Kommissionierung mittels Hänel Lean-Lift und Augmented Reality

Die neue Diese Augmented-Reality-Anwendung erlaubt es, die Arbeit an den Liften einfacher zu gestalten. Bild: marks gmbh

Bad Friedrichshall, 08.08.2018.

Mitten in der Produktionshalle der MAN Diesel & Turbo SE in Oberhausen kommen zwei Hänel Lean-Lifte® im zentralen Kleinteilelager zum Einsatz. In den über 9 Meter hohen Vertikalliften stehen auf 160 Hänel Multifunktions-Containern über 6.000 Lagerplätze bereit. Durch die höhenoptimierte Lagerung in den Hänel Lean-Liften® können so über 9.000 Kleinteile für die Produktion und den weltweiten Versand bereitgestellt werden. Die Ansteuerung der Ansteuerung der Hänel-Lagerlifte erfolgt mittels Datenbrille.

Einer der über 9 Meter hohen Vertikallifte von Hänel. Bild: marks gmbh

Für die EDV-Anbindung der Intralogistiklösung an das ERP-System SAP bietet die Hänel MP 12 N-HostWeb Steuerung die optimalen Schnittstellen. Der Liftverbund wird über das SOAP-Protokoll ohne zusätzliche Middleware direkt aus SAP verwaltet und angesteuert.

Ein Novum ist die Datenbrillen-gestützte Kommissionierung am Hänel Lean-Lift®. Die Brille kommuniziert über eine eigens von MAN implementierte App mit SAP. SAP wiederum schickt die Fahrbefehle mittels SOAP-Protokoll direkt an die Hänel Liftsteuerung. Der Datenhandschuh mit integriertem Scanner vervollständigt das moderne Bedienkonzept bei dem der Nutzer immer beide Hände zum Kommissionieren der Teile frei hat. Diese Augmented-Reality-Anwendung erlaubt es, die Arbeit an den Liften noch einfacher zu gestalten.

Die Brille wird über Streichen und Antippen eines eingebauten Sensormoduls bedient und steuert die Hänel Lifte ohne zusätzliche Bedienung. Beim Auslagervorgang wird durch den Fahrbefehl von SAP der benötigte Container in die Entnahmestelle gebracht und parallel dazu ein Kommissionierschein gedruckt. Mit dem im Handschuh integrierten Scanner erfasst der Mitarbeiter nun den Schein und anschließend den Barcode im Lagerfach. Hierdurch bestätigt er die Entnahme in SAP und der Bestand wird automatisch aktualisiert. Durch Quittieren an der Datenbrille wird die nächste Position des Auftrags aktiviert und der Lean-Lift® stellt ohne weitere Bedieneingabe den neuen Container bereit.

Malte Sietz, Leiter Intralogistik bei MAN Diesel & Turbo SE sagt: „Die Ansteuerung der Hänel Lean-Lifte® mittels einer Datenbrille über eine eigene SAP-App ist eine absolute Innovation, die es so bisher noch nicht gab. Mit der Datenbrille werden nicht nur Ein- und Auslagervorgänge angezeigt, sondern über die SOAP-Schnittstelle auch die Fahrbefehle für die Hänel Lean-Lifte® generiert“. Alternativ kann die Kommissionierung auch über einen Handscanner und ein PC-Terminal erfolgen.

Für eine maximale Performance und kürzeste Reaktionszeiten setzt MAN in SAP ein prioritätenorientiertes System ein. Ein eigens hierfür programmierter Algorithmus arbeitet die Aufträge nach Prioritäten ab und berücksichtigt dabei zusätzliche Zeitfenster, so dass auch Aufträge mit niederer Priorität rechtzeitig bearbeitet werden.

Die Positionen eines Auftrags werden zeitoptimiert abgearbeitet. Das bedeutet, solange eine Komponente aus dem ersten Lift kommissioniert und verpackt wird, bringt der zweite Lift bereits den Container mit dem nächsten Teil in die Entnahmestelle. Die Hänel Lean-Lifte® der High-Speed Generation erhöhen die Kommissionierleistung noch zusätzlich.

Die Strategie des Doppelspiels erhöht die Durchsatzleistung bei der Ein- und Auslagerung der Komponenten. Sieht der Mitarbeiter beim Auslagern ein freies Fach auf dem Container, so kann er Einlagerungen direkt abarbeiten. Hierfür muss er nur den Warenschein sowie das Zielfach scannen. In SAP ist der Artikel nun automatisch mit Menge und Lagerplatz im Lift hinterlegt.

Die Intralogistiklösung von MAN ist zudem an die speziellen ergonomischen Bedürfnisse einer Mitarbeiterin angepasst. Alle Artikel werden vor dem Einlagern gewogen. Ein Ampelsystem zeigt, in welchem Bereich des Containers Komponenten unterschiedlicher Gewichtsklassen einzulagern sind. Diese behindertengerechte Lösung wurde durch die Stadt Oberhausen aus Mitteln der Ausgleichsabgabe mitfinanziert. Quelle: Hänel

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