Pilotierte Fahrfunktionen im neuen Audi A8 ab 2018 sukzessive in Serie

Der neue Audi A8 feiert seine Weltpremiere beim Audi Summit in Barcelona. Bild: AUDI AG

Ingolstadt, 11.07.2017.

Der neue Audi A8 feiert seine Weltpremiere beim Audi Summit in Barcelona. In der vierten Generation zeigt das Flaggschiff eine neue Designsprache, ein Touch-Bedienkonzept und eine konsequente Elektrifizierung des Antriebs. Darüber hinaus ist der Audi A8 für hochautomatisiertes Fahren entwickelt. Ab 2018 bringt Audi pilotierte Fahrfunktionen wie Parkpilot, Garagenpilot und Staupilot sukzessive in Serie.

Das Interieur der Luxuslimousine ist bewusst reduziert gestaltet. Bild: AUDI AG

Der Audi A8 markiert für die gesamte Marke den Start in eine neue Design-Ära. Die Front mit dem breiten, aufrecht stehenden Singleframe-Grill und der fließend-muskulöse Körperbau symbolisieren sportliche Eleganz, Hochwertigkeit und progressiven Status. Der neue A8 löst das Versprechen ein, das der Audi prologue als Designstudie gemacht hat. Die Luxuslimousine besitzt starke Präsenz – ob in der 5,17 Meter langen Normalversion oder als A8 L mit 13 Zentimeter längerem Radstand.

Freiraum ist das prägende Gestaltungsmerkmal im neuen Luxusverständnis. Der A8 gleicht deshalb einer großzügigen, weit geschnittenen Lounge. Im Vergleich zum Vorgängermodell hat er bei beiden Karosserievarianten in der Länge deutlich zugelegt.

Der nobelste Platz im neuen Audi-Flaggschiff liegt hinten rechts – der optionale Ruhesitz im A8 L mit seinen vielen verschiedenen Einstellmöglichkeiten und der Fußablage. Auf diesem Platz kann der Passagier seine Fußsohlen am Rücken des Beifahrersitzes in mehreren Stufen wärmen und massieren lassen. Zudem können die Fondpassagiere viele Funktionen wie die Ambientebeleuchtung, die neuen HD Matrix-Leseleuchten und die Sitzmassage über eine eigene Bedieneinheit steuern sowie private Telefonate führen: Das Rear Seat Remote mit seinem OLED-Display ist so groß wie ein Smartphone und herausnehmbar in der Mittelarmlehne untergebracht.

Mit Fingerspitzengefühl: die Bedienung 

Das Interieur der Luxuslimousine ist bewusst reduziert gestaltet, die Architektur des Innenraums ist klar und strikt horizontal orientiert. Mit einem neuen Bedienkonzept transportiert Audi seinen Qualitätsanspruch ins digitale Zeitalter. Es verzichtet auf den bekannten Dreh-/Drück-Steller und das Touchpad des Vorgängermodells. Die Instrumententafel bleibt weitgehend frei von Tasten und Schaltern. Ihr Zentrum bildet ein 10,1-Zoll-Touch-Display, das sich durch die Black-Panel-Optik vor dem Start nahezu unsichtbar in die schwarz-hochglänzende Blende einfügt.

Die Benutzeroberfläche erscheint, sobald sich das Auto öffnet. Auf dem großen Display steuert der Fahrer das Infotainment per Fingerdruck. Über ein zweites Touch-Display auf der Konsole des Mitteltunnels hat er Zugriff auf die Klimatisierung und Komfortfunktionen sowie die Möglichkeit zur Texteingabe. Löst der Fahrer im oberen oder unteren Display eine Funktion aus, hört und spürt er einen Klick als Bestätigung. Die Bedientaster in Glasoptik reagieren in gleicher Weise. Mit der Kombination aus akustischem und haptischem Feedback sowie der Anwendung gängiger Touch-Gesten, wie beispielsweise dem Wischen, lässt sich das neue MMI touch response besonders sicher, intuitiv und schnell bedienen.

Darüber hinaus steht der A8 als intelligenter Gesprächspartner bereit. Mit einer neuen, natürlichen Sprachbedienung kann der Fahrer eine Vielzahl an Funktionen im Auto aktivieren. Die Informationen über Ziele und Medien sind entweder onboard vorhanden oder kommen mit LTE-Geschwindigkeit aus der Cloud. Zum breitgefächerten Angebot von Audi connect gehören mit Verkehrszeichen- und Gefahreninformation auch innovative Car-to-X-Dienste, die die Schwarmintelligenz der Audi-Flotte nutzen.

Ein weiteres Novum bietet die umfangreich optimierte Navigation: Sie lernt selbst – und zwar auf Basis der zuvor gefahrenen Strecken. Somit erhält der Fahrer intelligente Suchvorschläge. Zudem integriert die Karte hochdetaillierte 3D-Modelle von europäischen Großstädten.

