Der neue Fiat 500 fährt voll elektrisch, autonom auf Level 2 - und kommt mit Telematik-Modul

Der neue Fiat 500. Bild: FCA Germany AG

Frankfurt am Main, 05.03.2020.

Die neue dritte Generation des Fiat 500 fährt komplett elektrisch und soll Autonomes Fahren auf Level 2 unterstützen. Die Reichweite soll bis zu 320 Kilometer betragen, gemessen nach neuem WLTP-Standard.

Die Startserie des neuen Fiat 500 wird zusammen mit einer Easy Wallbox verkauft, die an eine herkömmliche 230-Volt-Steckdose angeschlossen wird. Bild: FCA Germany AG

Der neue Fiat 500, das erste rein elektrisch angetriebene Fahrzeug von Fiat Chrysler Automobiles (FCA), feierte in Mailand Weltpremiere. 2020 beginnt eine neue Ära für den Fiat 500, der seine Popularität nutzen soll, um Änderungen bei der Klima-Herausforderung anzustoßen und Teil der Lösung zu werden. Individuelle Mobilität unterliegt immer strengeren Regeln, muss gleichzeitig immer höheren Anforderungen an Nachhaltigkeit, Konnektivität und Autonomem Fahren genügen. 

Reichweite, Ladetechnologie und Fahrspaß

Der neue Fiat 500 hat Lithium-Ionen-Batterien mit einer Kapazität von 42 kWh an Bord. Sie ermöglichen eine Reichweite von bis 320 Kilometern, gemessen nach dem neuen WLTP-Standard (World Wide Harmonized Light Vehicle Test Procedure).

Um die Ladezeit zu optimieren, ist der neue Fiat 500 mit einem Schnellladesystem ausgestattet, das einen Ladestrom von bis zu 85 kW ermöglicht. Beim Schnelladen (DC-Laden mit Kabel Mode 4) sind nach nur fünf Minuten Ladezeit die Batterien weit genug aufgeladen, um rund 50 Kilometer zu fahren – mehr als die durchschnittliche tägliche Fahrstrecke. In nur 35 Minuten ist die Batterie zu 80 Prozent aufgeladen.

Der neue Fiat 500 ist mit einem sogenannten CCS2-Anschluss (Combo 2) ausgestattet, der Laden sowohl mit Gleich- als auch mit Wechselstrom zulässt. Außerdem ist ein Mode-3-Kabel an Bord, das Laden an öffentlichen Stationen mit bis zu 11 kW ermöglicht.

Startserie kommt mit Heimladestation

Zum Marktstart seines ersten Elektrofahrzeugs bietet Fiat Lösungen für Heimladestationen an. Die Startserie des neuen Fiat 500 wird zusammen mit einer Easy Wallbox verkauft, die an eine herkömmliche 230-Volt-Steckdose angeschlossen wird. Fiat Chrysler Automobiles (FCA) hat diese Technologie zusammen mit ENGIE EPS entwickelt. Vermarktet wird die Easy Wallbox in Europa durch Mopar. In der Basiskonfiguration soll die Easy Wallbox das Aufladen der Batterien des Fiat 500 mit bis zu 3 kW ermöglichen, die Steuerung des Ladevorgangs erfolgt über Bluetooth.

Der neue Fiat 500 stellt drei Fahrstufen bereit: Normal, Range und Sherpa. Im Modus Sherpa, benannt nach den legendären Bergführern aus dem Himalaya, ist das gesamte System daraufhin konfiguriert, die größtmögliche Reichweite zu erzielen. So wird beispielsweise sichergestellt, dass ein im Navigationssystem programmiertes Ziel oder die nächstgelegene Ladestation erreicht wird. Dazu wird eine ganze Reihe von Faktoren justiert. So begrenzt der Modus Sherpa die maximale Fahrgeschwindigkeit auf 80 km/h, die Umsetzung von Befehlen des Fahrpedals erfolgt besonders sanft und zusätzliche Verbraucher wie Klimaanlage oder Sitzheizungen werden automatisch ausgeschaltet. Selbstverständlich können diese bei Bedarf wieder aktiviert werden.

Im Modus Normal lässt sich der neue Fiat 500 beinahe wie ein herkömmliches Fahrzeug mit Verbrennungsmotor fahren. Steht der Fahrprogrammwahlschalter dagegen auf Range, muss im Prinzip nur noch das Fahrpedal betätigt werden. Loslassen des Fahrpedals löst einen Bremsvorgang aus, ohne dass dazu das Bremspedal getreten werden muss. Mit ein wenig Übung ist es so möglich, den neuen Fiat 500 nur mit dem Fahrpedal zu bewegen. Das Bremspedal wird nur noch benötigt, um das Fahrzeug zum kompletten Stillstand zu bringen.

