Digitalisierung in der Kunststoffindustrie: SKZ gründet neue Forschungsgruppe

Würzburg, 12.08.19

So alltäglich wie das Smartphone werden digitale Technologien im Berufsalltag. Um den Entwicklungen in der Branche Rechnung zu tragen, konzentriert das SKZ (Kunststoffzentrum) seine Aktivitäten zur Digitalisierung in einer neuen Forschergruppe. Diese wird ab dem 1. August 2019 die bestehenden Aktivitäten bündeln und ausbauen. 

Der neue Gruppenleiter Digitalisierung, Christoph Kugler, hat nach seinem Studium der Werkstoffwissenschaften an der Universität Erlangen 2010 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am SKZ im Themenfeld Messtechnik begonnen. Seit Januar 2015 leitete er die Gruppe Prozessmesstechnik. Im Rahmen dieser Arbeit entsteht auch seine Promotion zur Nutzung von Modellen auf der Basis maschinellen Lernens zur Anwendung in der Kunststoffverarbeitung. Bild: SKZ

„Wir freuen uns, dass wir für diese wichtige und industrierelevante Aufgabe mit Christoph Kugler einen erfahrenen Mitarbeiter aus unserem eigenen Haus gewinnen konnten“, so Dr. Thomas Hochrein, Geschäftsführer der Bildung und Forschung am SKZ. „Als Leiter der Gruppe Digitalisierung wird er seine Expertise und Kontakte in die Kunststoff-Branche in dieser neuen Funktion ideal einbringen können.“

Die neue Gruppe soll hierbei insbesondere übergeordnete Themen angreifen, welche von den anderen Arbeitsgruppen bisher nur begrenzt bearbeitet wurden. „Alle Kollegen arbeiten in ihren Themenfeldern mit modernen, digitalen Technologien, zum Beispiel der Regelungs- und Messtechnik, und setzen Datenanalyse ein“, so Christoph Kugler. „Aus der Verknüpfung dieser Themen auf einer höheren Ebene lassen sich aber sowohl in der Forschung als auch für unsere Partner Vorteile generieren, die in der Branche noch großes Potential haben.“

Das SKZ sieht sich hierbei als Domänenexperte der Kunststoffindustrie und wird in Zusammenarbeit mit Technologieexperten Digitalisierungstechnologien anwendungsorientiert für die Kunststoffindustrie anpassen und weiterentwickeln. Auf diese Weise soll der Nutzen und Verbreitungsgrad der Digitalisierungstechnologien in der Branche erhöht werden. Hierfür können Anwendungsbeispiele durch die einmalige Infrastruktur des SKZ in Kombination mit dem Unternehmensnetzwerk abgebildet werden, die gleichsam den Nutzen darstellen sowie anschaulich die Herausforderungen der Umsetzung zeigen. Das SKZ will in zukünftigen Projekten mit seinen Aktivitäten greifbare und – im wahrsten Sinn des Wortes – berechenbare Anwendungsszenarien erarbeiten und auf Basis der eigenen Infrastruktur darstellen. Dies gibt den Unternehmen der Branche, insbesondere KMU, die Gelegenheit, die für sie jeweils relevanten und lohnenden Technologien zu identifizieren und folglich in ihrer eigenen Digitalisierungsstrategie einzusetzen.

Aktuell zeigt sich ein sehr inhomogenes Bild in der Branche. Während einige Unternehmen bereits in der Vergangenheit strategisch vorgegangen sind und heute umfassend digitalisiert sind, befinden sich viele Unternehmen noch am Anfang und haben häufig noch keine Digitalisierungsstrategie. Die Zurückhaltung beruht in der Regel nicht auf fehlenden Lösungen, sondern auf konkreten kleinen Problemen, beispielsweise bei Schnittstellen und Anpassungen für die konkrete Aufgabenstellung, für die es noch keine Best Practice Beispiele gibt. Diese konkreten Probleme und Fragestellungen sollen angegangen werden. Die Gruppe Digitalisierung wird hierfür zunächst öffentlich geförderte Projekte akquirieren und einen soliden Mitarbeiterstamm aufbauen. Nach einer Anlaufphase von circa zwei Jahren soll auch ein umfangreiches Beratungsangebot für Unternehmen zur Verfügung stehen.

 

Unternehmen, die Interesse an einer Kooperation im Bereich Digitalisierung haben, können sich gerne direkt an das SKZ wenden.

Hintergrund "SKZ"

Das SKZ ist Mitglied der Zuse-Gemeinschaft. Diese ist ein Verbund unabhängiger, industrienaher Forschungseinrichtungen, die das Ziel verfolgen, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, insbesondere des Mittelstandes, durch Innovation und Vernetzung zu verbessern. Quelle: 

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