Robotikfahrzeuge rücken zunehmend in deutsche Lagerhallen

Düsseldorf, 22.07.2015.

Neue technologische Entwicklungen rücken fahrerlose, robotergesteuerte Flurförderzeuge in den Blickpunkt eines noch effizienteren, innerbetrieblichen Materialflusses. Die beispielsweise unter dem Dach von Linde Robotics vertriebenen und zusammen mit dem Robotik-Spezialisten Balyo entwickelten Geräte sollen einfach zu installieren sein und navigieren im Lager mithilfe örtlicher Strukturen wie Mauern, Regalen oder Pfeilern. Mit dem automatisierten Hochhubwagen Linde L-Matic L HP und dem automatisierten Schlepper Linde P-Matic sind die ersten Modelle auf dem Markt.

Der robotergestützte Hochhubwagen Linde L-MATIC L HP. Bild: CNC-Arena GmbH

Zusammen mit Balyo, dem Anbieter im Bereich Automatisierung, strebt Linde Material Handling an, Komplettanbieter für robotergesteuerte Flurförderzeuge zu werden. Die Fahrzeuge von Balyo empfehlen sich für verschiedene Lager- und Transportanwendungen und lassen sich mit Warehouse-Management- sowie ERP-Systemen verknüpfen. Damit bewegen sich die Flurförderzeuge in Richtung Industrie 4.0, wo sich Maschinen zukünftig weitgehend selbst organisieren und miteinander kommunizieren werden.

Für wen sind Robotik-Flurförderzeuge interessant?

Über Automatisierung im Lager lohnt es sich insbesondere für Betreiber nachzudenken, deren Lasthandling-Prozesse eine geringe Wertschöpfung aufweisen, sich häufig wiederholen und längere Wegstrecken umfassen. Laufen die Geräte zudem mindestens im Zwei-Schicht-Betrieb, sind alle wesentlichen Voraussetzungen erfüllt, um von den Vorteilen einer robotergesteuerten Logistik zu profitieren. Dazu zählen beispielsweise eine höhere Transparenz der Abläufe und damit verbundene Produktivitätssteigerungen. Weiteres Einsparpotenzial liegt in der Optimierung betrieblicher Ressourcen.

Intelligente Standardgeräte

Der automatisierte Hochhubwagen Linde L-Matic L HP verfügt über eine Tragfähigkeit von 1,2 Tonnen und beschleunigt auf maximal 1,6 Meter pro Sekunde mit und ohne Last. Der Schlepper Linde P-Matic verzieht eine Anhängelast von fünf Tonnen, seine maximale Fahrgeschwindigkeit liegt bei zwei Metern pro Sekunde.

Basis der automatisierten Modelle ist das jeweilige Linde-Standardgerät mit drehmomentstarkem, wartungsfreiem 3-kW-Drehstrom-Fahrmotor, automatisch einfallenden Bremsen an Steigungen, seitlichem Batteriewechsel und einfachem Servicezugang. Zusätzlich verfügen die Linde-Matic-Versionen über Navigationslaser, Sicherheitsscanner vorn und hinten, 3-D-Kamera oder Sicherheitslaser, Computereinheit mit LCD-Bildschirm sowie visuellen und akustischen Warneinrichtungen plus einem Notausschalter an beiden Seiten. Aufgrund dieser innovativen Merkmale können die Geräte zusammen mit Personen oder anderen Fahrzeugen in derselben Umgebung arbeiten. Hindernisse werden in Echtzeit erkannt und das Roboterverhalten dynamisch angepasst.

Im Gegensatz zu traditionellen fahrerlosen Transportsystemen (FTS) oder automatisierten Geräten mit Laser-Reflektoren kommen die Linde Robotikgeräte von Balyo ohne Infrastruktur aus. Sie orientieren sich an vorhandenen Strukturen wie Wänden, Regalen oder Säulen. Diese Lösung sei wirtschaftlicher, einfacher zu installieren und lasse sich leicht an Änderungen der Umgebung anpassen, heißt es seitens des Herstellers. Gleichzeitig fügen sich die Fahrzeuge unkompliziert in bestehende Flotten oder Lagerlayouts ein und erlauben schrittweise den Ausbau.

Unter dem Dach von „Linde Robotics“ wird es in diesem und im nächsten Jahr weitere automatisierte Modelle von Balyo geben. Auf die Hochhubwagen und Schlepper folgen Niederhubwagen, Hochhubwagen mit höherer Tragfähigkeit sowie Gegengewicht-Hochhubwagen, Schubmaststapler und Schmalganggeräte. In ersten Einsätzen bei Kunden aus der Chemie- und Automobilindustrie haben sich Geräte der Linde-Matic-Baureihe bereits bewährt.

 

Quelle: CNC-Arena GmbH

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