Studie untersucht Verkehrsentwicklung in Deutschland und Europa

London, 25.04.2012.

In den letzten drei Jahren war das Verkehrsaufkommen im ersten Quartal rückläufig und damit wegweisend für den Verkehr und die wirtschaftliche Entwicklung des jeweiligen Jahres. Laut INRIX, einem führenden internationalen Anbieter von Verkehrs- und Reiseinformationen, ist das Jahr 2012 hier keine Ausnahme.

Studie untersucht Verkehrsentwicklung in Deutschland und Europa. Bild: Inrix

Die jährliche Traffic Scorecard des Unternehmens zeigt bei Verkehrsstaus einen europaweiten Rückgang um 18 Prozent sowie um 14 Prozent in Deutschland und reflektiert damit die weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen in der EU.

Auch für 2013 weisen die Verkehrsmuster auf einen weiteren Abwärtstrend hin. Im 1. Quartal 2012 ging das Stauaufkommen in Europa erneut um 23 Prozent zurück. Fahrer in ganz Europa verbrachten 27 Stunden weniger auf den Straßen als im gleichen Vorjahreszeitraum. Dies zeigt, dass die europäische Wirtschaft vor einem weiteren harten Jahr stehen könnte.

 

Momentaufnahme Deutschland: Rückblick 2012 und Ausblick 2013

Im letzten Jahr steckten deutsche Fahrer 37 Stunden in Staus fest. Das sind sechs Stunden weniger als im Vorjahr und entspricht einem Rückgang um 14 Prozent. Insgesamt verbrachten deutsche Fahrer mehr Zeit auf den Straßen als Fahrer in Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien, jedoch 22 Stunden weniger als Fahrer in Belgien, dem europäischen Land mit dem stärksten Stauvorkommen.

Die Verkehrszahlen für Deutschland zeigen einen deutlichen Rückgang im ersten Quartal 2012 mit 23 Prozent weniger Staus als im gleichen Vorjahreszeitraum. 

„Das Verkehrsaufkommen war schon immer ein ausgezeichneter Konjunkturindikator. Es zeigt uns, ob Menschen Beschäftigung haben und zur Arbeit fahren, ob sie abends ausgehen oder einkaufen und ob Unternehmen Produkte versenden”, erklärt Bryan Mistele, CEO von INRIX. „Angesichts von Arbeitslosenzahlen auf Rekordhöhe und einem Rückgang des Privatvermögens in Europa um 13,6 Prozent auf 10,9 Billionen US-Dollar im Jahr 2012 überrascht es wenig, dass auch das Verkehrsaufkommen deutlich zurückgegangen ist.“

 

Deutsche Momentaufnahme Städte: Rückblick 2012

Stuttgart war 2012 die Stadt mit dem stärksten Verkehrsaufkommen in Deutschland. Fahrer verbrachten hier 65 Stunden im Stau, sieben Prozent weniger als 2011. Europaweit lag Stuttgart damit auf dem fünften Platz bei den im Stau verbrachten Stunden. Die Stadt mit dem zweithöchsten Verkehrsaufkommen war Köln mit 59 im Stau verbrachten Stunden. Gegenüber 2011 entspricht dies einem Rückgang um 15 Prozent. Insgesamt zeigen alle 22 analysierten Städte im Vergleich mit dem Vorjahr einen stetigen Rückgang beim Verkehrsaufkommen, was auf den Einfluss zunehmender Arbeitslosenzahlen und steigender Kraftstoffpreise sowie auf zurückgehende Verbraucherausgaben hinweist.

Die folgende Tabelle mit den Daten aus 22 deutschen Städten zeigt die Veränderung im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr auf.

 

Rang

Stadt

Im Stau verbrachte Stunden 2012

Im Stau verbrachte Stunden 2011

Veränderung gegenüber 2011 in %

1

Stuttgart

65

70

-7%

2

Köln

59

70

-15%

3

Hamburg

51

62

-18%

4

Düsseldorf

51

61

-16%

5

Karlsruhe

48

53

-10%

6

München

44

48

-8%

7

Freiburg im Breisgau

42

45

-7%

8

Ruhrgebiet

40

55

-28%

9

Saarbrücken

39

48

-18%

10

Bonn

37

49

-26%

11

Hannover

35

38

-7%

12

Frankfurt am Main

33

41

-18%

13

Bielefeld

33

42

-20%

14

Darmstadt

31

32

-3%

15

Nürnberg

29

34

-13%

16

Dresden

26

29

-9%

17

Kiel

24

30

-19%

18

Bremen

22

27

-19%

19

Berlin

22

28

-21%

20

Leipzig

22

28

-23%

21

Augsburg

19

22

-13%

22

Magdeburg

19

25

-26%

 

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