TIS GmbH veröffentlicht eigene Telematik-Schnittstelle mit Open-Source-Lizenz

Bocholt, 16.10.2018.

Die TIS GmbH stellt ab sofort eine Telematik-Schnittstelle mit einer Open-Source-Lizenz zur Verfügung. Das kostenlose Angebot dient dem störungsfreien Datenfluss zwischen Transportmanagement- und Telematiksystemen. Durch den Zugriff auf eine gemeinsame Schnittstelle ersparen sich Software- und Systemhäuser die eigene Programmierung, was Projektlaufzeiten und -kosten verringern soll.

„Durch einen Schnittstellenstandard ergibt sich eine Interoperabilität, von der letztlich die gesamte Logistikbranche profitiert“, ist Professor Heinz-Leo Dudek von der Dualen Hochschule Baden Württemberg überzeugt. Wenn sich eine Schnittstellendefinition, wie etwa die jetzt angebotene XML-Schnittstelle als Standard durchsetze, wäre dies „ein wichtiger Durchbruch für die gesamte Telematik-Branche“, betont Dudek.

Schnittstellen beschreiben notwendige Datenfelder mit eindeutigen Bezeichnungen, Feldlängen und Eigenschaften. Durch die einheitliche Definition von Datenfeldern gelingt der störungsfreie Datenaustausch zwischen unterschiedlichen Anwendungen. So können zum Beispiel die aktuellen Fahrzeugpositionen aus einem Telematik-System an die Speditionssoftware übertragen und dort auf einer Karte angezeigt werden.

Urheber der Telematik-Schnittstelle ist die auf mobile Telematik-Lösungen für Lager und Transport spezialisierte TIS GmbH. Um die Schnittstelle für eigene Softwareprojekte nutzen zu können, ist eine Registrierung erforderlich. Neben der Zustimmung zu den Lizenzbedingungen soll damit sichergestellt erden, dass alle Nutzer über neue Versionen der Schnittstelle informiert werden.

Die Angst vor Wettbewerbsnachteilen durch eine gemeinsame Schnittstellen-Entwicklung halten Prof. Dudek und Vinke für unbegründet. „Neue Ideen und Funktionen, die im Rahmen eines Kundenprojekts entstehen, müssen nicht ohne Zeitverzug veröffentlicht werden“, erklärt Dudek. Es sei jedoch im Interesse aller beteiligten Unternehmen, dass die um neue Datenfelder und Definitionen ergänzte Schnittstelle wieder auf die Plattform zurückgespielt werde, damit die Innovationen ebenfalls zum Standard werden können. Ob sich dieser Standard „top-down durch Definition in einem Standardisierungsgremium oder de-facto durch das vielfache Verwenden eines sinnvollen Vorschlags aus den Reihen der Marktteilnehmer ergibt, spielt ja letztlich keine Rolle“, so Dudek. Quelle: TIS GmbH

Dieser Trend zur offenen Schnittstellenarbeit spiegelt sich auch im bereits zuvor von den TOPLIST-Anbietern YellowFox, Couplink, NavKonzept und LOSTnFOUNDgegründeten OpenTelematics e.V. wieder.

 

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