Weltpremiere: der Audi A8 fährt pilotiert 

Als eines der ersten Serienautomobile der Welt ist der neue A8 speziell für hochautomatisiertes Fahren entwickelt. So übernimmt der Audi AI Staupilot auf Autobahnen und Bundesstraßen mit baulicher Trennung im zähfließenden Verkehr bis 60 km/h die Fahraufgabe. Zum Aktivieren des Systems dient die AI-Taste auf der Mittelkonsole.

Der Staupilot managt Anfahren, Beschleunigen, Lenken und Bremsen. Der Fahrer muss das Auto nicht mehr permanent überwachen. Er kann die Hände dauerhaft vom Lenkrad nehmen und sich abhängig von den geltenden Landesvorschriften einer Beschäftigung widmen, die vom Auto unterstützt wird, etwa das Onboard-TV verfolgen. Sobald das System an seine Grenzen stößt, fordert es den Fahrer auf, die Fahraufgabe wieder selbst zu übernehmen.

Während der pilotierten Fahrt errechnet ein zentrales Fahrerassistenzsteuergerät (zFAS) aus der Fusion der Sensordaten permanent ein Abbild der Umgebung. Neben den Radarsensoren, einer Frontkamera und den Ultraschallsensoren nutzt Audi dafür als erster Automobilhersteller überhaupt auch einen Laserscanner. Die Einführung des Audi AI Staupilot erfordert für jeden einzelnen Markt neben der Klarheit über die gesetzlichen Rahmenbedingungen eine landesspezifische Applikation und Erprobung des Systems. Dabei gilt auch für das hochautomatisierte Fahren der hohe Qualitätsanspruch der Marke. Darüber hinaus sind weltweit unterschiedliche Zulassungsverfahren und ihre entsprechenden Fristen zu beachten. Aus diesen Gründen wird Audi den Staupilot im neuen A8 Schritt für Schritt in Serie bringen.

Der Audi AI Remote Parkpilot und der Audi AI Remote Garagenpilot steuern den A8 selbsttätig unter Überwachung des Fahrers in eine Parklücke beziehungsweise Garage und wieder heraus. Dabei muss der Fahrer nicht im Auto sitzen. Er startet das jeweilige System über sein Smartphone mit der neuen myAudi App. Zum Überwachen des Parkvorgangs hält er den Audi AI Button permanent gedrückt und sieht auf seinem Display eine Live-Anzeige der Umgebungskameras des Autos.

Mild-Hybrid und e-tron: die Antriebe 

Der neue A8 startet mit zwei stark weiterentwickelten V6-Turbomotoren auf den deutschen Markt, einem 3.0 TDI und einem 3.0 TFSI. Der Diesel leistet 210 kW (286 PS), der Benziner 250 kW (340 PS). Zwei Achtzylinder – ein 4.0 TDI mit 320 kW (435 PS) und ein 4.0 TFSI mit 338 kW (460 PS) – folgen etwas später. Die exklusive Top-Motorisierung bildet der W12 mit 6,0 Liter Hubraum. (Die Fahrzeuge werden noch nicht zum Kauf angeboten. Sie besitzen noch keine Gesamtbetriebserlaubnis und unterliegen daher nicht der Richtlinie 1999/94/EG.)

Alle fünf Aggregate arbeiten mit einem Riemen-Starter-Generator (RSG) zusammen, der das Herz des 48-Volt-Bordnetzes ist. Diese Mild-Hybrid-Technologie (MHEV, mild hybrid electric vehicle) ermöglicht das Segeln mit ausgeschaltetem Motor samt komfortablem Wiederstart. Zudem verfügt sie über eine erweiterte Start-Stopp-Funktion und eine hohe Rekuperationsleistung bis 12 kW. In Summe senken diese Maßnahmen den Verbrauch der ohnehin effizienten Aggregate weiter – um bis zu 0,7 Liter pro 100 Kilometer im realen Fahrbetrieb.

Zu einem späteren Zeitpunkt folgt der A8 L e-tron quattro (Das Fahrzeug wird noch nicht zum Kauf angeboten. Es besitzt noch keine Gesamtbetriebserlaubnis und unterliegt daher nicht der Richtlinie 1999/94/EG.) mit seinem kraftvollen Plug-in-Hybridantrieb: Sein 3.0 TFSI und die starke E-Maschine kommen auf 330 kW (449 PS) Systemleistung und 700 Nm Systemdrehmoment. Die Lithium-Ionen-Batterie speichert Strom für etwa 50 Kilometer elektrisches Fahren. Optional lässt sie sich per Audi Wireless Charging laden: Eine Bodenplatte in der heimischen Garage überträgt den Strom mit 3,6 kW Leistung induktiv an eine Empfängerspule im Auto.

Der neue Audi A8 und der A8 L werden am Standort Neckarsulm gebaut und starten im Spätherbst 2017 auf dem deutschen Markt. Der Grundpreis für den A8 beträgt 90.600 Euro, der A8 L startet bei 94.100 Euro. (Quelle: Audi AG)

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