Optimistischer Blick auf die Telematik-Branche - Ein kritischer sei auch gestattet
TransportLogistic München. Bild: Messe München
Der Informationsbedarf beim Anwender ist enorm
Jede Branche muss sich von Zeit zu Zeit selbstkritisch betrachten und ggf. verändern. Die Telematik-Branche befindet sich in diesem Prozess, aus der sie kunden- und anwenderfreundlicher hervorgehen muss. Anwender und Interessenten zeigen einen hohen Informationsbedarf, den die Branche bedienen muss. Doch vielen Marketing-Abteilungen fehlt dabei immer noch ein "sichere Händchen" bei der Kundenansprache. Wir - die Beobachter der Branche - werden nicht müde, auf eine Korrektur des Branchenverhaltens zu drängen. Worum es uns geht: Die Telematik benötigt eine deutlich positivere Kundenansprache, welche die Sicht auf den Interessenten, seine Befindlichkeiten und Bedürfnisse stärker berücksichtigt.
Wir sind gestern mit Telematik.TV auf Sendung gegangen. Allein am Nachmittag schnellten die Seitenaufrufe bei Telematik-Markt.de in 4stellige Bereiche! Großartig! Ein deutlicheres Signal konnten wir von den Usern nicht bekommen, die nachweislich nach Informationen verlangen – Allerdings längst nicht nach jeder, sondern nach verständlicher! Wie uns die Rückmeldungen zeigten.
Dialog mit dem Anwender - statt IT-Monologe mit sich und dem Wettbewerb
Zu viele Telematik-Anbieter tun sich noch immer schwer, ihre IT-lastigen Informationen für den Anwender und Interessenten dosiert und verständlich umzuschreiben. Sie versäumen es, den Kunden dort abzuholen, wo er gerade steht. Dieser steht eben nicht beeindruckt neben dem Programmierer des Telematik-Herstellers, sondern befindet sich in seinem ureigenen Arbeitsumfeld. Aus dieser Perspektive ist er oft mit der vom Anbieter verwendeten IT-Sprache dermaßen überfordert, dass er ein gerade gewonnenes Interesse an der Telematik schnell wieder verliert und sich erfahrungsgemäß so lange wie möglich auch von diesem Thema verabschiedet. Der Anwender möchte viel mehr Telematik so einkaufen, wie beispielsweise ein neues Auto. Das Innenleben interessiert und versteht kaum noch ein Autokäufer. Dieser will nur wissen, ist der Hersteller vertrauenswürdig, ist er serviceorientiert, was bietet das Auto, was leistet und kostet es und passt es zu mir. Würden Telematik-Anbieter dieses komplett einleuchtende Kundenverhalten auch für Ihre Branche akzeptieren, würden sie ihre Kunden längst anders ansprechen und ergo auch besser erreichen.
Neustart in Sachen Kundenansprache
Ein Neustart in Sachen Kundenansprache ist daher zwingend erforderlich. Noch immer von der Branche verwendete „Wortkeulen“, wie Ortung, Kontrolle und Verfolgung erschrecken und verunsichern Anwender, rufen den „gläsernen Menschen“ ins Gedächtnis und sollten daher schleunigst aus dem Wortschatz der Branche verbannt werden. Denn es bedeutet im Ergebnis nur Umsatzverhinderung auf beiden Seiten, da ohne Telematik Unternehmen mit Fuhrpark und Außendienst auf lange Sicht nicht wettbewerbsfähig sein können.
Prägen wir doch deutlich positivere und treffendere Begriffe, wie Standortbestimmung, Wegepunkt-Analyse, Wegeoptimierung – sagen wir im Bereich der HUMAN-Telematik nicht mehr Personenortung, sondern digitale Begleiter oder Schutzengel, etc. So beschreiben wir nicht nur freundlicher sondern auch vertrauensbildender die Effekte der Telematik.
Damit diese Vorschläge nicht nur Worthülsen bleiben, gehen wir als führende Fachzeitung der Telematik-Branche seit der Verleihung des Telematik Awards 2010 in unserer Kommunikation mit gutem Beispiel voran, Wir schreiben unsere Beiträge nach dieser Überzeugung und haben den Print- und Webauftritt darauf ausgerichtet. Als Veranstalter des Telematik Awards veränderten wir nach diesem Vorbild auch die Kategorien der Ausschreibung.