Der Elektroantrieb des neuen Fiat 500 hat eine Leistung von 87 kW (vergleichbar mit 118 PS). Damit ist eine Beschleunigung aus dem Stand auf 50 km/h in 3,1 Sekunden möglich, Tempo 100 wird nach 9,0 Sekunden erreicht. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 150 km/h begrenzt.

Bild: FCA Germany AG
 
Autonomes Fahren Level 2 und Konnektivität

Der neue Fiat 500 ist nicht nur das erste rein elektrisch angetriebene Fahrzeug der Marke. Er bringt auch Autonomes Fahren Level 2 und damit die entsprechenden Vorteile in die urbane Mobilität. Zu den dazu notwendigen Systemen zählen beispielsweise Kameras, die den Bereich um Längs- und Querachse des Fahrzeugs überwachen. Die Intelligente Adaptive Geschwindigkeitsregelung (intelligent Adaptive Cruise Control iACC) reagiert mit Bremsen beziehungsweise Beschleunigung nicht nur unter Berücksichtigung anderer Fahrzeuge, sondern auch von Radfahrern und Fußgängern. Der Spurhalteassistent (Lane Centering) hält den neuen Fiat 500 in der Mitte der Fahrspur, sofern diese durch Linien exakt definiert ist.

Der Intelligente Geschwindigkeitsassistent erkennt Schilder zu Geschwindigkeitsbegrenzungen und fordert dazu auf, diese auch einzuhalten. Der weiter entwickelte Totwinkel-Assistent (Urban Blind Spot) nutzt Ultraschallsensoren, um Objekte im sogenannten toten Winkel der Außenspiegel zu erkennen und aktiviert ein entsprechendes Warnsignal in Form eines Dreiecks auf den Spiegelflächen. Der Müdigkeitsassistent (Attention Assist) erkennt Konzentrationsmängel beim Fahrer und empfiehlt durch Aktivieren eines entsprechenden Symbols eine Pause. Außerdem ist der neue Fiat 500 mit „360° Drone-View“, einem 360-Grad-Kamerasystem ausgestattet, das zum Beispiel bei Parkmanövern ein Bild aufbaut, als würde eine Drohne über dem Fahrzeug schweben.

In Kombination mit dem Telematic-Box-Modul bietet Uconnect 5 über den vorgeschriebenen automatischen Notruf hinaus folgende innovativen Konnektivitätsfunktionen:

  • My:Assistant: Stellt den Kontakt zu einem Servicecenter her, um beispielsweise einen Pannendienst anzufordern oder bei anderen Problemen Hilfe zu erhalten. Der Kunde erhält darüber hinaus per Mail einen Statusbericht zu seinem Fahrzeug.
  • My:Remote: Ermöglicht die Abfrage des Ladezustands der Batterie sowie die Steuerung von Ladefunktionen über das Smartphone, um beispielsweise Zeiträume mit besonders preiswerten Stromtarifen zu nutzen. Darüber hinaus gestattet diese Funktion, das Fahrzeug zu orten, die Türen zu verriegeln oder zu entriegeln sowie Licht oder Klimaanlage einzuschalten.
  • My:Car: Informiert über die wichtigsten Betriebszustände des Fahrzeugs (z. B. Reifendruck) und erinnert an Inspektionstermine.
  • My:Navigation: Über diese Applikation lässt sich nicht nur eine extern erstellte Routenbeschreibung auf das Navigationssystem des Fahrzeugs senden, sondern zusätzlich werden auch Informationen zu Wetter und Verkehrssituation dargestellt. Zu den Informationen zählen auch Ladestationen entlang der Route, das System berücksichtigt dabei den aktuellen Ladezustand der Fahrzeugbatterie. Die zugrunde liegenden Kartendaten werden online aktualisiert.
  • My:Wi-Fi: Baut im Fahrzeug einen mobilen Hotspot auf, über den bis zu acht Endgeräte das Internet nutzen können. Ermöglicht darüber hinaus die Eingabe von Sprachbefehlen über das Spracherkennungssystem, das auf der Technologie von Amazon Alexa basiert.
  • My:Theft Assistance: Im Fall eines Diebstahls wird der Fahrzeugbesitzer sofort informiert. Sobald der Diebstahl behördlich bestätigt ist, hilft das Servicecenter beim Wiederauffinden des Fahrzeugs. Quelle: FCA Germany AG

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