Steigender Einsatz von Warn-Apps für Katastrophenschutz

Lüneburg, 11.08.2016.

Nach dem Amoklauf von München planen immer mehr Kommunen in Deutschland den Einsatz von Warn-Apps wie KATWARN, BIWAPP oder NINA. Wie die Zeitung „Die Welt“ berichtet, wird der Einsatz u.a. bereits in den Städten und Landkreisen von Rheinland-Pfalz getestet. Nach weiteren Medienberichten prüft auch das Saarland den Einsatz.

Mit solchen Handy-Apps, die für die Nutzer kostenlos sind, können Kommunen, Polizei und Rettungsdienste Warnungen vor Notfällen oder Katastrophen übermitteln und entsprechende Verhaltensempfehlungen abgeben. Nach dem Amoklauf im Olympia-Einkaufszentrum wurde mit KATWARN dazu aufgefordert, dass die Menschen in ihrem Wohnungen bleiben sollten. Zwar brach das System wegen einer Vielzahl von Anfragen zeitweise zusammen, die wohl auch durch gleichzeitig in anderen Teilen Deutschlands ausbrechende Unwetter zustande kamen, aber trotzdem wurden etwa 250.000 Menschen damit vor der Gefahr in München gewarnt. Damit ist deutlich geworden, dass solche Apps eine wichtige Ergänzung zu Warn- oder Katastrophenhinweisen per Fernsehen, Radio oder Lautsprecherdurchsagen sind. In Notlagen können sie dazu beitragen, Leben zu retten.

Die Apps bieten für Nutzer auf den ersten Blick alle einen ganz ähnlichen Funktionsumfang, indem sie Warnhinweise vor Unwettern, Hochwasser und Katastrophen für festgelegte Orte oder passend zum jeweiligen Standort des Nutzers anzeigen. Dabei ist NINA, die offizielle Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) bereitgestellt wird, rein für die Übermittlung von Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes für unterschiedliche Gefahrenlagen, Wetter- und Hochwasserwarnungen vorgesehen. Solche Hinweise sind auch mit BIWAPP und KATWARN zugänglich, außerdem können Städte und Kreise damit noch regionale Warnungen übermitteln, über die Behörden wie jetzt in München im Einzelfall entscheiden. BIWAPP ermöglicht es sogar, noch regionale Verkehrshinweise, Suchmeldungen der Polizei oder Informationen zu Schulausfällen wegen Schnee oder Hitze einzusehen.

Es ist Sache der Kommunen, darüber zu entscheiden, ob sie solche Systeme einsetzen und welche Informationen dann eingespeist werden. BIWAPP und KATWARN sind die einzigen Warn-Apps neben NINA, sie werden jeweils in Lizenz für die Bürger bereitgestellt. Dabei ist BIWAPP, die 2015 gestartete Bürger Info & Warn App, eine der jüngsten Entwicklungen auf dem Markt. Die Software wurde von der Lüneburger Internetagentur "Marktplatz GmbH" in enger Abstimmung mit dem Landkreis Heidekreis und weiteren Kommunen passend für kommunale Bedürfnisse entwickelt. Sie ist bereits in einem Dutzend Städten und Kreisen im Einsatz, bisher vorwiegend im Norddeutschen Raum.

Alle Systeme richten nur geringe Anforderungen an die Smartphones der Nutzer, so dass sie auch auf älteren Geräten laufen (iOS, Android, Windows Mobile). BIWAPP wurde darüber hinaus noch für einige nach wie vor verbreite Blackberry-Geräte angepasst. Die App bietet den Städten und Kreisen als einzige die Möglichkeit, dass Warnungen und Meldungen geräte- und ortsunabhängig per PC, Tablet oder Smartphone von den Behörden bereitgestellt werden können. Dadurch geht in kritischen Situationen keine wichtige Zeit verloren. Außerdem können Warnhinweise gleichzeitig mit dem Versand über die App auch per SMS an die Bürger übermittelt und ebenso per Knopfdruck auf Internetseiten bereitgestellt werden. Neben dem Funktionsumfang bestehen für die Anwender weitere wichtige Unterschiede in der Kostenstruktur.

 

Quelle: Marktplatz GmbH

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