HARTING demonstriert Industrierobotik in der Smart Factory "HAII4You"

Espelkamp/Hannover, 29.03.2019.

Bisher eher fürs Grobe zuständig, werden kollaborative Roboter „Cobots“ in Zukunft immer mehr Tätigkeiten übernehmen – Seite an Seite mit dem Menschen. HARTING stellt in Kooperation mit Kunden und Partnern verschiedene Szenarien und Technologien auf der HANNOVER MESSE (1. bis 5. April 2019) zur Schau.

In jeder HAII4You-Produktionszelle befindet sich ein kollaborierender Leichtbauroboter. Bild: HARTING Stiftung & Co. KG

„Für Lukas von Papa“ steht auf dem kleinen gelben Karton. Kurz zuvor hat der Kuka Leichtbauroboter das weiße SIKU Auto mit HARTING Aufdruck dort hineingelegt.  Ein weiterer Kuka Roboter fährt es – vorbei am Messebesucher – zur nächsten Produktionszelle, wo das zweite Fahrzeug bereits für Lukas wartet. Die Bestellung hat Papa Tage zuvor im eigens dafür aufgebauten Web-Konfigurator platziert und den Auftrag auf der HANNOVER MESSE am HARTING-Stand über einen QR-Code auf seinem Handy ausgelöst.

Die Smart Factory „HAII4You“ von HARTING demonstriert am Spielzeugauto die vollständig vertikale Integration vom Kunden bis zur flexiblen Fertigung eines Produktes, aufgeteilt in autark gesteuerte und doch voll vernetzte Produktionszellen. Die Tätigkeiten in jeder Fertigungszelle werden von je einem kollaborierenden KUKA Leichtbauroboter ausgeführt. Der Warentransport zwischen den Zellen erfolgt über einen mobilen KUKA iiwa Roboter.

PerFact Innovation, Partnerunternehmen im MICA.network, hat ergänzend dazu digitale Zwillinge der Anlage und der Roboter erstellt. Damit wird ein digitales Abbild von Produktionsabläufen generiert, mit dessen Hilfe Fernwartung und Zustandsüberwachung visualisiert und vereinfacht werden. Das Unternehmen Expleo liest Kraftmomente der Roboter-Greifer aus, um Verschleißerscheinungen zu erkennen. Dafür werden die Daten in der Microsoft Azure Cloud ausgewertet und mit historischen Daten verglichen. Damit demonstriert die Anlage am HARTING Stand die ganze Bandbreite moderner Produktionsmethoden und Konnektivität ganz im Sinne des Messethemas „Integrated Industry – Industrial Intelligence“.

Schwedisches Start-up baut den Montagearbeitsplatz der nächsten Generation

Ein Arbeitsplatz für die intelligente, kollaborierende Montage von Kleinteilen ist das Geschäftsmodell von MTEK. Das junge Unternehmen aus Schweden zeigt auf dem HARTING Stand eine Montagearbeitsstation mit einem kollaborierenden Roboter. Der zweiarmige ABB Roboter kann kleine Gegenstände erkennen und greifen und wird für Montage- und Handarbeitstätigkeiten Seite an Seite mit Menschen eingesetzt.

Das Geschäftsmodell von MTEK ist ein Software-as-a-Service für die Prozessausführung und -steuerung. „MICA und RFID machen den Montagearbeitsplatz und den Prozessablauf zu einer integrierten Einheit mit vollständiger Rückverfolgbarkeit“, freut sich Olaf Wilmsmeier, Business Development Manager RFID bei HARTING über Zusammenarbeit mit den Schweden. Wilmsmeier hat MTEK bei der Integration der UHF RFID-Technik von HARTING unterstützt und kennt das Unternehmen bereits aus dem gemeinsamen Projekt der „Factory in a Box“ von NOKIA, das eines der Publikum-Highlights auf der HANNOVER MESSE 2018 war.

Nachbildung menschlicher Greifvorgänge

Forscher arbeiten derweil daran die Greifvorgänge von Roboterarmen und -greifern weiterzuentwickeln und um eine haptische Wahrnehmung zu bereichern. Wie fortschrittlich Technologien in diesem Bereich sind, zeigt HARTING in Zusammenarbeit mit Shadow Robot Company Ltd. Das britische Unternehmen hat eine Roboterhand in Funktion und Abmessung einer menschlichen Hand konstruiert um damit Algorithmen zur Nachbildung menschlicher Greifvorgänge zu entwickeln. Die Hand verfügt über 24 Gelenke, wovon 20 unabhängig voneinander gesteuert werden können. Durch die Fähigkeit sich in alle Richtungen drehen zu können, besteht ein präziser und verlässlicher Griff nach den Objekten.

In die Fingerkuppen wurden multifunktionale Sensoren integriert, die unterschiedliche Funktionen wie Druckempfindlichkeit, Temperatur sowie Vibration messen. Die Fingerkuppen der Roboterhand entstehen bei der HARTING AG Biel in der Schweiz mittels der 3D-MID Technologie (Mechatronic Integrated Device – Spritzgegossener Schaltungsträger). Damit ist es möglich, Sensor-Funktionen direkt auf einen dreidimensionalen Grundkörper zu bestücken. Quelle: HARTING Stiftung & Co. KG

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