Anwendertest: LOSTnFOUND integriert RDKS-System "ContiPressureCheck"

Eine Vielzahl von Fahrzeugdaten auf einen Blick. Bild: LOSTnFOUND

Hamburg, 11.04.2016 (msc).

Dass Telematik vielseitig einsetzbar ist und in den verschiedensten Branchen für die Unternehmen eine große Hilfe sein kann, ist bekannt. Es gibt aber auch viele Firmen, die ganz spezifische Anforderungen und Wünsche haben, die nur mit individuell auf sie zugeschnittenen Lösungen überhaupt etwas anfangen können. Doch lässt sich so etwas überhaupt verwirklichen? Gibt es die eine Lösung für das eine Unternehmen? Wenn sich erst einmal Anwender und Anbieter gefunden haben und ein intensiver Austausch stattfindet, steht der Einzellösung eigentlich nichts mehr im Wege – und manchmal kommt man auch ganz zufällig zueinander.

Bei der Continental Suisse kommen der "LOSTnFOUND PILEUS" zum Einsatz. Bild: LOSTnFOUND

Bei der Continental Suisse SA mit Sitz im Schweizer Kanton Zürich, einer Tochtergesellschaft des weltweit tätigen Autozulieferers Continental AG, dreht sich natürlich alles um das Thema Reifen. Speziell der Reifendruck ist von enormer Wichtigkeit. Die Schweizer haben ihr eigenes System, ContiPressureCheck™, mit dem der Reifendruck geprüft wird. Ein firmenfremdes Telematiksystem sollte nun mit dem firmeneigenen kompatibel gemacht werden. Mit der Lösung von LOSTnFOUND sei das erstmals in der Schweiz gelungen, berichtet Projektinitiator Roland Kunz. In einem Gespräch mit Daniel Thommen, Geschäftsführer des ebenfalls im Schweizer Kanton Zürich ansässigen  Telematik-Anbieters LOSTnFOUND, kristallisierte sich heraus, dass der eine das anbot, was der andere benötigte. Zuvor hatte Kunz so gut wie keine Erfahrungen mit Telematik-Lösungen gesammelt, „aber LOSTnFOUND hat gleich überzeugt“. Andere Anbieter musste sich der Projektinitiator dann gar nicht mehr ansehen.

Der „Klassiker“: exakte Positionsbestimmung

Am wichtigsten sei für Continental Suisse gewesen, dass der Standort eines Fahrzeugs angezeigt wird und klar hervorgeht, wer schon über eine bevorstehende Ankunft informiert werden kann. Es sei schon vorgekommen, dass ein Kunde angab, dass eine bestimmte Ware noch nicht angeliefert worden sei, erzählt Kunz. Über die Trackingfunktion ließe sich nun belegen, dass die Lieferung bereits eingetroffen sei. Ein Sensor sei in jedem Reifen der Continental-Fahrzeuge in der Reifeninnenseite eingeprägt, erläutert Kunz. Nur etwa 30 bis 40 Gramm wiegt eine solche Einheit. Sie überträgt ein Funksignal auf den Empfänger, der mit der Telematik vom LOSTnFOUND zusammengeschlossen ist. „Wir brauchten eine zentrale Empfangseinheit“, sagt Kunz.

 

Tester:

Continental Suisse SA

Kerngeschäft:

Reifentransport

Fuhrpark:

acht Lastwagen

Wirkungskreis:

Schweiz

Anforderungsprofil des Anwenders:

Der Kunde ist eine Tochtergesellschaft des Autozulieferers Continental AG mit Hauptsitz in Hannover und beschäftigt an den beiden Standorten Dietikon und Neuendorf in der Schweiz insgesamt ca. 100 Mitarbeiter. Gewünscht war eine Telematik-Lösung, die sich mit dem unternehmenseigenen Luftdrucksystem verbinden ließ – dies ließ sich laut Projektinitiator Roland Kunz erstmals in der Schweiz realisieren. Wichtig war neben der individuellen Anpassung an die eigenen Bedürfnisse auch eine gute Betreuung durch das Telematik-Unternehmen.

