Normkonform: Routenplaner integriert neuen Berechnungsstandard EN16258

Karlsruhe, 22.11.2011.

Mit dem neuen Feature Pack des Transportroutenplaners map&guide professional 2011 können Unternehmer schon jetzt nach dem Normentwurf prEN16258 Treibhausgasemissionen und Energieverbrauch berechnen.

Bild: PTV Group

Die finale Version der Norm wird auf europäischer Ebene Ende 2012 veröffentlicht. Frankreich hat Ende Oktober ein Gesetz verabschiedet, nach dem ab 2013 für alle Transporte innerhalb, von und nach Frankreich CO2 auf den Transportpapieren ausgewiesen werden muss. Es lohnt sich also, sich so bald wie möglich mit dem Thema zu befassen.

 

Die Ausweisung von Treibhausgasemissionen (CO2e) galt anfangs als exotisch, bestenfalls für große Unternehmen geeignet. Wildwuchs bei der Berechnungsweise führte teilweise zu wenig aussagekräftigen, weil unterschiedlichen Ergebnissen. Inzwischen verlangen Kunden immer häufiger CO2e-Bilanzen für Transportdienstleistungen. Hinzu kommen gesetzliche Restriktionen. Frankreich gehört zu den ersten europäischen Ländern, die per Gesetz ab 2013 die Ausweisung von CO2 für Transporte in, von und nach Frankreich fordern. Und für Klarheit statt Wildwuchs sorgt die neue europäische Norm prEN16258.

pr EN 16258 steht für die Norm „zur Ermittlung von Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen im Zusammenhang mit Transportdienstleistungen“ des Europäischen Komitees für Normung (CEN). Angestoßen von ADEME, der französischen Agentur für Umwelt und Energiemanagement, ging das CEN an die Erarbeitung. Seit Ende März dieses Jahres liegt der erste Entwurf des CEN vor, den die nationalen europäischen Komitees sowie das Deutsche Institut für Normung (DIN) erstellt haben. An dem Entwurf arbeitete ein Gremium von rund 70 Mitgliedern aus 13 europäischen Ländern, darunter Experten für Güter- und Personentransporte sowie die PTV AG.

Der Normentwurf wurde Ende Oktober im Bundeskanzleramt dem Staatssekretärsausschuss für nachhaltige Entwicklung vorgestellt. Daraufhin hat die Bundesregierung eindeutige Signale gesendet: Sie will sich „auch auf europäischer und internationaler Ebene für die Einführung von Ökobilanzen einsetzen“, hieß es Anfang November in der Pressemitteilung Nr. 396 vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung.

Mit der Norm wird versucht, alle Fragen zu beantworten, um Energieverbräuche von Verkehrsträgern zu quantifizieren, Treibhausgase zu berechnen und zu deklarieren. Die wichtigsten Umrechnungsfaktoren sind vorgegeben und gelten für alle Anwender. Die Ermittlung des Verbrauchs orientiert sich an den tatsächlich im Unternehmen verfügbaren Daten und ermöglicht durch die Nutzung von Vorgabewerten auch die Berechnung fremder Transportleistungen, etwa durch Subunternehmen.

Die Berechnung der Kraftstoffverbräuche lässt sich über vier mögliche Ansätze lösen, wobei der Transportunternehmer die Werte, sofern sie vorliegen, gemäß der Rangfolge deklarieren muss:

1. spezifische Messwerte

2. fahrzeug- oder routenbezogene Durchschnittswerte

3. Flottenwerte und

4. Vorgabewerte.

Letztere können aus Datenquellen stammen wie beispielsweise aus dem Handbuch für Emissionsfaktoren (HBEFA 3.1). Der Nutzer der Norm legt den Fahrzeugeinsatz, für den die Verbrauchswerte ermittelt werden sollen, fest und deklariert ihn entsprechend. So kann er für fahrzeugspezifische Werte zum Beispiel den Verbrauch und die Kilometerleistung eines Quartals heranziehen.

Die PTV hat auf die neuesten Entwicklungen schnell reagiert und bietet mit dem Feature Pack zu map&guide professional 2011 die Möglichkeit, der neuen Norm entsprechend zu rechnen. Dabei kann der Anwender entweder eines der vorgeschriebenen Verfahren wählen oder nach mehreren Verfahren die Verbräuche berechnen lassen. Das ist interessant, um die Verfahren zu vergleichen und eigene Messwerte den Standardwerten des HBEFA gegenüberzustellen. Als Ergebnis erhält er einen Emissionsreport, der nach Normvorschrift Treibhausgase und Energieverbräuche deklariert.

zurück TOP