Projekt SKALA offiziell gestartet: Mit KI und Blockchain zur Prozessoptimierung in der Logistik
Ein transparenter und gleichzeitig souveräner Datenaustausch ist die Basis für eine unternehmensübergreifende Automatisierung und Autonomisierung der Leistungserstellung, der Prozessausführung und des Zahlungsverkehrs. Die Kombination von KI und Blockchain kann diese Herausforderung angehen: Während die Blockchain-Technologie das Vertrauen in die Herkunft von Daten sicherstellt, kann KI die Validierung von Daten vor deren Speicherung auf der Blockchain unterstützen.
Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr: "Die Kombination von Künstlicher Intelligenz und Blockchain-Technologie birgt enormes Potenzial, um Prozesse zu optimieren, Transparenz zu erhöhen und die Effizienz in Lieferketten deutlich zu steigern. Wir erwarten, dass die Forschungsergebnisse konkrete Wege aufzeigen werden, wie wir mithilfe dieser Technologien Abläufe vereinfachen, Kosten senken und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit unseres Logistikstandorts stärken können. Unser Ziel ist es, die Logistikbranche spürbar zu entlasten – auch dank Einsatz neuester Technologien."
"Es wird zukünftig darum gehen, Technologien zu verbinden und neue Geschäftsmodelle abzuleiten. Die KI- und Blockchain-Komponenten, die in SKALA in Form von Softwarebausteinen, KI-Modellen, Smart Contracts und Adaptern zur Anbindung von Drittsystemen als Open Source entwickelt werden, bieten die einzigartige Möglichkeit, schnell und effizient De-facto-Standards für eine Technologiekonvergenz zu schaffen und zu verbreiten, wie es für einzelne Unternehmen nicht möglich wäre", betonte Prof. Michael Henke, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML, bei der Förderbescheidübergabe am 5. November in Berlin.
Bis Ende 2025 möchte das Projekt SKALA konkrete Anwendungen als Open-Source-Lösungen zur Verfügung stellen. Das soll Unternehmen neue Geschäftsmodelle ermöglich, für Vertrauen untereinander sorgen und so die Verbindungen entlang der Lieferketten stärken. Gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erhalten mit SKALA eine entscheidende Starthilfe, um die Potenziale von Blockchain und KI zu erschließen.
Forschende des Fraunhofer IML wollen in den kommenden anderthalb Jahren anhand von vier Schwerpunkten bewerten, welche KI- und Blockchain-Lösungen den größten Mehrwert bieten. Im ersten Schwerpunkt werden Lösungen zur Verfolgung von Gütern vom Rohstoff zum Verbraucher entwickelt. Das ist besonders im Hinblick auf gesetzliche Regularien wie den digitalen Produktpass oder Nachhaltigkeitsberichte interessant. Außerdem werden die Forschenden im zweiten Schwerpunkt Finanzinnovationen entwickeln, durch die mit Smart Contracts finanzielle Transaktionen automatisiert und regelbasiert verarbeitet werden. Der dritte Schwerpunkt widmet sich primär der Digitalisierung und Teilung von Transportdokumenten. Dabei sollen vor allem Brückentechnologien und verschiedene KI-Tools zum Einsatz kommen.
Zentral für jene Anwendungsfälle und die entwickelten Lösungen ist es, Querschnittstechnologien zu finden. Denn um die Produktion europaweit zu vernetzen, bedarf es Möglichkeiten, diese an bestehende Systeme der Unternehmen anzubinden. Der letzte Schwerpunkt fokussiert sich auf kooperatives Wirtschaften und die Vermittlung der Erkenntnisse an Unternehmen. Mittels zahlreicher Anwendungsfälle und Demonstratoren können Firmen nach Abschluss des Projekts jene neuen Technologien erkunden und so herausfinden, welche Lösungen zu ihnen passen.
Das Projekt SKALA wird mit insgesamt 5 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Koordiniert wird es vom Fraunhofer IML. Weitere Projektpartner sind das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST und die Lehrstühle für Unternehmenslogistik (LFO) sowie Förder- und Lagerwesen (FLW) der Technischen Universität Dortmund. Zum Ende der Laufzeit im Dezember 2025 wollen die Forschenden die relevanten Ergebnisse der Öffentlichkeit als Open Source zur Verfügung stellen. Quelle: Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML