Medienlogistik: Aktuelle Herausforderungen und konkrete Lösungsansätze der Telematik-Anbieter

Thomas Becker, Geschäftsführer der DAKO GmbH, bei seiner Präsentation auf dem jüngsten „DAKO Kompass Logistik 4.0“. Bild: DAKO

Jena, 22.11.2019.

In der 2. Auflage der Veranstaltungsreihe „DAKO Kompass Logistik 4.0“ kamen am 19. November 2019 Verlagslogistiker, Zeitungs- und Postdienstleister und Digitalisierungsexperten in Jena zusammen, um den tiefgreifenden Wandel in der Medienlogistik zu diskutieren und neue Lösungsansätze zu finden. Die Teilnehmer waren sich nach Angaben des Veranstalters einig, dass Kooperationen ein wichtiges Instrument für die Zukunft der Medienlogistik darstellen. Dazu seien Standards für den digitalen Datenaustausch zwingend notwendig.

Ein Showtruck brachte den Besuchern live digitale Systeme für die Medienlogistik nahe. Bild: DAKO

Mit dem Schwerpunktthema „Verlag & Post: Hybrid, digital, vernetzt“ hatte die DAKO GmbH zum 2. Kompass Logistik 4.0 nach Jena eingeladen. Über 70 Interessierte aus dem Bereich Medienlogistik hörten Fachvorträge zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Verteilerverkehr und nutzten das Angebot zum Austausch im Praxisforum. Dabei wurden etwa neue Forschungsprojekte vorgestellt, die sich mit der digitalen Unterstützung für kooperative Logistik beschäftigen. Hierfür sollen IT-Systeme entwickelt werden, die eine Zusammenarbeit zwischen Anbietern erleichtern, so dass etwa Zeitungszusteller als Subunternehmer bestimmte Pakettouren für große KEP-Dienstleister mit übernehmen und so beide Seiten durch bessere Auslastung bzw. Vermeidung von Leerfahrten profitieren können. Klaus Stodick von UPS berichtete über die Erfahrungen in der effizienten Cityzustellung mit mobilen Depots sowie Anforderungen an Systeme zur digitalen Abbildung des Paketprozesses. Dabei spielen einheitliche Standards eine erhebliche Rolle, nicht zuletzt auch für die Kooperation mit Medienlogistikern bei der Zustellung.

Das bestätigten auch Christian Michna von der Zustellgesellschaft Schleswig-Holstein und Andreas Schumann vom Bundesverband der Kurier-Express-Postdienste (BdKEP). Beide kennen die aktuellen Probleme – sinkende Auflagen, fehlende Zusteller –, mit denen Medienlogistiker konfrontiert sind. In ihren Vorträgen kamen zum einen Best-Practice-Beispiele zur Sprache, zum anderen forderten sie die Anwesenden auf, die Chancen zu nutzen, die sich aus dem stark wachsenden Paketmarkt eröffnen. Neben dem verstärkten Networking und Austausch zwischen den Anbietern sind hier vor allem auch standardisierbare und skalierbare IT-Lösungen gefragt.

Automatische Tourenplanung und Sendungsmanagement

Welche Möglichkeiten es schon jetzt bei digitalen Lösungen gibt, zeigten die Live-Demonstrationen im Anschluss. Mithilfe der automatischen Tourenplanung im TachoWeb und Sendungsmanagement mit hybriLOG zeichneten die Softwareexperten von DAKO den beispielhaften Weg eines Pakets von Sendungserstellung im Webportal über den Eingang im Lager bis hin zur Zustellung inklusive mobiler Auftragsabwicklung und Routing nach. Das bot direkt Diskussionsstoff für das offene Forum am Nachmittag, bei dem beispielsweise digitale Vernetzung von Verlagen sowie Parcel Alliance Thema waren.

Zusammenfassend lassen sich dabei zwei Schwerpunkte identifizieren: Zum einen wird die unternehmensübergreifende Kooperation für die Medienlogistik eine immer größere Rolle spielen. Zum anderen bilden umfangreiche Schnittstellen und einheitliche Standards den Dreh- und Angelpunkt für eine durchgängige Digitalisierung, die Voraussetzung für erfolgreiche Kooperationen ist.

Netzwerkangebote wie der DAKO Kompass Logistik 4.0 sind deshalb eine wichtige Plattform, um Kontakte zu knüpfen und neue Anstöße zu erhalten. Besonders der unmittelbare Austausch mit Softwareentwicklern ermöglicht dabei, Anwender-Feedback direkt in neue Applikationen einfließen zu lassen. Die Veranstaltungsreihe hatte die Jenaer DAKO GmbH im Februar 2019 gestartet, um Anwendern Orientierung zu zukunftsweisenden digitalen Anwendungen in Logistik und Transport zu bieten.

zurück TOP