Alles aus (m)einer Hand – Der Weg von Smartphone und Co in die Betriebe/Industrie

Das PWS-870 ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich Tablets weiterentwickeln, um auch die Anforderungen im industriellen Umfeld zu erfüllen. Bild: Advantech-DLoG

Hamburg, 18.08.2014.

Telematik zur Prozessoptimierung – im klassischen Fall kommt diese in Unternehmen mit Fuhrpark vor. Angesichts der nahezu unzähligen Einsatzbereiche, in denen Telematik-Systeme (z.B. Medizin, Entertainment, Raumfahrt, Intralogistik, Militär etc.) heutzutage eingesetzt werden, erscheint die Beschränkung auf das Flottenmanagement obsolet. Dennoch dient sie hier als gutes Beispiel für den Weg, den diese spannende Branche seit einigen Jahren immer stärker beschreitet.

Nicht nur privat erleichtern uns Smartphones das Leben - als Endgerät für Telematik-Systeme erweitert es seine Erfolgsgeschichte. Bild: Nokia Lumia 630/Microsoft

Beginn des Arbeitstages: In der Zentrale, als Herz der Telematik-Lösung, werden sämtliche bekannte Aufträge zugeordnet und in den optimalsten Routen auf die jeweiligen Fahrer verteilt. Diese setzen sich in Ihre Fahrzeuge, melden sich am Bordcomputer an und beginnen Ihre Fahrten. Auch kurzfristige Aufträge, die während des Tages hinzukommen, können einfach in den Arbeitsablauf eingeplant werden. Beispielsweise bei Servicetechnikern werden neue Aufgaben so kinderleicht angenommen und mit verschiedenen Statusmeldungen bis zur Erledigung dokumentiert. 

Aus Gut mach Besser

Schon seit vielen Jahren werden Aufträge besonders in der Transportbranche Tag für Tag auf diese Art und Weise bewältigt. Gegenüber der absolut veralteten Vermittlung von Aufträgen per Telefon und "Zettel + Stift" ein fast schon nicht mehr vergleichbarer Effizienzsprung. Eine derartige Lösung funktioniert auch heute noch in vielen Situationen wunderbar und reicht teilweise auch komplett aus. Eine der ersten Übernahmen moderner Technologie in die Bordcomputer-Technik war die bei PDA und Smartphones eingesetzten, berührungsempfindlichen Displays. 

Eine Fingerspitze Zukunft

Touch-Displays veränderten alles. Anfangs noch mit Stift bzw. dem sogenannten "Stylus" und teilweise gruseligem Bedienkomfort, entwickelte sich die Technologie immer weiter und hinein in verschiedenste Branchen - auch auf die Bordcomputer. Diese profitierten stark von dieser Technologie, da auch die Bildschirme ausreichend Größe für eine angenehme Bedienung boten. Dass eine mögliche Alternative bereits in immer mehr Hosentaschen schlummerte, ahnte man nur bei den jeweiligen Branchen-Pionieren.

Vom Spielzeug zum Werkzeug

Der Boom von Apps, den allen voran das iPhone auslöste, wirkte mit einer Vielzahl an Spielereien nicht nur im Entertainment-Bereich, sondern wurde auch von den Telematik-Anbietern erkannt. Schnell wandelten sie sich zu einer Ergänzung bestehender Telematik-Systeme. 

Aktuell sind Smartphones weiter verbreitet als herkömmliche Handys. Laut einer repräsentativen Umfrage des Bitkom besitzen 70 Prozent aller 30-49jährgigen ein Smartphone und 47 Prozent aller 50-64jährigen.

Wenn also so viele Menschen bereits ein potenzielles Werkzeug permanent bei sich haben, warum sollte man es nicht auch außerhalb des privaten Bereiches nutzen? Und genau das bildet eine aktuelle Erfolgsgeschichte ab. Immer öfter ersetzten Smartphones und Tablets den Bordcomputer - denn sie sind flexibel. Sie besitzen oftmals sehr gute Kameras (beispielsweise zur Schadensdokumentation), verfügen über GPS-Sender zur Positionsbestimmung und Navigation, bieten Standard-Schnittstellen und eignen sich aufgrund des hochsensiblen Displays auch für digitale Signaturen. Sie sind ideale Endgeräte beim Auftragsmanagement

Entwicklung und Nutzung im Straßenverkehr

Der Weg dieser mobilen Alleskönner war also vorgezeichnet - der immense Erfolg gerechtfertigt. Doch es gibt auch Hürden zu nehmen: Wenn Smartphone und Co. die Bordcomputer ablösen, müssen sie im Auto auch bedient werden. Die rechtliche Lage ist hier mehr als klar: Solange das Smartphone/Tablet in einer Halterung angebracht ist, darf es auch während der Fahrt benutzt werden. Wird es jedoch bei laufendem Motor in der Hand gehalten und benutzt, drohen eine Geldstrafe und der Punkt in Flensburg. Eigentlich ganz einfach, aber darauf muss wirklich penibel geachtet werden - ein Problemchen, welches bei Bordcomputern gar nicht erst auftreten kann. Dass aber auch die Bedienung eines Endgerätes in einer Halterung während der Fahrt Gefahren birgt, sollte jedem klar sein. Denn der Blick sollte in jeder Sekunde auf den Verkehr gerichtet sein. 

Lösungsansätze für erleichterte Bedienung

Quasi wiederbelebt wurde eine alternative Bedienungsmöglichkeit von Apple, die sich zwar aktuell auf einer gewissen Innovationsflaute befinden aber dennoch großartige Ideen hervorgebracht bzw. weiterentwickelt und in den Massenmarkt gebracht haben. Spracherkennung macht derzeit große Schritte und ist ein mehr als interessanter Lösungsansatz für eine unkomplizierte Bewegung. Ergänzt wird sie zukünftig sicher auch durch gewisse Entwicklungen im Bereich der Augmented Reality - in etwa, wenn Informationen zum Verkehr und dem Auftrag direkt auf die Frontscheibe projiziert werden und das Sichtfeld interaktiv ergänzen.

Smartphones und Tablets sind heute ein fester Bestandteil des Berufslebens und werden es auch bleiben. Sie bieten zu viele Vorteile, als dass diese ungenutzt verstreichen dürfen. Und in 10 Jahren sieht es mit den Entwicklungen massentauglicher Wearables - Stichwort: Google Glass - wahrscheinlich wieder ganz anders aus. 

Telematik-Talk: Hosentaschen-Telematik – Das Potenzial von Smartphones, Tablets und Bordcomputer

Mehr Informationen zu dem Thema Smartphones, Tablets und Bordcomputer als Endgerät bei Telematik-Lösungen erfahren Interessenten übrigens beim hochkarätig besetzten Telematik-Talk, welcher am 29.09.2014 Bestandteil des Rahmenprogramms vom Telematik Award 2014 auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover sein wird. Kostenlose Tickets für dieses Großereignis der Telematik-Branche sind auf der offiziellen Event-Seite verfügbar.

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