Situationsspezifische Einstellung der Lenkung sowie Designmöglichkeiten im Fahrzeuginnenraum

Lippstadt, 27.09.2022.

Steer-by-Wire-System ermöglicht flexible, kunden- oder situationsspezifische Einstellung der Lenkung und realisiert neue Designmöglichkeiten im Fahrzeuginnenraum Entwicklung des vollelektrischen Lenksystems erfolgt zusammen mit weiteren Partnern. HELLA steuert in diesem Rahmen essenzielle Schlüsselkomponenten bei Entwicklungspartner ist das Lotus Tech Innovation Centre von Geely. Anschließend soll das Lenksystem auch auf weitere Kunden innerhalb und außerhalb der Geely-Gruppe ausgerollt werden.

Der unter der Dachmarke FORVIA agierende Automobilzulieferer HELLA treibt zusammen mit weiteren Partnern die Entwicklung einer serienreifen Steer-by-Wire-Systemlösung voran. Bei dieser Technologie werden Lenkbefehle vollkommen elektrisch und ohne mechanische oder hydraulische Bestandteile übermittelt. Ein solches Steer-by-Wire-System könnte ab 2026 zum Einsatz kommen. Zur Serienreife soll es zunächst gemeinsam mit dem Lotus Tech Innovation Centre (LTIC) gebracht werden, dem Forschungs- und Entwicklungszentrum des Automobilherstellers Geely. Anschließend ist vorgesehen, das System auch an weitere Kunden innerhalb und außerhalb der Geely-Gruppe auszurollen.

„Steer-by-Wire ist eine der zentralen Schlüsseltechnologien auf dem Weg zum automatisierten, softwarebasierten Fahrzeug. Diesen Trend gestalten wir als leistungsstarker Lieferant von sicherheitsrelevanten Komponenten, die für vollelektrische Lenksysteme unverzichtbar sind, in vorderster Reihe mit“, sagt Björn Twiehaus, verantwortlicher Geschäftsführer der Business Group Electronics bei HELLA.

Da bei Steer-by-Wire-Lenksystemen mechanische oder hydraulische Bauteile, insbesondere die Lenkstange, entfallen, lassen sich hierdurch zum einen die Einstellungen des Lenksystems kunden- oder situationsspezifisch anpassen. So kann beispielsweise über die Softwaresteuerung des Lenksystems flexibel zwischen Komfort- und Sportmodus gewechselt und Lenkwinkelbereich, Lenkunterstützung sowie die aktive Kraftrückkopplung an die jeweiligen Anforderungen der Fahrsituation angepasst werden. Auch wird das vormals starre Verhältnis von Lenkbewegung und Radverhalten aufgelöst, sodass der erforderliche Einschlagwinkel des Lenkrads insbesondere bei niedrigen Geschwindigkeiten gesenkt werden kann.

Zum anderen entstehen durch den Entfall von Hardwarekomponenten gänzlich neue Möglichkeiten, den Innenraum zu gestalten. So lässt sich bei vollelektrischen Lenksystemen vor allem das Lenkrad vollständig im Armaturenbrett verstauen. Für höhere Stufen des automatisierten Fahrens, bei denen der Autofahrer die Fahrzeugführung abgeben und sich beispielsweise entspannen oder anderen Tätigkeiten zuwenden kann, ist dies eine wesentliche Grundanforderung. Ebenso ließe sich der freiwerdende Platz für größere Armaturenbretter oder Head-up-Displays nutzen. „Hier bieten sich nicht zuletzt auch aus der Zusammenarbeit mit Faurecia weitere Potenziale im Hinblick auf Design und Funktionsumfang von Fahrzeuginnenraum sowie Cockpitbereich“, sagt Elektronik-Geschäftsführer Björn Twiehaus.

Die Entwicklung des Steer-by-Wire-Systems erfolgt in einem Netzwerk, das sich neben HELLA als ein wesentlicher Subsystem-Lieferant und LTIC als Erstkunde aus weiteren Partnern zusammensetzt. In diesem Kontext steuert HELLA zwei zentrale Komponenten bei: die Sensorik sowie die Steuerungselektronik: Dadurch erfasst der Hand Wheel Actuator die jeweilige Lenkbewegung und gibt diesen über die Elektronik an den Road Wheel Actuator weiter, welcher wiederum die Räder entsprechend einstellt. Zudem können über die kontinuierliche Kommunikation zwischen beiden Komponenten Informationen, beispielsweise zu touchierten Bordsteinen, zurückgespielt werden. Die Entwicklung dieser Komponenten erfolgt am Unternehmenssitz in Lippstadt bzw. in Frankreich und Indien. Quelle: HELLA GmbH & Co. KGaA

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