Sechs Experten der Healthcare Shapers im Paul-Löbe Haus des Deutschen Bundestags

Freiburg, 10.09.2019.

Die Versorgungssituation der Patienten in Deutschland verbessern u. a. durch digitale Innovationen, den Forschungsstandort für KMUs der MedTech- und Pharmabranche stärken und die Wettbewerbsfähigkeit im europäischen und globalen Marktumfeld fördern, das sind Themen des Round Tables, zu dem der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages, Erwin Rüddel, CDU, am 12. September sechs Experten der Healthcare Shapers im Paul-Löbe Haus des Deutschen Bundestags empfängt.

Sechs Experten der Healthcare Shapers beim gesundheitspolitsichen Round Table in Berlin. Bild: Healthcare Shapers

Im Gespräch mit dem Gesundheitspolitiker zeigen die Healthcare Shapers auf, wo aus ihrer Sicht derzeit besonderer Handlungsbedarf besteht. Sie sind Teil des besonderen Netzwerks von mehr als 60 unabhängigen Beratern und Interim Manager und bringen ihre tiefen Einblicken aus Projekten mit, in denen sie für und mit Kunden der Pharma- und MedTech-Branche tragfähige Zukunftsprojekte entwickeln.

Ein Thema auf der Agenda in Berlin ist das Digitale Versorgungsgesetz (DVG), über das in den nächsten Wochen im Bundestag beraten wird. In Zukunft sollen digitale Gesundheitsanwendungen als Regelleistung auf Rezept verordnet werden können. Wie die Gesundheitsfachberufe darauf vorbereitet werden, Apps in Versorungspfaden gemeinsam mit ihren Patienten zu nutzen, ist völlig offen? Auch wie Transparenz und Sicherheit geschaffen werden soll, bleibt nach Einschätzung der Digital Health Expertin Dr. Ursula Kramer weitgehend unklar. „Die sehr große Mehrzahl der Apps bleibt auch nach dem DVG unreguliert. Zur Unterstützung der Gesundheitsvorsorge oder zur Stärkung der Gesundheitskompetenz haben auch diese Apps durchaus Potential, das wir als Gesellschaft nutzen sollten“ betont Kramer. Sie warnt die Anbieter von Gesundheits-Apps vor zu großen Erwartungen in den „digitalen Frühling“, den das DVG heraufbeschwöre.

Klaus Kober bringt beim Round Table den Verfall der Arzneimittelpreise auf die Agenda: „Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland haben damit enorme Probleme“, betont der Politikberater. Er sieht eine Schwächung des Wirtschafts- und Forschungsstandorts Deutschland. Perspektivisch werde die Patientenversorgung gefährdet und die Therapievielfalt eingeschränkt. Gerade wenn es um versorgungsrelevante Entscheidungen gehe, die die hochkomplexe Materie der Rabatt- und Festbeträge betreffe, müssten auch die Stimmen der Patienten Gehör finden.

Digitalen Innovationen zu nutzen, um sensible Gesundheitsdaten besser zu schützen und sie z. B. auch zu Forschungszwecken besser nutzbar zu machen, z. B. durch Blockchain-Technologien, ist ein zentrales Anliegen von Dr. Issame Outaleb (4, 5). Er will beim Round Table erfahren, wie die deutsche Politik die Entwicklung von Blockchain-basierten Gesundheitsanwendungen fördert und welche Voraussetzungen sie an die Nutzung anonymisierter Versorgungsdaten durch Startups stellt.

„Das beherrschende Thema, sowohl für Pharmaunternehmen als auch für öffentlichen Gesundheitsinstitutionen ist derzeit in der Tat die Digitalisierung,“ betont Carsten von Blohn, Mitglied im Management Board der Healthcare Shapers. Aus seiner langjährigen Tätigkeit als Interim-Manager kennt er den enormen Innovationsdruck, dem Pharma- und MedTech-Unternehmen im globalen Marktumfeld derzeit ausgesetzt sind. Auch Till Moysies, der sich auf die Beratung von Gesundheitsministerien und Behörden spezialisiert hat, weiß, dass beim digitalen Umbau neben den Prozessen selbst, in erster Linie die Implementierung von neuen Kollaborations- und Führungsstrukturen ein große Herausforderung darstellt. „Wenn es um die Verbesserung der Versorgungsqualität geht, arbeiten wir im Netzwerk der Healthcare Shapers mit und für ganz unterschiedliche Stakeholder, auch für Krankenkassen oder Krankenhauskonzerne,“ so Prof. Dr. Rainer Moosdorf, der aus seiner Tätigkeit als Chefarzt im stationären Bereich einen besonderen Fokus auf die Patientensicherheit legt.

Die Sicht der Patienten stärker zu berücksichtigen, ist auch ein Anliegen von Philipp von Gallwitz. Er knüpft große Erwartungen an die bessere Einbeziehung von Patientenpräferenzen u. a. auch durch Nutzung digitaler Tools in innovativen, diagnostischen und therapeutischen Versorgungslösungen. Mit Patientenvertretern arbeitet er intensiv daran, Lücken in der Versorgung zu identifizieren und bedarfsgerechte, patientenorientierte Lösungen zu entwickeln. Quelle: Healthcare Shapers

zurück TOP