 

Aus dem Reifen direkt auf das Smartphone

„In erster Linie“, gibt er an, gehe es durch den verknüpften Einsatz um mehr Effizienz, etwa um Kostensenkung, indem ein optimaler Treibstoffverbrauch erreicht wird. Im Gegensetz zu Reifenkosten, die Kunz zufolge nur etwa zwei bis drei Prozent eines Fuhrunternehmens ausmachen, ist vor allem der Treibstoff ein hoher Kostenfaktor. Durch einen konstanten Reifendruck lässt sich der Verbrauch aber optimieren, zudem kann höherer Verschleiß verhindert werden – abgesehen davon, dass Bremswege länger werden können, wenn der Druck nicht stimmt. Im Zusammenspiel von eigener und Anbieter-Telematik kann die Optimierung des Verbrauchs erreicht werden: Die Mitarbeiter von Continental Suisse werden mit einer SMS darüber informiert, wenn der Reifendruck an einem Fahrzeug nicht mehr im Sollbereich liegt. Konkrete Zahlen zu Ersparnissen würden zwar erst nach ein bis zwei Jahren vorliegen, sagt Kunz, dass gespart werde, sei aber klar. Auch um die Minimierung von Leerfahrten gehe es – mit den detaillierten Informationen der Telematiklösung sei es möglich, schneller zu reagieren. Bedarf ist da, schließlich machen Kunz zufolge Leerfahrten derzeit einen Anteil von mehr als 50 Prozent aus.

(Eine Vielzahl von Fahrzeugdaten auf einen Blick. Bild: LOSTnFOUND)

Nach kurzer Testphase zur Entscheidung

Mit Jahresbeginn 2016 startete die Erprobungsphase in dem Schweizer Unternehmen, bereits im Dezember waren die Geräte in den Lastwagen installiert worden. Schon nach wenigen Wochen sei die Sache „gegessen“ gewesen, schmunzelt Kunz. „Es war klar, dass wir das behalten.“ Die Handhabbarkeit des Systems sei „vollkommen easy“ sei,  findet Kunz einige Wochen nach Beginn einer Testphase mit allen Lastwagen des Schweizer Unternehmens. Es sei sehr gut verständlich. Auch die Betreuung durch LOSTnFOUND sei „sehr, sehr gut“ gewesen. „Die Jungs sind völlig offen und reagieren schnell.“ Mittels Fernwartung etwa sei auf die Geräte bei Continental zugegriffen und Probleme behoben worden. Um die Installation brauchte Continental Suisse sich nicht zu kümmern, der für den Einbau zuständige Techniker sei aus Deutschland gekommen, habe ganz selbständig gearbeitet und seine Sache sehr gut gemacht. Für den Fall, dass doch einmal Probleme auftreten – einmal etwa funktionierte ein Gerät nicht mehr, das dann anstandslos ersetzt wurde  – sorgte ein fester Ansprechpartner für eine gute Erreichbarkeit. Auch Geschäftsführer Thommen selbst habe zur Verfügung gestanden.

Die individuelle Anpassung an die Bedürfnisse der Continental Suisse SA setzte sich fort. Einen bestimmten Report benötigte das Unternehmen nicht – also wurde er sozusagen aus dem Programm genommen. Bei einer Reportauswertung war ein anderes Layout mit Adressangaben gewünscht, dafür ohne detaillierte Minuten- und Sekundenangabe – da wären ansonsten täglich mehrere hundert Positionen zusammengekommen, begründet Kunz die Ablehnung.

 

 

Fazit

Bei der Auswahl des neuen Telematik-Systems seien die Betreuung und das Produkt an sich am wichtigsten gewesen, sagt Kunz. Ausschlaggebend sei letztlich gewesen, dass das eigene Luftdrucksystem angebunden werden konnte. Inzwischen sind die Geräte in allen acht Lastwagen verbaut. Ein besonderer Beweis dafür, wie sehr die Lösung von LOSTnFOUND Kunz auch ganz persönlich überzeugt hat: Der Projektinitiator hat sich ein Exemplar ganz privat gekauft – für sein eigenes Auto.

 

 

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