Ramsauer: Tradition und Innovation gehen Hand in Hand
Ramsauer: "Man sieht dem Haus die Technik nicht an. Dank moderner Bauprodukte und Technologien ist es inzwischen möglich, selbst Effizienzhäuser Plus in regionaltypischer Architektur zu bauen. Dieses hocheffiziente Haus passt sich hervorragend in die einzigartige Landschaft des Berchtesgadener Landes ein. Innovation und Tradition gehen in Bischofswiesen Hand in Hand."
Das Modellvorhaben ist ein Mehrfamilienhaus mit sechs Wohneinheiten und einer gesamten Wohnfläche von 530 Quadratmetern. Es wurde in einer hochgedämmten Holzständerbauweise errichtet. Eine besondere Herausforderung ist die geografische Lage mit langen kalten Wintern und indirekter Sonneneinstrahlung in bergiger Umgebung.
Ramsauer: "Dieses Haus beweist, dass Mehrfamilienhäuser schon heute den höchsten Energiestandards genügen können. Bisher haben wir erfolgreich Erfahrungen mit Einfamilienhäusern gesammelt. Jetzt gehen wir die nächste Stufe an. Wir werden auch hier wichtige Erkenntnisse aus dem Alltag der Bewohner sammeln. Ich begrüße besonders, dass das Projekt von lokalen Handwerksbetrieben umgesetzt wurde. Das ist eine wichtige Voraussetzung für die Verbreitung zukunftsweisender Technologien in der Praxis und ein Garant für die Zukunftsfähigkeit der Branche in der Region. Wir können alle stolz sein, dass Deutschland solche engagierten und kreativen Unternehmer und Betriebe hat, die innovative Projekte wie diese umsetzen können."
Bauherr des Projekts ist die Unternehmensgruppe Hans Angerer, die sich auf den Bau von Niedrigenergiehäusern spezialisiert hat. Das Gebäude in Bischofswiesen ist das erste Effizienzhaus Plus des Unternehmens und das erste Mehrfamilienhaus im Forschungsnetzwerk des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig übernimmt die wissenschaftliche Begleitforschung. Das Haus ist Teil der Forschungs- und Modellvorhaben "Effizienzhaus Plus" für Wohngebäude des BMVBS. In diesem Rahmen fördert das Ministerium die Entwicklung und Markteinführung neuer, innovativer Immobilien, die mehr Energie produzieren, als sie verbrauchen. Die Überschüsse können - wie hier in Bischofswiesen - u. a. auch für die Elektromobilität genutzt werden. Die Auswahl der Projekte erfolgt technologieoffen.
Wichtige Bedingung: Die Häuser müssen unter realen Bedingungen getestet und evaluiert werden. Das heißt, sie müssen bewohnt und wissenschaftlich begleitet werden. Insgesamt sind bereits 35 Gebäude am neuen Netzwerk der "Effizienzhäuser Plus" beteiligt. 32 dieser Gebäude werden direkt vom BMVBS gefördert. Die meisten Häuser werden im Laufe des Jahres 2013 bezugsfertig und gehen dann in das wissenschaftliche Monitoring.