Telematik-Apps halten Einzug in Lager- und Kommissionierbereiche
Smartphones und Tablets halten zunehmend Einzug in die Intralogistik und unterstützen dabei unterschiedlichste Prozessabläufe. Bild: KNAPP AG
"Wir verzeichnen bei unseren Kunden aktuell eine zunehmende Nutzung von mobilen Endgeräten", sagt Volker Welsch, Leiter Vertrieb Deutschland bei der psb intralogistics GmbH mit Sitz in Pirmasens. "Grundsätzlich sind alle unsere Intralogistik-Systeme für die Anforderungen der jeweiligen Kunden maßgeschneidert."
Dabei setze man insbesondere auf Anwendungen, die für mobile Endgeräte optimiert sind und gleichzeitig im Desktop-Bereich genutzt werden, da diese leicht an die Gegebenheiten der verschiedenen Projekte anzupassen seien.
"Die einfache Adaptierbarkeit ist insbesondere während der Nutzungsdauer der Anlagen von Bedeutung, da Intralogistik-Systeme während ihres langen Lebenszyklus oftmals an sich verändernde Geschäftsprozesse angepasst werden müssen", so Welsch. "Nutzer der Projektanwendung sind entweder die Bediener selbst oder auch die Servicekräfte bei Kunden und bei psb, die mittels solcher Anwendungen eine hohe Anlagenverfügbarkeit und somit einen hohen Servicelevel insgesamt ermöglichen."
App zur Dokumentation des Palettentauschs
Seit einigen Wochen ist die vom Fraunhofer-Institut für Materailfluss und Logistik IML gemeinsam mit der European Pallet Association (EPAL) entwickelte APP "PalletCheck Express" im Google Play Store für Android verfügbar. Sie dokumentiert den Palettentausch und hilft so, Kosten zu sparen. Denn bisher müssen Paletten häufig manuell erfasst und quittiert werden, falls der Tausch dokumentiert werden soll. Die App automatisiert diese Vorgänge und spart damit Zeit. Außerdem sorgt eine genaue Dokumentation dafür, dass Anwender weniger Paletten abschreiben müssen. Die Idee dazu stammt aus dem Forschungsprojekt "MoVET" des Fraunhofer IML.
Nach Abschluss des Projekts wurde die App gemeinsam mit der EPAL weiterentwickelt und wird nun auch von der EPAL Academy angeboten. Sie ist zunächst nur im deutschsprachigen Raum verfügbar und kostet nach einer kostenlosen Testphase von 30 Tagen 6,90 Euro pro Monat im Abonnement mit monatlicher Kündigungsmöglichkeit. In Kürze werden auch eine iOS-Version sowie Versionen in weiteren Sprachen zur Verfügung stehen.
Die App funktioniert auf jedem handelsüblichen Smartphone. Der Benutzer macht einfach ein Foto von einem Palettenstapel, die App zählt die Paletten, erstellt ein Tauschdokument und versendet dieses automatisch per E-Mail. Darin enthalten sind neben der exakten Anzahl der Paletten Ort und Zeit des betreffenden Tauschvorgangs. Die ebenfalls enthaltenen Fotos vermitteln dabei einen zuverlässigen Eindruck von der
Qualität der Paletten. So ist der Tausch schnell, einfach und verlässlich dokumentiert. Eine Palette im Monat einzusparen soll demnach bereits ausreichen, um die Kosten für die App zu refinanzieren.
Einsatzmöglichkeiten für Lagernavigation und Anlagenüberwachung
Die Einsatzbereiche von Apps, Tablets und Smartphones in der Logistik sind vielfältig. So hat der Hamburger Intralogistikanbieter Jungheinrich zwei Applikationen entwickelt, die auch auf Google Play Windows oder im iTunes Store von Apple zu finden sind: den "Logistikberater" und eine Lagernavigations-App.
Mit dem Logistikberater bietet Jungheinrich seinen Kunden den passenden Hubwagen, Gabelstapler, Kommissionierer oder Schlepper für jeden Einsatz – ob als Neufahrzeug, als Gebrauchtstapler oder zur Miete. Man kann unter rund 600 Fahrzeugvarianten wählen. Hinzu kommt ein breites Sortiment an Regalsystmen, Batterien, Ladegeräten sowie weiteres Zubehör beziehungsweise Serviceleistungen.
Bei der Applikation zur Lagernavigation handelt es sich um eine Art von Spiel, das die Jungheinrich-Lagernavigation simuliert. Damit ist der Nutzer stets in der Lage, die Vorzüge der Lagernavigation auf seinem iPad, iPhone oder iPod Touch eigenhändig zu erleben.
Das Softwarepaket "KiSoft Scada" von Knapp verbessert die Anlagenüberwachung. Störungen des laufenden Anlagenbetriebs werden vermieden, da auf mögliche Probleme proaktiv reagiert werden kann. Treten unvorhersehbare Fehler auf, werden diese rasch lokalisiert. Für die Problembehebung stehen Informationen und Testhilfen in einfacher und transparenter Form zur Verfügung, sodass geschulte Anlagentechniker Störungen in kurzer Zeit beseitigen können.
KiSoft Scada ist eine reine Webapplikation. Daher wird auch lediglich ein Webbrowser benötigt, um die Visualisierung nutzen zu können. Zum Einsatz kommen ausschließlich Vektor-Grafiken (SVGs), die eine hochauflösende Darstellung der grafischen Oberflächen auf unterschiedlichsten Endgeräten, wie beispielsweise PC, Tablet-PC oder Smartphone, gewährleisten.
Quelle: KNAPP AG