Dataforce-CEO analysiert positive Auswirkungen der Abwrackprämie von 2009

Frankfurt am Main, 07.05.2020.

Von Marc Odinius, CEO, Dataforce GmbH: In der Diskussion um eine neue Abwrackprämie wird häufig der Nutzen in Sachen Umweltschutz in Frage gestellt. Außerdem wird argumentiert, dass sie gar nicht zu mehr Fahrzeugkäufen geführt habe, sondern nur ohnehin geplante Käufe vorgezogen wurden. Hierzu lohnt es sich, die Fakten von der 2009er Abwrackprämie nochmal genau anzuschauen.

Veränderung des CO2-Ausstoßes nach der Abwrackprämie. Bild: Dataforce

Wie umweltfreundlich war die Abwrackprämie

Im Jahr 2009 senkte sich der durchschnittliche CO2-Ausstoß im Privatmarkt gegenüber dem Vorjahr von durchschnittlich 153 auf 144 Gramm. Das war der stärkste Rückgang, den wir in den vergangenen 20 Jahren verzeichnen konnten. Das heißt Fahrzeuge, die durch die Abwrackprämie ersetzt wurden, waren wesentlich umweltfreundlicher.

Einerseits lag das daran, dass kleinere Autos als üblich angeschafft wurden. Der weitaus wichtigere Treiber war jedoch, dass neue Fahrzeuge technologisch den ersetzten Altfahrzeugen 8–10 Jahre voraus sind. So haben die Altfahrzeuge, die ersetzt worden sind, laut Bestand im Schnitt mindestens 170 Gramm pro Kilometer ausgestoßen, die damaligen Neuwagen nur 144. Damit lag die Differenz bei 26 Gramm pro Fahrzeug und Kilometer.

Die Abwrackprämie hat somit zum einen dazu geführt, die aktuellen Werte bei Neufahrzeugen wesentlich zu drücken. Aber noch viel wichtiger war, dass eine Million Fahrzeuge mit einem hohen Ausstoß an CO2 ersetzt wurden.

Wurden Käufe zusätzlich getätigt oder durch die Abwrackprämie nur vorgezogen?

Die folgende Tabelle zeigt eindeutig, dass die Abwrackprämie besser gewirkt hat als viele noch heute glauben, denn die zusätzlichen 1 Mio Fahrzeuge im Privatmarkt waren keinem Vorzieheffekt geschuldet. Wie zu erkennen ist, war das Zulassungsniveau im Jahr davor und danach fast identisch. Zudem zeigt sich hier nochmal, dass überwiegend kleinere umweltfreundlichere Fahrzeuge gekauft wurden.

Einschätzung

Ich plädiere dafür die Fakten sprechen zu lassen, ob für oder gegen eine Abwrackprämie. Es sollten möglichst viele Fakten auf den Tisch und nicht, weil sie nicht ins Bild passen, unter den Tisch gekehrt werden. Das gilt für eine Abwrackprämie aber auch für andere Maßnahmen, die uns helfen können, die Krise mit klarem Verstand zu bewältigen. Quelle: Dataforce

zurück TOP