Saubere und autonome Prozesse auf der letzten Meile

ZF bietet elektrische Antriebe für alle Nutzfahrzeugklassen – vom Van bis zum Schwerlast-Lkw. Bild: ZF

Hannover/Friedrichshafen, 21.09.2018.

Die Logistikbranche überholt den Pkw bei der Automatisierung von Fahrfunktionen. Nutzfahrzeuge, die mitunter durch serienreife ZF-Technik intelligent vernetzt und mit autonomen Fahrfunktionen ausgestattet sind, können komplette Logistikaufgaben eigenständig absolvieren oder assistieren dem Fahrer und Paketboten. Der ZF Innovation Van macht die Zustellung auf der „letzten Meile“ leistungsfähiger, um steigende Liefervolumen der Zukunft zu bewältigen und Innenstädte zu entlasten. Die Kompetenzfelder E-Mobilität und autonomes Fahren haben für den Technologiekonzern hohe strategische Bedeutung. ZF wird daher in den kommenden fünf Jahren mehr als 12 Milliarden Euro in diese Zukunftsfelder investieren.

Der ZF Innovation Van erleichtert die Paketzustellung auf der „letzten Meile“ zum Kunden, weil er autonom fahren kann und mit Paketboten und Routing-Software vernetzt ist. Bild: ZF

Unter dem Motto „Smart Logistics“ bündelt ZF auf der IAA 2018 seine Technologien und liefert durch Automatisierung, Vernetzung und Elektrifizierung attraktive Lösungen für die komplette Logistikkette. Das autonome Fahren wird sich im Nutzfahrzeugsegment schneller durchsetzen, weil dadurch die Betriebskosten der Fahrzeuge gesenkt und Sicherheit sowie Effizienz gesteigert werden.

„Wir revolutionieren die ‚letzte Meile‘, damit Pakete sauber, sicher und pünktlich ausgeliefert werden können. Das Konzept des ZF Innovation Van werden wir in den kommenden zwei Jahren zur Serienanwendung weiterentwickeln“, sagt Wolf-Henning Scheider, Vorstandsvorsitzender der ZF Friedrichshafen AG. „Damit wir mit unserer Systemkompetenz dem Markt rasch innovative Lösungen mit hohem Praxisnutzen anbieten können, werden wir in den kommenden fünf Jahren mehr als 12 Milliarden Euro allein in die Themenfelder E-Mobilität und autonomes Fahren investieren.“ 

ZF Innovation Van unterstützt Paketboten und löst Verkehrsprobleme

Die „letzte Meile“ der Paketlogistik ist ein attraktives Anwendungsfeld. Mit dem ZF Innovation Van demonstriert der Technologiekonzern, wie intelligente Vernetzung, autonomes Fahren und ein rein elektrischer Antrieb die Paketlieferdienste dabei unterstützen, die Anforderungen der Zukunft zu meistern, insbesondere die steigenden Liefermengen und die Wünsche nach individueller Zustellung. Gleichzeitig werden Innenstädte von Emissionen und Verkehr entlastet. Dieser Ansatz stößt auf großes Interesse. „Wir sind bereits in konkreten Verhandlungen mit mehreren Kunden“, sagt Scheider. Der ZF Innovation Van basiert auf dem Hochgeschwindigkeitsprozessor ZF ProAI sowie einem Sensorset bestehend aus Kamera-, Radar- und Lidarsensoren.

Das elektrisch angetriebene Lieferfahrzeug ist mit hochautomatisierten Fahrfunktionen nach Level 4 ausgestattet, manövriert eigenständig durch die Innenstadt, hält die Spur sogar auf Straßen ohne Fahrbahnmarkierungen, erkennt Ampeln ebenso wie Verkehrszeichen und reagiert auf plötzliche Gefahrensituationen. Darüber hinaus kann der ZF Innovation Van Hindernisse wie beispielsweise in zweiter Reihe geparkte Fahrzeuge erkennen und umfahren. Für Paketboten besonders hilfreich ist die Follow-Me-Funktion, eine Fernsteuerung via Tablet: Liegen zwei Adressen so nah beieinander, dass sich die Strecke besser zu Fuß bewältigen lässt, folgt der ZF Innovation Van dem Zusteller wie an einer virtuellen Leine. Findet sich vor einer Adresse kein freier Parkplatz, kann der Paketbote das Fahrzeug zum nächsten Stopp vorausschicken, wo es selbstständig eine Haltemöglichkeit sucht. So werden zukünftig Staus durch Parken in zweiter Reihe vermieden.

Autonomes Fahren: abgegrenzte Areale als lukrativer Markt

Mit zwei weiteren Weltneuheiten gibt ZF Antworten auf zentrale Herausforderungen für Speditionen: dem ZF Innovation Truck und dem ZF Terminal Yard Tractor. Das Rangieren von Wechselbrücken oder Trailern und Containern übernehmen diese Fahrzeuge autonom. Die Funktionen der fahrerlos manövrierenden Fahrzeuge steigern Effizienz, Tempo und Umweltfreundlichkeit auf Betriebshöfen, Werksgeländen und Containerhäfen. Dabei minimieren sie Unfälle und Schäden. Sie tragen ebenfalls dazu bei, dem stetig wachsenden Fachkräftemangel im Logistikbereich zu begegnen.

„Fahrerlose Transportmittel und automatisierte Funktionen werden vor allem auf abgegrenzten Arealen wie Werksgeländen, Speditionen oder Flug- und Seehäfen eine wesentliche Rolle spielen. Wir werden in absehbarer Zeit auf abgegrenzten Arealen schneller mehr autonome Fahrzeuge sehen als im öffentlichen Straßenverkehr. Die Kosten-, Sicherheits- und Effizienzvorteile für den Kunden machen hier den Unterschied“, erklärt ZF-Vorstandsvorsitzender Scheider.

ZF elektrifiziert alle Nutzfahrzeugklassen

Der Smart-Logistics-Ansatz von ZF umfasst auch lokal emissionsfreie Antriebe für alle Fahrzeugklassen. Insbesondere die Belastung der Luft in Städten soll dadurch deutlich reduziert werden. In internationalen Ausschreibungen für elektrisch angetriebene Busse hat ZF als europäischer Marktführer den Zuschlag für insgesamt mehr als 1.000 Elektroportalachsen AxTrax AVE erhalten. Diese tragen demnächst jedes Jahr zu 60 Millionen emissionsfreien Personenkilometern in Städten wie Los Angeles, London oder Stuttgart bei.

ZF forciert die Elektrifizierung des Antriebs auch in anderen Nutzfahrzeugsegmenten. Für den neuen elektrischen Zentralantrieb CeTrax, ebenfalls für Busse und Lkw geeignet, hat ZF den Serienauftrag für ein Rangierfahrzeug erhalten. Das elektrische Achsantriebssystem für leichte Nutzfahrzeuge wird Mitte 2019 in Serie gehen. Ebenso erweist sich ZF als Pionier bei der Elektrifizierung schwerer Lkw: Erstmals belegt ein Feldversuch mit dem Nutzfahrzeuggetriebe TraXon Hybrid, den ZF gemeinsam mit DAF durchführt, die Vorzüge der Elektrifizierung auch bei schweren Lkw. Durch rein elektrisches Rangieren sowie sämtliche Hybrid-Funktionalitäten lässt sich ein Potenzial von fünf bis sieben Prozent Kraftstoffeinsparung realisieren. Damit belegt ZF, dass die Elektrifizierung schwerer Nutzfahrzeuge großes Potenzial hat. Quelle: ZF

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