Servicerobotik: BTU forscht zu Robotereinsatz im dienstleitungsorientierten Umfeld

Cottbus, 30.04.2013.

Das Bundesministerium für Forschung und Technologie hat im April 2013 im Rahmen des Forschungsprogramms „IKT2020 - Forschung für Innovationen“ das Verbundprojekt KATHAROS (Kontaminierungsprävention durch Autonome Transport- und HandhabungsRoboter in WäschereiSystemen) an der BTU Cottbus bewilligt.

Im Vordergrund der Förderung stehen Technologieentwicklungen und Prozesse, die eine besondere volkswirtschaftliche Hebelwirkung entfalten, Technologieführerschaften ausbauen, sowie neue Dienstleistungen integrieren und dabei insbesondere die Herausforderungen der Zukunft zum Nutzen der Menschen betrachten.
Unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Ulrich Berger, Lehrstuhl Automatisierungstechnik, werden aktuelle Fragestellungen zum Einsatz von Robotern in einem dienstleistungsorientierten Umfeld erforscht. Ebenfalls am Projekt beteiligt sind Prof. Dr. Christiane Hipp, die bereits seit vielen Jahren mit ihrem Lehrstuhl Organisation, Personalmanagement und Unternehmensführung im Bereich Dienstleistung und Innovation forscht, das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF) und die international agierende Herbert Kannegießer GmbH als Industrie- und Umsetzungspartner, sowie die Götting KG als Technologiepartner und die Krankenhauswäscherei KEH GmbH.
Projektstart ist der 1. Mai 2013. Bei einer Laufzeit von 36 Monaten umfasst das Projektvolumen etwa 2,2 Mio €. Der Siegeszug der Robotik in modernen Produktionsumgebungen ist heutzutage nicht mehr wegzudenken. Während die Industrierobotik am Markt etabliert ist, sind in der Assistenz- und Servicerobotik noch zahlreiche Probleme ungelöst. Hier setzt die Zielstellung des Forschungsvorhabens KATHAROS an. In den kommenden Jahren wird ein neuartiges Servicerobotersystem für logistische Prozesse im Einsatzgebiet industrieller Großwäschereien konzipiert, prototypisch umgesetzt sowie in realen Anwendungsszenarien evaluiert. Damit wird ein Unterstützungssystem iniziiert, um das erhebliche Gefährdungspotenzial für die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer Wäscherei einzudämmen und eine Hilfe zur Handhabung schwerer Lasten zu schaffen.
Das innovative Systemkonzept besteht aus steuerungstechnisch verknüpften, autonom operierenden Transport-, Vereinzelungs-, Sortier- und Kommissioniermodulen. Anwendungsbereiche für Serviceroboter ergeben sich in der Intralogistik im Kernbereich einer Wäscherei, beispielsweise zum Sortieren von Schmutzwäsche, Beschicken von Waschstraßen oder auch der Handhabung und Verteilung der fertigen Wäschepakete. Ein signifikantes Potenzial wird zudem in der zusätzlichen Unterstützung der Extralogistik bis in die kundenspezifischen Prozesse in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Hotels und Großbetrieben gesehen. Eine Steigerung der Auslastung und Planbarkeit des industriellen Wäschereiprozesses ermög
licht es, die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile dieser Technologie
aufzuzeigen.
Mit dem bewilligten Projekt erweitert der Lehrstuhl Automatisierungstechnik seine Kompetenzen auf dem Gebiet der Robotertechnik, in dem in den letzten Jahren über 2 Mio. € Drittmittel eingeworben wurden.
Quelle: BTU

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