RFID zur Nutzung innerhalb extremer Umgebungen

Frankenthal, 01.07.2014

Das berührungslose Auslesen von Informationen per Radiowellen (RFID) ist eine Technologie, die bereits lange technisch ausgereift ist. Dennoch können sich RFID-Transponder immer noch nicht im Masseneinsatz durchsetzen. Dazu sind die Kosten pro Tag noch zu hoch, vermutet sie CMC Klebetechnik GmbH. Anders bei Anwendungen, bei denen zwar die Stückzahlen geringer, dafür die Anforderungen an den RFID-Tag höher sind. In diesen Fällen sind Kosten zweitrangig und die Zuverlässigkeit wichtiger.

RFID-Tag, der geschützt ist durch ein hochtemperaturbeständiges Nomex-Klebeband. Bild: CMC GmbH

Sei es für das Waggon-Tracking, Containermanagement, zum eindeutigen Kennzeichnen von LKW-Reifen, zur Stoßfänger- und Mehrwegladungsidentifikation oder bei der Personalbekleidung: RFID-Tags in diesen Anwendungen müssen robust und zuverlässig sein. Denn anders als bei Warenkennzeichnungen in der Modebranche müssen diese Tags langfristig ihren Dienst erbringen können.

Oft werden solche Transponder in Kunststoff vergossen oder auf andere Weise „armiert“, um rauesten Bedingungen zu widerstehen. Sofern jedoch eine günstige Lösung gesucht wird, können auch spezialisierte Folien-Klebebänder dazu genutzt werden, Hochleistungs-Tags herzustellen.

Laminiert man z.B. eine ETFE-Folie (CMC 77700) um die Trägerfolie des Transponders herum, kann man dichte Tags bis IPX8 (tauchbar) herstellen. Damit lassen sich unter anderem flüssigkeitsgefüllte Behältnisse markieren.

Moderne RFID-Transponder auf Basis von Polyimid können dank aufgelöteter SMD Transponder-Chips Dauertemperaturen von 200°C widerstehen. Selbst kurzfristige Erwärmung auf 275°C überstehen sie. Das passende „Verpackungsmaterial“ kann zum Beispiel Nomex sein. Dieses Meta-Aramid-Papier ist bedruckbar, ist gut tränkbar (z.B. beim Umspritzen) und beständig bis über 300°C. Formstanzteile aus CMC 65120 können so als lesbarer Informationsträger (Aufdruck) und als Hülle für den RFID-Tag genutzt werden.

Doch auch für die Produktverfolgung in Kühlketten (Kühltransport) oder beim Waggon-Tracking können Folien-RFID-Tags eingesetzt werden. Passende Klebefolien zum „Verpacken“ und Befestigen speziell für tiefe Temperaturen bis -40°C sind verfügbar.

Eine Spezialanwendung, die zukünftig immer häufiger kommen könnte, ist die Kombination aus RFID und Sensorik. Werte wie Druck, Temperatur, Vibration oder Licht können aufgezeichnet und später berührungslos ausgelesen werden. Energy-Harvesting kann dazu beitragen, selbst batterielose RFID-Tags mit der für die Messwerterfassung benötigten Energie zu versorgen.

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