Berliner U-Bahn erhält CBTC-Technologie für einen teilautomatisierten Betrieb
Siemens Mobility hat die Ausschreibung der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) gewonnen und wird erstmalig das Zugsteuerungssystem Communications-Based Train Control System (CBTC) auf den Linien U5 und U8 der Berliner U-Bahn einführen. Die hochmoderne CBTC-Lösung Trainguard MT wird den Betrieb auf der Linie U5 bis 2029 und auf der Linie U8 ab 2032 erstmals im teilautomatisierten Fahrbetrieb (GoA2 – Grade of Automation) abwickeln. Dadurch wird die Kapazität auf diesen Linien künftig um rund 30% steigen. Technisch sind mit der CBTC-Technologie sogar Zugfolgen von unter 100 Sekunden möglich. Durch den Technologiesprung werden auch Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit des Gesamtsystems deutlich verbessert. Siemens Mobility wird die Umrüstung im laufenden Betrieb durchführen. Somit können die Züge auf beiden Linien des größten U-Bahn-Systems Deutschlands während des gesamten Projektes weiterfahren. Der Auftrag hat ein Volumen von rund 200 Millionen Euro, hinzu kommen langfristige Verträge zur Wartung der Technik.
Michael Peter, CEO von Siemens Mobility, sagte: „Die Investition in unsere führende CBTC-Technologie für U-Bahnen ist eine sehr gute Nachricht für Bahnfahrende in Berlin. Denn mit ihr sind technisch die Voraussetzungen geschaffen, teilautomatisiert alle 100 Sekunden Züge auf der Strecke fahren zu lassen. Das sind 30% mehr Kapazität für Berlinerinnen und Berliner, und die beste Antwort für mehr Klimaschutz und den steigenden Mobilitätsbedarf. Unsere CBTC-Systeme sind bewährt und werden bereits in vielen Metropolen dieser Welt eingesetzt, darunter Singapur, Paris oder New York.“
Zugsteuerungssystem Trainguard MT für Berliner Linien U5 und U8
Die BVG-Linien U5 und U8 werden auf einer Gesamtstreckenlänge von 40 Kilometern mit Trainguard MT ausgestattet. Dies beinhaltet alle 26 Stationen der Linie U5 und 24 der Linie U8. Siemens Mobility wird das bisherige Signalsystem vollständig durch seine digitale CBTC-Technologie ersetzen, um mit einem höheren Maß an Automatisierung und Konnektivität eine effizientere und zentralisierte Betriebsüberwachung zu ermöglichen. Der dann teilautomatisierte Betrieb ermöglicht es, dass Züge kontinuierlich mit der Strecke kommunizieren, in festgelegten Sicherheitsabständen automatisch fahren, Notbremsungen durchführen, und selbständig beschleunigen und bremsen. Der Triebfahrzeugführer konzentriert sich auf das Ein- und Aussteigen der Passagiere, überwacht die Strecke visuell und kann im Notfall eingreifen. Durch die Nutzung von Echtzeit-Daten zur Fahrzeugposition und -geschwindigkeit können mehr Züge in kürzeren Abständen auf der Strecke fahren.
Digitalisierung schafft mehr Effizienz auf der Schiene
Siemens Mobility’s Geschäftseinheit Rail Infrastructure ist weltweit Marktführer und bietet intelligente Mobilitätslösungen sowie ein vielfältiges Produktportfolio für verschiedene Märkte, darunter Nahverkehr, Fernverkehr und Güterbahnen. Die CBTC-Lösung Trainguard MT von Siemens Mobility ist die führende Lösung für Zugsteuerungssysteme. Sie wird aktuell von 56 Betreibern auf fünf Kontinenten, in 25 Ländern und insgesamt 49 Städten für ihre U- und S-Bahn-Systeme betrieben, um sie optimal zu gestalten und effizienter, nachhaltiger und wirtschaftlicher zu betreiben. Die Trainguard MT ist die weltweit am weitesten verbreitete Lösung und wird derzeit auf 96 U-Bahn-Linien, in 4.351 ausgestatten Zügen mit einem täglichen Fahrgastaufkommen von mehr als 30 Millionen Menschen eingesetzt. Das System kann die Leistung von neuen als auch bestehenden Systemen maximieren und einen vollständig automatisierten Zugbetrieb ermöglichen.