Lkw-Fahrermangel ist ein weltweites Problem

Magdeburg, 27.03.2023.

Der Lkw-Fahrermangel hat ein kritisches Niveau erreicht. Der Frachtführermangel auf dem Arbeitsmarkt gefährdet die Stabilität der Funktionsweise der Lieferketten und Wirtschaft, die bereits unter Pandemie, dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine und der schwindelerregenden Höhe der Inflationsrate gelitten haben.

Seit Jahren verschlimmert sich der Personalmangel in der Logistik-Branche - insbesondere bei Lkw-Fahrer:innen. Bild: Pixabay

Laut dem Bericht der Internationalen Straßentransport-Union (eng. International Road Transport Union (IRU)) betrug im Jahr 2021 in Europa, USA, Mexiko, Argentinien, Zentral- und Südostasien die Zahl der offenen Stellen für Lkw-Fahrer:innen mehr als 2,6 Millionen. Die höchste Prozentzahl der freien Arbeitsplätze wurde in Eurasien - 18% und die Türkei - 15,4% verzeichnet. In europäischen Ländern reichen 425.000 Transportunternehmen nicht aus, und bis Ende 2023 wird diese Zahl um 14% steigen.

In den Jahren 2020 und 2021 stieg die Anzahl der freien Stellen für Fahrer:innen in Europa um 42%. In Großbritannien belief sich der Frachtführermangel auf 100.000, in Polen und Deutschland - 80.000 und in Rumänien - 71.000. In Mexiko stieg die Zahl der freien Stellen um 30%und in China um 140%.

Die oben aufgeführten Daten zeigen, dass die Attraktivität des Berufs des Lkw-Fahrenden sinkt und gleichzeitig eine hohe Nachfrage nach Transportdiensten aufrechterhalten wird. Dies ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen.

Mangel an jungem Personal

Bis zum Jahr 2026 wird die Anzahl der freien Stellen für Lkw-Fahrer:innen in Europa aufgrund des Ausscheidens von Fernfahrer:innen im Rentenalter und des Fehlens einer jungen Generation im Beruf auf 60% steigen. In vielen Regionen machen Lkw-Fahrer:innen unter 25 Jahren 6-7% der Gesamtzahl der Frachtführer:innen aus und Lkw-Fahrer:innenüber 55 Jahre alt, fünf Mal mehr, mit Ausnahme von China und Mexiko. In den USA und in europäischen Ländern ist älteres Personal ein Drittel der Gesamtzahl der Fachkräfte. In Europa wird das höchste Durchschnittsalter 47 Jahre verzeichnet.

Wenig Frauen im Beruf

Trotz des wachsenden Grads der weiblichen Arbeitslosigkeit in einigen Regionen machen Frauen immer noch eine kleine Prozentzahl der Lkw-Fahrer:innen aus. Spanien ist an der Spitze in Bezug auf die Arbeitslosigkeit bei Frauen in Europa - 14%, während es im Land nur 2% der Lkw-Fahrer:innen als Frauen am Lenkrad gibt. In Europa, Mexiko, Argentinien, einigen Ländern der GUS, Asien und der Ukraine machen Frauen 3% aus. Die Situation sieht in den USA etwas besser aus - 8% und China - 5%.

Schwierige Arbeitsbedingungen

Der Mangel an Händen für die Arbeit in der Transportbranche ist auch mit schwierigen Arbeitsbedingungen verbunden. Junge Menschen haben Angst vor dem Mangel an sicheren Parkplätzen für die Nacht, lange Wartezeit auf eine Be- oder Entladung, unzugängliche Toiletten für Lkw-Fahrer:innen bei der Be- oder Entladung. Darüber hinaus ist der internationale Transport mit einem langen Aufenthalt außerhalb des Hauses verbunden. Wenn der Transport außerhalb der Europäischen Union auftritt, kann die Warteschlange an der Grenze Stunden, Tage oder sogar Wochen dauern. Die Fahrer müssen manchmal auch manuell schwere Lasten entladen/laden.

Mindestalter und Lizenzkosten

Das Mindestalter für Berufskraftfahrer liegt in einigen EU-Ländern immer noch bei 21 Jahren, was eine Hürde für Schulabgänger darstellt. Die IRU fordert eine Herabsetzung des Alters auf 18 mit Ausbildungsbeginn mit 17. Auch die Kosten für Lizenzen und Ausbildung mindern die Attraktivität des Berufs. In Frankreich beispielsweise kostet ein Lkw-Führerschein 5.300 Euro, das Dreifache des durchschnittlichen monatlichen Mindestlohns.

„Transport- und Logistikunternehmen stehen vor großen Schwierigkeiten, Frachtführer zu finden. Polnische Unternehmen arbeiten oft mit ausländischen LKW-Fahrern zusammen, was zu Unannehmlichkeiten in Form von Sprachbarrieren führt. Bei AsstrA berücksichtigen wir die Besonderheiten des Marktes, passen uns den Bedürfnissen an und achten auf Fremdsprachenkenntnisse, um sowohl Kunden als auch Frachtführern näher zu sein. Das Verständnis lokaler Märkte verbessert doch die Koordination von Transportprozessen“, schließt Vitali Eremenco, stellvertretender COO für Straßenverkehr bei AsstrA (AsstrA Polska). Quelle: AsstrA

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