Smarte Beleuchtungssysteme für urbane Lebensräume
Wenn der Abend dämmert, wird rund ein Drittel der Straßen, Wege und Plätze in Europa mit einer Beleuchtungstechnik erhellt, die noch aus den 60er-Jahren stammt. Schätzungen des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. (ZVEI) zufolge könnten alleine in Deutschland rund 2,2 Milliarden Kilowattstunden gespart werden. Auf die Beleuchtung von öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen entfallen derzeit noch 30 bis 40 Prozent des kommunalen Stromverbrauchs. Nach EU-Vorgaben werden sukzessive ineffiziente Leuchtmittel wie die Hochdruck-Quecksilberdampflampe (HQL) ausgephast, sodass eine Umrüstung oder Sanierung vielerorts ansteht. Und die lohnt sich in mehrfacher Hinsicht.
Lichtmanagement – ein Tausendsassa
Licht ist flexibel geworden: Jeder Lichtpunkt kann einzeln angesteuert werden. „Elektronisches Lichtmanagement stellt genau das richtige Licht zur richtigen Zeit in der richtigen Menge zur Verfügung. So wird etwa die Helligkeit zu verkehrsarmen Zeiten reduziert. Ansteuerbare Leuchten können auch der Jahreszeit und den Wetterverhältnissen angepasst werden“, erklärt Dr. Jürgen Waldorf, Geschäftsführer der Brancheninitiative licht.de.
Eine Steuerung nach Witterung dient nicht nur der Einsparung, sondern auch der Sicherheit: Wird bei Regen das Licht gedimmt, reduzieren sich unerwünschte Reflexionen auf den nassen Straßenoberflächen und damit eine mögliche Blendungsgefahr der Verkehrsteilnehmer. Während Großveranstaltungen hingegen kann Licht zugeschaltet und somit die Sicherheit verbessert werden.
Starkes Duo: LEDs und Lichtsteuerung
LEDs sind die idealen Partner für das Lichtmanagement: Mit den äußerst robusten und extrem langlebigen LED-Lichtquellen ohne Quecksilber kann eine moderne Straßenbeleuchtung bis zu 80 Prozent Energie einsparen. Sie liefern eine hohe Lichtausbeute bei geringem Stromverbrauch. Zudem überzeugen LEDs durch sehr gute Lichtqualität und lange Lebensdauer.
Dabei sind sie nahezu wartungsfrei. Eingebunden in ein digitales Managementsystem, werden eventuelle Ausfälle komfortabel zentral gemeldet. Das heißt, die Straßenbeleuchtung muss nicht mehr turnusmäßig vor Ort überprüft werden.
Umwelt, Insekten und Lichtsmog
Für dasselbe Beleuchtungsniveau müssen heute weniger Leuchten als in der Vergangenheit eingesetzt werden. Zudem lenken moderne Straßenleuchten das Licht punktgenau auf die Wege, anstatt in den Himmel, und vermeiden so unnötige Lichtimmissionen. Somit dringt auch weniger Licht in die Schlafzimmer und die Nachtruhe der Bürger wird geschont. Ein schöner Effekt: Auch der Sternenhimmel ist so besser zu sehen. Intelligente Beleuchtungslösungen helfen wirksam, Energie zu sparen und Treibhausgase zu verringern. Zugleich lockt LED-Licht kaum nachtaktive Insekten an.
Festgelegt sind die Mindestanforderungen an die Straßenbeleuchtung in der Norm DIN EN 13201. Damit können die Anforderungen an die Beleuchtung entsprechend den spezifischen Gegebenheiten der zu bewertenden Straßen bestimmt werden.
Quelle: licht.de