Digitalisierung im Elektrohandwerk

Stuttgart, 23.12.2019.

Digitalisierung ist das aktuelle Thema der Elektrobranche – im Rahmen der Zukunftsinitiative Handwerk 2025 ist in Baden-Württemberg das Modellprojekt „Digitalisierung von Zustandsberichten und Service-Engineering im E-Handwerk“ (DigiZuSe) gestartet.

Der Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg leitet das Projekt und arbeitet mit Wissenschaftlern des Steinbeis-Verbunds und der Universität Stuttgart zusammen.

Kernziele des Modellprojekts sind unter anderem die systematische Erfassung und Digitalisierung von vorhandenen Zustandsberichten zu elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln, die die E-Handwerksbetriebe bei den verschiedensten E-CHECK-Prüfungen erstellen. Der E-CHECK ist eine standardisierte, anerkannte Prüfung des Zustands elektrischer Anlagen in Gebäuden und von elektrischen Geräten. Thomas Bürkle, Präsident des Fachverbands: „Wir haben in der Vergangenheit jede Menge Prüfdaten erhoben, allerdings nur abgelegt und nicht genauer betrachtet. Es wird Zeit, diese Daten mit Hilfe moderner Digitalisierungstools im Detail zu erfassen, mittels künstlicher Intelligenz auszuwerten und Rückschlüsse für zukünftige Prüfaufgaben zu ziehen. Daher führen wir dieses Modellprojekt mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg gerne durch und bringen die Daten sowie unser Know-how mit ein.“

„Auch das Handwerk muss sich der digitalen Transformation stellen und neben der Digitalisierung von Abläufen und Prozessen im Betrieb, insbesondere die Möglichkeit digitaler Geschäftsmodelle in Betracht ziehen. Datenbasierte Dienstleistungen (Big Data) sind dabei ein wesentlicher Bestandteil innovativer digitaler Geschäftsmodelle“, sagte Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut anlässlich des Projektstarts. „Das im Rahmen unserer Zukunftsinitiative Handwerk 2025 geförderte Modellvorhaben DigiZuSE ist deshalb zukunftsweisend, ich bin auf die Ergebnisse sehr gespannt“, ergänzte die Ministerin.

Aus den ausgewerteten Daten sollen im Anschluss für das Elektrohandwerk Empfehlungen zu Prüfschwerpunkten, Prüfzyklen, Serviceintervallen und zu Instandhaltungsmaßnahmen gegeben sowie auf Basis der Daten neue Geschäftsmodelle erarbeitet werden.

Zusammenarbeit mit etablierten Partnern

Der Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg wird in Zusammenarbeit mit dem Ferdinand-Steinbeis-Institut der Steinbeis-Stiftung, dem Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik 1 der Universität Stuttgart, der STASA GmbH und mit Elektrofachbetrieben aus den Gewerken Elektrotechnik, Informationstechnik und Elektromaschinenbau die Datenbasis sowie die relevanten Rahmenbedingungen erarbeiten, Auswertungen auf Basis verschiedener Analysemethoden durchführen und diese Auswertungen für die Erarbeitung von Geschäftsmodellen verwenden.

Hintergrund: Zukunftsinitiative Handwerk 2025

Die „Zukunftsinitiative „Handwerk 2025“ ist ein gemeinsames Projekt des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg und des Baden-Württembergischen Handwerkstags e.V. in Kooperation mit den Handwerkskammern und den Landesinnungs- und Fachverbänden Baden-Württembergs. Das Projekt zielt auf die Unterstützung des Handwerks bei der Bewältigung zentraler Herausforderungen wie der Fachkräftegewinnung und –sicherung, der strategischen Planung sowie der digitalen Transformation.

Die Zukunftsinitiative „Handwerk 2025“ umfasst drei Schwerpunkte: Personal, Strategie und Digitalisierung. Für jeden dieser Themenblöcke gibt es verschiedene Angebote, von denen die Handwerksbetriebe im Land profitieren können. Die digitale Transformation von Geschäftsprozessen und Geschäftsmodellen ist eines der Zukunftsthemen im baden-württembergischen Handwerk. Ein Baustein der Maßnahmenpakete ist deshalb die „Förderung von Modellprojekten für innovative digitale Geschäftsmodelle, Innovationsansätze und Kooperationsmodelle im Handwerk“. Quelle: Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg

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