Automatisierung in der Tischlerei: Surplex sieht Roboter als ideale Nachtschicht-Besetzung
Die Tischlerei ist ein seit Jahrhunderten traditionelles Handwerk. Aber auch dieses Gewerbe bleibt von der Digitalisierung und der Automatisierung durch den Einsatz von Robotern nicht ausgenommen. Bereits Mitte der 1970er Jahre begann mit der Einführung der ersten CNC- und elektronisch gesteuerten Maschinen die Entwicklung der Digitalisierung in der Holzbearbeitung. Ende der 1990er Jahre kamen dann die ersten Hochleistungs-Montagelinien mit Roboterbeschickung auf den Markt.
Stand der Technik
Eine moderne Zuschnittzelle besteht heutzutage aus einem automatischen Plattenlager, der Druckbalkensäge, einem Handlingsroboter und mehreren Abstapelplätzen. Das Plattenlager liefert kontinuierlich Halbformatplatten. Der Programmschieber ergreift die Platten, führt präzise Schnitte aus und entsorgt Reststücke automatisch. Der Roboter übernimmt die bearbeiteten Streifen, dreht sie bei Bedarf, und positioniert sie für weitere Schnitte. Eine integrierte Etikettierstation versieht jeden Zuschnitt mit den notwendigen Informationen. Die fertigen Zuschnitte werden auf verschiedene Abstapelplätze verteilt, und bei voller Palette erfolgt ein automatischer Wechsel.
Im Gegensatz zum Schreiner wird der Roboter nicht müde. Und die automatisierte Zuschnittzelle muss sich nicht an gesetzliche Pausenzeiten halten. So können die Maschinen mittlerweile die Nachtschicht übernehmen. In der dunklen Werkstatt der Tischlerei 4.0. verrichten Roboter und Sägen ihre präzise Arbeit und können völlig autonom mehr als 1.000 Platten in einer Schicht produzieren.
Effizienz, Flexibilität und Nachhaltigkeit: Die Vorteile von Automation
Die Automatisierung und der Einsatz von Robotern bieten also in der Tischlerei zahlreiche Vorteile. Möbel- und Küchenhersteller, die häufig zwischen Serien- und Einzelfertigung wechseln müssen, profitieren besonders von der Flexibilität moderner Maschinen. Diese Technologien ermöglichen eine präzise und effiziente Holzbearbeitung, was die Qualität und Konsistenz der Produkte deutlich verbessert - ein entscheidender Faktor bei Lieferverträgen mit großen Möbelhäusern, die eine gleichbleibende Produktgüte verlangen. Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist die Zeitersparnis, da automatisierte Maschinen die Produktionszeit erheblich verkürzen. Je nach Teilespektrum und Produktionsverfahren können 25 % mehr Platten in einer Schicht hergestellt werden.
Roboter können auch den Fachkräftemangel lindern. Denn sie können Aufgaben übernehmen, für die sonst qualifizierte Arbeitskräfte benötigt würden, und halten so die Produktion am Laufen.
Last but not least: Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Nachhaltigkeit. Durch die Digitalisierung kann der Zuschnitt genauer geplant werden und die Maschinen können das Material bis auf die Plattenreste ausnutzen – weniger Abfall und ein sparsamerer Umgang mit Ressourcen.
Nachteile: Teuer und unvertraut
Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Nachteile bei der Automatisierung und dem Einsatz von Robotern im Tischlerhandwerk. Einer der Hauptgründe, warum viele Betriebe noch nicht so digitalisiert sind, wie sie es sein könnten, sind die hohen Investitionskosten. Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen, zu denen die meisten Tischlereien und Kastenmöbelhersteller gehören, kann dies eine große finanzielle Hürde darstellen. Für Holzbearbeiter, die den Schritt in die Digitalisierung wagen wollen, gibt es jedoch Möglichkeiten, hochwertige Maschinen auch gebraucht zu erwerben. Zum Beispiel eine HOMAG-Plattensäge SAWTEQ b-300 flexTec (Bj. 2020) mit Roboterhandling aus der Produktion eines belgischen Küchenherstellers, die beim Gebrauchtmaschinenmarkt Surplex zum Direktkauf steht.
Häufig genannte Nachteile sind die notwendige Schulung der Mitarbeiter und das Risiko durch die erhöhte Abhängigkeit von der Technologie. Die Einführung von automatisierten Maschinen und Robotern erfordert zwar eine Schulung der Mitarbeiter, ist aber eine Investition in die Zukunft, die sich durch höhere Produktivität und geringere Fehlerquoten schnell bezahlt macht. Es stimmt, dass jede neue automatisierte Technologie ein gewisses Maß an Abhängigkeit mit sich bringt und dass Ausfälle die Produktion verzögern können. Diese Herausforderung ist jedoch nicht auf automatisierte Systeme beschränkt, sondern gilt für alle hochmodernen Maschinen und kann durch vorbeugende Wartung minimiert werden.
Fazit: Die Zukunft der Tischlerei ist digital
Die Zukunft des Tischlerhandwerks wird von Digitalisierung und Automatisierung geprägt sein, da deren Vorteile zunehmend überwiegen und die Nachteile sukzessive abgebaut werden. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen bietet der technologische Fortschritt ein enormes Potenzial, um effizienter und wettbewerbsfähiger zu werden.