Airbus und Dedrone entwickeln System zum Schutz vor Kleindrohnen

München/San Francisco, 27.07.2016.

Airbus DS Electronics and Border Security (EBS) und Dedrone, San Francisco, haben ein Kooperationsabkommen geschlossen und bündeln ihre Fähigkeiten zur Abwehr von Kleindrohnen. Die Partner wollen gemeinsam Drohnenabwehrsysteme anbieten, mit denen das unbefugte Eindringen von Drohnen in kritische Lufträume zuverlässig entdeckt und Gegenmaßnahmen frühzeitig ergriffen werden können. 

„Zwischenfälle mit frei erhältlichen Kleindrohnen haben weltweit eine Sicherheitslücke bei kritischen Anlagen, wie etwa Flughäfen, oder bei Großveranstaltungen aufgedeckt“, sagt Thomas Müller, Geschäftsführer von Airbus DS Electronics and Border Security (EBS). „Die Kombination der Fähigkeiten von Airbus mit weitreichenden Radar- und Störsenderfunktionen, und der Multi-Sensor Plattform von Dedrone, ermöglicht ein weites Anwendungsspektrum von urbanen und außerstädtischen Gebieten.

Dedrone-CEO Jörg Lamprecht ergänzt: „Kleine Drohnen erobern den Luftraum. Doch auch Kriminelle haben diese Technologie entdeckt und nutzen sie zum Schmuggel, zur Spionage und schlimmstenfalls sogar für Terroranschläge. Wir freuen uns daher sehr, gemeinsam mit Airbus eine wirksame Komplettlösung für diese neue Herausforderung anzubieten. Unsere Systeme ergänzen sich ideal und verbinden die frühzeitige Detektion von Drohnen im Nah- und Fernbereich mit der Möglichkeit, automatisch effektive Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Das gemeinsam angebotene Drohnenabwehrsystem ist modular aufgebaut und bietet die Möglichkeit, verschiedene Sensoren – Kameras, Radare, Mikrophone, Funkpeilgeräte – mit unterschiedlichen Reichweiten bis zu 10 km zu kombinieren. Deren Daten werden mit modernsten Datenfusions- und Signalanalyse-Technologien zusammengeführt. Auf der Basis einer umfassenden Datenbank an Drohnenmustern und -Signaturen und der echtzeitigen Analyse der Steuersignale wird dann mit einem Störsender, einem sogenannten Jammer, die Verbindung zwischen der Drohne und dem Piloten unterbrochen bzw. ihre Navigation gestört. In der Regel fliegt die Drohne dann zu ihrem Startpunkt zurück oder landet an Ort und Stelle. Außerdem wird mit dem Peilgerät die Position des Piloten ermittelt, damit er festgenommen werden kann.

Die von Airbus DS EBS entwickelte „SMART Responsive Jamming Technology“ sorgt dafür, dass nur die Frequenzen, die für die Drohnensteuerung genutzt werden, von den Störsignalen blockiert werden, während benachbarte Frequenzbereiche nutzbar bleiben. Das Drohnenabwehrsystem wurde im Werk von Airbus Defence and Space und bei Kundenpräsentationen in Deutschland und Frankreich umfassenden Tests unterzogen. Je nach Konfiguration sind einsatzfähige Systeme ab Ende 2016 lieferbar.

Dedrone hat den DroneTracker entwickelt, ein einzigartiges Drohnenwarnsystem, bestehend aus einer optimierten Hardware und einer intelligenten Software. Der DroneTracker ist bereits erhältlich und wird unter anderem erfolgreich in Gefängnissen und Stadien eingesetzt. An Fassaden montiert, erkennt der DroneTracker heranfliegende Drohnen mittels verschiedener visueller und akustischer Sensoren sowie Frequenzscannern. Die detektierten Signale wie Geräusch, Bewegungsmuster, Silhouette und Frequenzen werden mittels Software verarbeitet und ausgewertet. So erkennt der DroneTracker Drohnen in einem Umkreis bis zu einem Kilometer zuverlässig, identifiziert sie und alarmiert die Sicherheitskräfte. Über die Schnittstelle mit der Jamming Technologie von Airbus können Abwehrmechanismen automatisch aktiviert werden.

 

Quelle: dedrone GmbH

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