Baustelle: Vernetzte Sensoren von Bosch steigern Effizienz und Auslastung des Fuhrparks

Der TRACI Tag im landwirtschaftlichen Einsatz. Bild: Bosch

Stuttgart, 10.09.2018.

Ein großes Problem, das oft zu Verzögerungen auf Großbaustellen führt: Fahrzeuge wie Bagger und Muldenkipper sind auf den riesigen Flächen nicht auffindbar. Wo befinden sich meine Fahrzeuge? Wie viele Stunden sind sie bereits gelaufen? Flottenbetreiber in der Bau- und Landwirtschaft benötigen solche Daten, um den Einsatz ihrer Fahrzeuge möglichst effizient planen zu können. Genau hier unterstützt die „Bosch Asset Tracing Solution“ – kurz Bosch TRACI. 

Die kompakte Sensorbox mit eigener Stromversorgung kann die Position, den Bewegungszustand und viele weitere Daten erfassen. Bild: Bosch

Die IoT-basierte, robuste Vernetzungslösung lässt sich auf einfache Weise in Fahrzeugen nachrüsten. „Bosch TRACI liefert alle relevanten Daten, um die Effizienz und Auslastung des Fuhrparks zu steigern“, sagt Jan Philipp Büchner, der zuständige Bosch-Produktmanager. „Warte-, Such- und Transportzeiten lassen sich so auf ein Minimum reduzieren.“ Die Bosch-Lösung umfasst die Sensorbox, die cloudbasierte Auswertesoftware sowie vielfältige digitale Services.

Verbessern durch Verfolgen

Die Produktivitätssteigerung ist im Bau deutlich geringer als in anderen Branchen. Grund dafür ist unter anderem die geringe Transparenz bei zunehmend großen und komplexen Bauprojekten. TRACI von Bosch hilft, die Maschinennutzung zu verbessern und beispielweise die Zulieferung und Materialverteilung zu beschleunigen. Hierfür wird jedes Fahrzeug mit einem Bosch TRACI Tag ausgerüstet. Diese kompakte Sensorbox mit eigener Stromversorgung kann die Position, den Bewegungszustand und viele weitere Daten erfassen. Diese werden verschlüsselt über ein sogenanntes LoRaWANNetzwerk an die Bosch IoT Cloud gesendet und dort wieder entschlüsselt. Von dort können die Sensor-Daten dann durch Kunden und Nutzer abgerufen werden und in bestehende Software-Systeme für Logistik, Disposition oder Arbeitsplanung integriert werden. Selbstverständlich ist auch die direkte Visualisierung auf Smartphone-Apps oder im Web-Browser möglich.

Übersicht über Fuhr- und Maschinenpark

Im Bereich der Landwirtschaft ergänzt die Bosch Asset-Tracing-Lösung bereits bestehende Landmaschinen-Systeme und sensorbasierte Überwachungslösungen des Bosch Start-ups Deepfield. Auch lassen sich bei Anbaugeräten wie einer Sämaschine ohne eigene Stromversorgung Betriebsstunden erfassen und dadurch Erinnerungen an wichtige Wartungsmaßnahmen festlegen. So sinkt die Gefahr eines Ausfalls oder einer teuren Reparatur. Der einfache Datenaustausch und das reibungslose Zusammenspiel mit bestehenden Bosch-Lösungen wird über die Bosch „Connected Agriculture Platform“ sichergestellt.

Robust, langlebig und für viele Anwendungsfälle

Bei der Entwicklung wurden neben Datensicherheit und einfacher Integrierbarkeit des Gesamtsystems auch die rauen Einsatzbedingungen des Sensors auf der Baustelle oder dem Feld berücksichtigt. Der Bosch TRACI Tag ist daher mit der höchsten Dichtheitsklasse geprüft, so dass die Reinigung der Maschine selbst mit Dampfdruckstrahler möglich ist. Ebenso ist er besonders robust gegenüber Stößen oder Flüssigkeiten.

Die Lebensdauer des Sensors liegt in typischen Anwendungsfällen bei drei bis sechs Jahren. Mit reduzierten Intervallen für Messung und Versand von Sensordaten lässt sich die Lebensdauer auf über zehn Jahre strecken. Dies gelingt unter anderem durch geschickte Softwarealgorithmen im Sensor, die zum Beispiel nur dann Positionsdaten erfasst, wenn sich der Sensor auch bewegt hat. Die hohe Robustheit und Langlebigkeit eröffnet auch weitere Anwendungsfälle in anderen Märkten. So lassen sich auch im Smart-City-Umfeld Kommunalfahrzeuge und -technik besser verwalten. Bei Infrastruktur-Elementen wie Strommasten können Bewegungen erfasst werden, um frühzeitig Ermüdungserscheinungen oder Beschädigungen erkennen zu können. In Tagebauminen kann der Zustand von Maschinen und Förderbändern kontrolliert werden, um Wartungsmaßnahmen bedarfsgerecht durchzuführen.

„LoRaWAN“ als kostengünstiges und energiesparsames Netzwerk

Bosch TRACI nutzt den IoT-Funkstandard Long Range Wide Area Network, kurz LoRaWAN. Die Entwicklung dieses Standards wird in der LoRa-Alliance vorangetrieben. Dabei ist es für Nutzer möglich, selbst ein solches Netzwerk aufzubauen, wie man es von WiFi zuhause kennt. Im Gegensatz zu WiFi beträgt die Reichweite des Netzes dabei mehrere Kilometer, allerdings bei geringerer Bandbreite. Für die Sensor-Daten des Bosch TRACI Tags ist diese Bandbreite jedoch vollkommen ausreichend. Darüber hinaus gibt es auch kommerzielle Anbieter öffentlicher LoRaWAN-Netzwerke, die Daten von LoRa-Sensoren sammeln und weiterleiten, analog zu bestehenden Mobilfunknetzen. In Frankreich, der Schweiz oder den Benelux-Ländern gibt es heute schon weitgehend flächendeckende LoRaWAN-Netze. Auch in Deutschland befindet sich ein öffentliches LoRaWAN-Netz im Ausbau. Bosch arbeitet hier bereits mit mehreren Providern in den genannten Ländern zusammen und bietet die Nutzung solcher öffentlicher Netzwerke für die Bosch TRACI Lösung an. Bosch TRACI ist auch nutzbar in der offenen und communitybasierten Initiative „The Things Network“. Jeder kann dabei Teil eines globalen IoT-Netzwerkes werden und dieses nutzen. Anfang 2018 waren bereits mehr als 3 400 LoRa-Stationen in über 80 Ländern in Betrieb. Quelle: Bosch

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