werden, lässt sich der Verbrauch noch weiter reduzieren.

Sichere Pausen
Mehr Sicherheit entlang der Logistikkette ist die Idee hinter Secure Truck Parking von Bosch. Über diese Dienstleistung können sich Speditionen vorab einen von derzeit über 100 Stellplätzen auf Autohöfen reservieren. Das System dient zugleich der Prävention von Überfällen auf Lkw. In Zukunft werden die Stellplätze per Kamera überwacht. Auf diese Weise lassen sich in Echtzeit etwaige Gefahren, Sachbeschädigungen und Diebstähle erkennen.

Für Nutzfahrzeug-Auflieger
Speziell für Nutzfahrzeug-Auflieger hat Bosch eine eigene Telematik-Lösung entwickelt. Die Trailer Control Unit informiert den Spediteur jederzeit über Standort und Status seiner Fracht. Das funktioniert dank eigener Energieversorgung auch dann, wenn der Auflieger abgestellt und nicht mit der Zugmaschine verbunden ist. Die Trailer Control Unit liefert Informationen zum Beispiel zum Reifendruck oder geöffneten Laderaumtüren an ein Rechenzentrum. Abweichungen von geplanten Abläufen werden dadurch schnell erkannt, sodass die Disposition entsprechend reagieren kann. Auch Laderaumtemperaturen bei Tiefkühl- oder Frischetransporten behält das System im Blick und dokumentiert sie lückenlos.

Lkw mit Maut-System verbinden
Seit 2013 liefert Bosch auch eine neue On-Board-Unit (OBU) für die Lkw-Maut in Deutschland. Sie ist ein Element für die automatische Einbuchung in das deutsche Mautsystem. Mit GPS-Signalen ortet die OBU ständig die Position des Nutzfahrzeugs und liefert die Daten in regelmäßigen Abständen per Mobilfunk verschlüsselt an ein Rechenzentrum. Anhand einer speziellen Karte wird die befahrene Strecke erkannt und die Höhe der Maut berechnet. Die Ein-DIN-Schachtgeräte verfügen über eine deutlich erweiterte Rechen- und Speicherkapazität, die auch künftige technische Anforderungen erfüllen kann.

Sicherheitsleitstelle überwacht Lkw-Transporte
Auf Wunsch übernimmt der Bosch-Geschäftsbereich Sicherheitstechnik die Überwachung von Lkw-Transporten. Rund um die Uhr erhält die Sicherheitsleitstelle von Bosch über die Telematik-Systeme Meldung, wenn sich beispielsweise ein Fahrzeug von der geplanten Route entfernt oder der Laderaum unplanmäßig geöffnet wird. Geschulte Mitarbeiter leiten dann umgehend zuvor vereinbarte Maßnahmen ein und verständigen die Polizei.

Schnelle Hilfe in Notsituationen
Selbst im Falle eines Unfalls sorgt Bosch via Internet für Sicherheit und hilft, mit eCall Leben zu retten. Das Notrufsystem sendet bei einem Unfall – und auch nur dann – automatisch unfallrelevante Daten wie Ort, Uhrzeit und Fahrtrichtung an die Notfallzentrale von Bosch. Zudem wird eine Sprachverbindung mit dem Unfallfahrzeug aufgebaut und parallel der nächstgelegene Polizei- oder Rettungsdienst ermittelt. Kommt nach einem eCall kein Kontakt mit den Fahrzeuginsassen zustande, verständigt der Bosch-Mitarbeiter direkt die nächstgelegene Rettungsleitstelle. Der Vorteil der Bosch-Lösung: Die mehrsprachigen Mitarbeiter kommunizieren in der jeweils relevanten Sprache mit den Unfallbeteiligten einerseits und den lokalen Behörden andererseits. So kann ein in Spanien verunglückter deutscher Trucker ohne Fremdsprachenkenntnisse die Mitarbeiter der Notfallzentrale direkt über wichtige Details zur Art des Unfalls sowie zu den verletzten Personen informieren. Damit alarmiert Bosch umgehend lokale Rettungskräfte.

Flexible Hardware wird weiterentwickelt
Viele der Dienste lassen sich mit den Connectivity Control Units von Bosch realisieren. Zu deren Vorteilen gehört die einfache Installation. Über den standardmäßigen OBDII-Diagnosestecker wird die Einheit mit dem Bordnetz verbunden. Der Einbauort befindet sich unsichtbar im Fußraum oder Armaturenbrett. Verlässt ein Fahrzeug den Fuhrpark, lässt sich das Gerät problemlos wieder entfernen. Inzwischen ist bereits die zweite Generation in der Entwicklung. Geeignet für schnellen LTE-Mobilfunk und offen für Software-Applikationen erfüllt sie auch künftige Anforderungen. Quelle: Bosch

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