Teleoperiert auf der Straße und autonom auf dem Feld: MIRA, Rheinmetall und Arnold NextG entwickeln neuartigen Traktor

Der für die Teleoperation vorbereitete Traktor, ausgerüstet mit Sensorik und Kamerasystemen, bei der Systemkonfiguration – ausgestattet mit dem Drive-by-Wire-System NX NextMotion und dem 3D-Spurführungssystem DuxAlpha für die autonome Feldarbeit. Bild: Arnold NextG

Pfronstetten-Aichelau/ Düsseldorf, 04.11.2025.

Die Arnold NextG GmbH, das Rheinmetall Technology Center (RTC) und die MIRA GmbH bringen gemeinsam hochmoderne Steuerungstechnologien aufs Feld: Ein Traktor, der auf der Fläche autonom arbeitet und auf der Straße per Teleoperation sicher bewegt wird, zeigt, wie Zukunft bereits heute funktioniert.

Der Teleoperator steuert den Traktor aus der Ferne – über Multiscreen-Visualisierung, Sensorfeedback und digitales Cockpit. Bild: Arnold NextG

Die MIRA GmbH und das Rheinmetall Technology Center bringen ihre Teleoperationstechnologie erstmals in die Landwirtschaft ein. Gemeinsam entwickeln sie Systeme, die eine sichere Fernsteuerung landwirtschaftlicher Nutzfahrzeuge über große Entfernungen erlauben. Grundlage dafür ist die Plattform NX NextMotion von Arnold NextG – ein vollelektronisches, mehrfach redundant ausgelegtes Drive-by-Wire-System. Sie bildet das Rückgrat fahrerloser Mobilität und steuert sowohl die autonome Feldarbeit als auch die sichere Teleoperation zwischen Betriebsstätte und Einsatzort. In Kooperation mit Arnold NextG entsteht so ein Gesamtsystem, das die Vorteile beider Technologien nahtlos vereint.

Die Plattform NX NextMotion wurde speziell für sicherheitskritische Anwendungen in anspruchsvollen Umgebungen entwickelt. Ihre mehrfach redundante Architektur (inklusive Steuerung, Kommunikation und Energieversorgung) garantiert volle Kontrolle auch im Störfall – fail-operational, zertifiziert nach ASIL D und SIL3. So wird nicht nur die autonome Feldarbeit präzise gesteuert, sondern auch eine sichere Fernsteuerung über öffentliche Straßen ermöglicht.

Während Arnold NextG die Technik für die autonome Feldbearbeitung bereitstellt, verantworten RTC und MIRA die Integration der Teleoperation und Anbindung an eine Leitstelle. Durch das Zusammenspiel beider Systeme entsteht ein praxistaugliches Gesamtkonzept, das zeigt, wie sich autonome Fahrfunktionen und Fernsteuerung nahtlos verbinden lassen.

Für die präzise, autonome Bearbeitung auf dem Feld lässt sich das System optional mit DuxAlpha kombinieren – der weltweit ersten 3D-Spurplanungslösung für zentimetergenaue Arbeitsgänge.

Partnerschaftlich entwickelt – skalierbar gedacht

„Die Kombination aus Autonomie und Teleoperation markiert einen bedeutenden Meilenstein und eröffnet neue Handlungsspielräume für die Landwirtschaft der Zukunft“, sagt Kevin Arnold, CEO der Arnold NextG GmbH. „Gemeinsam mit MIRA und dem Rheinmetall Technology Center schaffen wir Systeme, die den Arbeitsalltag auf dem Feld spürbar erleichtern. Unsere Plattform NX NextMotion bildet dabei die technologische Grundlage, um Arbeitsprozesse zu automatisieren, Fachkräfte gezielt einzusetzen und die Effizienz von Maschinen und Betriebsmitteln nachhaltig zu steigern.“

Im Zusammenspiel von Teleoperation und Drive-by-Wire entsteht ein Gesamtsystem, das neue technische Standards definiert – und zeigt, wie enge Partnerschaften Innovationen branchenübergreifend voranbringen.

„Mit der Teleoperation bringen wir fahrerlose Mobilität in neue Einsatzfelder – auch außerhalb urbaner Umgebungen“, erklärt Win Neidlinger, Geschäftsführer der MIRA GmbH. „Unsere Technologie erlaubt es, Fahrzeuge über große Distanzen sicher zu steuern und gleichzeitig in bestehende Leitstellen- und Kommunikationssysteme zu integrieren.“

Einsatzbereit für Feld und Straße – und weit darüber hinaus

Das gemeinsame Projekt zeigt, wie vernetzte und automatisierte Technologien den Strukturwandel in der Landwirtschaft aktiv unterstützen können. Durch die Kombination von Autonomie und Teleoperation lassen sich landwirtschaftliche Maschinen künftig flexibel, sicher und wirtschaftlich betreiben – auch unter Bedingungen von Fachkräftemangel und steigendem Kostendruck.

Herzstück des Systems ist das Drive-by-Wire-System NX NextMotion von Arnold NextG. Die Plattform ist mehrfach redundant, fail-operational und nach den weltweit höchsten Sicherheitsstandards zertifiziert – darunter ASIL D, SIL3 und ISO 21434. Sie lässt sich plattformunabhängig integrieren und bildet die Grundlage für skalierbare, fahrerlose Anwendungen – nicht nur in der Landwirtschaft, sondern ebenso in Logistik, Bau, Bergbau und öffentlichem Verkehr. Das System ist für den öffentlichen Straßenverkehr homologierbar und erfüllt bereits heute die relevanten internationalen Anforderungen – darunter die UNECE R79 sowie unter anderen FMVSS 126.

Die Teleoperationstechnologie wird im Projekt PoQuaSIA entwickelt, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) im Rahmen der europäischen IPCEI-CIS-Initiative gefördert wird.

Erstmals öffentlich präsentiert wird das System auf der Agritechnica 2025 vom 9. bis 15. November in Hannover. In Halle 21, Stand H05, erleben Besucher live, wie autonome Feldarbeit und sichere Teleoperation in einem System zusammenwirken – ein Ausblick auf die Zukunft der landwirtschaftlichen Mobilität.

Exakte Autonomie auf dem Feld mit 3D-Spurplanung

Als Ausblick auf die nächste Automatisierungsstufe zeigt Arnold NextG mit DuxAlpha eine prämierte Systemerweiterung, die auf der Agritechnica 2025 mit der DLG-Silbermedaille beim Innovation Award ausgezeichnet wurde. Als erstes System seiner Art ermöglicht DuxAlpha eine dreidimensionale, topografiegerechte Spurplanung mit zentimetergenauer Fahrwegberechnung – ergänzt um Echtzeitvernetzung und automatisierte Dokumentation. Die Lösung ist nachrüstbar, markenoffen und cloudbasiert konzipiert. In Kombination mit NX NextMotion bietet sie die Grundlage für präzise Autonomie auf dem Feld – von der ersten Spur bis zur vollständigen Prozessintegration. Quelle: Arnold NextG GmbH

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