Verifikationsmethoden für die Einführung autonomer Fahrfunktionen

Aachen, 31.07.2019.

Bei der Einführung vollautomatisierter und autonomer Fahrfunktionen kommt dem Testen und Absichern von Fahrzeugsystemen eine Schlüsselrolle zu. Gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie entwickeln 23 namhafte Partner aus Industrie und Forschung über vier Jahre hinweg gemeinsam rechtssichere sowie zeit- und kosteneffiziente Verifikations- und Validierungsmethoden.

Mit voraussichtlich mehr als 25 % wird das Validieren und Testen einen signifikanten Anteil an der Wertschöpfung vollautomatisierter und autonomer Fahrzeugtechnologien ausmachen. Absehbar werden sich also diejenigen Automobilhersteller und Zulieferer einen Wettbewerbsvorteil sichern, die die entsprechenden Prozesse als Erste im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben beherrschen.

KI-basierte Fahrzeugsysteme sind mit unendlich vielen möglichen Verkehrssituationen konfrontiert. Im Zuge der Einführung vollautomatisierter und autonomer Systeme stellt sich die Frage, wie man nachweisen kann, dass diese damit immer sicher umgehen können. Am Beispiel des komplexen Anwendungsfalls urbane Kreuzung bringt V&V-Methoden dafür wesentliche Innovationen im Zusammenspiel von virtuellen und realen Tests hervor.

Das ika ist als Teilprojektleiter für die Entwicklung und prototypische Umsetzung der für das Projekt benötigten Datenbanken für Sensordaten und parametrierten Szenarien sowie der dazugehörigen Datenbankmechanik verantwortlich. Mit deren Hilfe werden die im Projekt benötigten und erzeugten Daten, beispielsweise aus innerstädtischen Kreuzungssituationen, zentral unter Anwendung verschiedener Algorithmen zu Szenarien verarbeitet und diese parametriert. Zur Entwicklung werden zunächst selbsterhobene Daten verwendet, bevor die im Projekt erfassten Szenarien zur Verfügung stehen. Zur besseren Verwertung entwickelt das ika zusätzlich eine Schnittstelle zwischen den beiden Elementen Sensor- und Szenariendatenbank.

Darüber hinaus wird das ika auf seine umfangreiche Erfahrung in weiteren europäischen Verbundprojekten zugreifen und als Schnittstelle zu Projekten auf EU-Ebene wie L3Pilot, heADstart und weiteren internationalen Initiativen in Japan und den USA fungieren, um so Synergieeffekte zu maximieren. Bestandteil dieser Schnittstellenfunktion ist auch die Entwicklung einer gemeinsamen Fachsprache, die Missverständnisse zwischen den verschiedenen Projektteams vermeiden und eine Basis für die zukünftige wissenschaftliche Debatte schaffen soll. Ebenso werden unter der Leitung des ika einheitliche Kritikalitätsmaße entwickelt, mit deren Hilfe automatisch die Komplexität einer Situation ermitteln werden kann. Quelle: Institut für Kraftfahrzeuge

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