Wandelbots erhält 6-Mio-Investment zur "Demokratisierung" industrieller Roboter

Dresden, 14.12.2018.

Wandelbots, ein Dresdener Startup-Unternehmen, das die Industrie-Robotik mit demonstrationsbasierter Programmierung demokratisiert, hat sich in einer Series-A-Finanzierungsrunde 6 Millionen Euro von Paua Ventures, einem EQT Ventures Fonds ("EQT Ventures") und Bestandsinvestoren gesichert. Mit der Finanzierung sollen das Team von Wandelbots und die globale Präsenz des Unternehmens ausgebaut werden. Ein Jahr nach seinem Start arbeitet Wandelbots bereits weltweit mit Automobil- und Elektronikherstellern wie Volkswagen, Infineon und Midea zusammen.

Das Gründungsteam von Wandelbots. Bild: Wandelbots

Wandelbots wurde im November 2017 von einem Team der Technischen Universität Dresden gegründet. Die Gründer Christian Piechnick, Georg Püschel, Maria Piechnick, Sebastian Werner, Jan Falkenberg, Giang Nguyen und Frank Fitzek haben sich zum Ziel gesetzt, die Hürden bei der Programmierung von Robotern drastisch zu senken und so die Herausforderungen der Industrie 4.0-Ära zu bewältigen.

Bisher muss jede einzelne Applikation eines Roboters von erfahrenen Programmierern manuell in seine Steuerungssoftware einprogrammiert werden. Jedes Mal, wenn sich eine Aufgabe ändert, muss die Software angepasst werden. Dies ist extrem zeitaufwendig und teuer. Darüber hinaus erfordert das Fehlen von Industriestandards für Programmiersprachen und Schnittstellen spezifische Kenntnisse für konkrete Roboterplattformen wie Kuka KRC, ABB oder Fanuc. Um neue und flexiblere Anwendungsfälle - wie Kleinserienfertigung und Robots-as-a-Service - schneller und kostengünstiger einzuführen, müssen Roboter aber anpassungsfähiger und einfacher zu bedienen sein.

Die Wandelbox, das erste Produkt von Wandelbots, ermöglicht es jedem Menschen, Industrieroboter mit Hilfe von intelligenter Kleidung zu programmieren. Jacken und Handschuhe mit Sensoren erfassen menschliche Bewegungen in Echtzeit und übertragen diese auf die Roboterbewegung. Auf diese Weise werden technische Laien in die Lage versetzt, Roboter beispielhaft mehrmals durch eine Aufgabe zu führen. Die dabei entstehenden Daten werden gesammelt und analysiert. Die Wandelbox nutzt verschiedene Techniken des Machine Learning, um aus den aufgezeichneten Beispielen plattformunabhängige Automatisierungsskripte zu generieren.

Im Gegensatz zur einfachen Wiederholung versteht die Software die Aufgabe und ist in der Lage, aus mehreren Demonstrationen optimierte Lösungen zu generieren. Die Skripte gewährleisten die vollständige Integration von Robotern in industrielle Umgebungen, einschließlich der Integration von End-Effektoren, externen Sensoren und SPS-Systemen. Die daraus resultierende Plattformunabhängigkeit ermöglicht es Robotern, voneinander zu lernen, auch wenn sie nicht vom gleichen Roboterhersteller produziert werden.

Basierend auf den ersten industriellen Anwendungen kann die Automatisierung von Roboteranwendungen so bis zu 20 mal schneller und 10 mal kostengünstiger erfolgen. Die plattformunabhängigen Skripte werden automatisch in plattformspezifischen Robotercode umgewandelt, was die einfache Integration der Wandelbox in bestehende Automatisierungsumgebungen ermöglicht. Quelle: Wandelbots GmbH

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