Kein anderer Hersteller erregt so viel Aufmerksamkeit wie die Kalifornier mit dem angebissenen Apfel im Logo. Das iPhone war schon immer mehr als ein bloßes Smartphone. Es ist für viele ein Statussymbol, ein topmodernes Modeaccessoire und ein „Lebensgefühl“. Schafft man es als Hersteller, dass Kunden derartige Ansichten zu ihrem Produkt pflegen, hat man alles richtig gemacht. Da darf man dann halt auch unverhältnismäßig viel Geld verlangen.

 

Im iPhone 4S pulsiert Apples A5 Prozessor, dieser verhilft bereits dem iPad 2 zu seiner Geschwindigkeit. Mit den zwei Prozessorkernen à 800 MHz und dem 512 MB großen Arbeitsspeicher erreicht das neue iPhone eine rasante Arbeitsleistung, was besonders beim Surfen und in Anwendungen zu spüren ist. 

 

Mit der integrierten 8 MP-Kamera lassen sich nun hervorragende Bilder schießen und Videos in HDQualität machen. Extras wie Gesichtserkennung sind ebenfalls enthalten und lassen bei der Bildschärfe kaum Wünsche offen, solange die Umgebung ausreichend Licht bietet. Wie bei vielen Kameras in Smartphones leidet die Qualität enorm, sobald man in schwachem Licht knipst.

Bessere Kamera, zweiter Prozessorkern und Erweiterungen im Betriebssystem verbrauchen natürlich mehr Strom als die Technik des iPhone 4. Der Akku in beiden Geräten hat eine Gesamtkapazität von 1400 mAh und bewirkt daher eine verkürzte Sprechzeit (ca. 5 Stunden) und eine Standby-Zeit von bestenfalls 200 Stunden. Ist man viel unterwegs und muss ständig erreichbar sein, dann kann sich diese Akkulaufzeit zu einem kleinen Problem entwickeln.

Die größten Neuerungen in iOS 5 sind zweifellos die iCloud und „Siri“. Bezeichnet wird damit ein Spracherkennungsdienst, welcher Ihnen auf Anfrage beispielsweise die Uhrzeit und das Datum nennt, Termine erstellt und bearbeitet, Nachrichten verfasst oder Ihnen die Adresse der nächsten Pizzeria verrät. So lautet zumindest die Theorie, denn in der Praxis führen Siris schlechte Deutschkenntnisse dazu, dass nur ein Minimum der Dienste tatsächlich funktioniert. Diese sind sogar so schlecht, dass kein Nutzen an diesem Programm feststellbar ist. Hier muss Apple unbedingt noch die deutsche Datenbank ausbauen. Die iCloud ist ein Serversystem, auf welchem Sie Ihr Gerät synchronisieren können und beispielsweise Dokumente, Bilder und Kontakte speichern können. Dadurch haben Sie stets ein Backup verfügbar und können auch von anderen iOS-Geräten auf Ihre Daten zugreifen.

 

Beim Aussehen des iPhone 4S hat sich im Vegleich zum iPhone 4 kaum etwas geändert. Das war auch nicht nötig, denn es wirkt nach wie vor sehr edel und hervorragend verarbeitet und ist eher als ein Update des iPhone 4 in Form eines komplett neuen Gerätes zu betrachten.

Die Empfangsschwierigkeiten wurden behoben und mit dem Dual-Core-Prozessor und der 8 MP-Kamera ist das iPhone 4S auf aktuellem Stand der Technik. Die Darstellung auf dem 3,5 Zoll-Display wirkt nach wie vor gestochen scharf. Insgesamt ist das iPhone 4S so, wie das iPhone 4 hätte sein sollen. Die Technik ist äußerst gut, auch wenn Apple einige Makel noch immer nicht verbessert hat. Der Akku ist fest verbaut und der Speicher lässt sich nicht erweitern (bei der Spitzenvariante mit 64 GB auch nicht nötig). Flash wird nach wie vor nicht unterstützt und der Akku ist relativ schnell am Ende.

Aber dennoch ist das iPhone ein enorm gutes Gerät und kann mit ruhigem Gewissen gekauft werden, solange man den Preis tatsächlich bezahlen will. Der Gerätepreis variiert abhängig von Modell zwischen 600 € bis 900 € und stellt in keiner Weise ein gesundes Preis-Leistungsverhältnis dar.